Bisher hatte ich meist schöne Tage auf meiner Reise. Letzte Woche bin ich vom kühlen Norden in den Süden Deutschland gefahren. Und damit in die brütende Hitze.

46 Grad im Van

Die Temperaturen im Van lagen tagsüber bei 46 Grad. Unmöglich, darin zu sitzen oder zu arbeiten. Also einen Platz suchen, wo es etwas „kühler“ ist. Leider nicht geglückt. Am letzten Wochenende fuhr ich dann zu Freunden, wo ich mit meinen langjährigen Netzwerk-Kollegen ein U-Lab 4-D-Mapping (Aufstellung) durchgeführt habe. Bisher taten wir das nur virtuell. Nun wollten wir es mal in real erleben. Das war sehr interessant. Zur Bearbeitung und zum Rendern der dort entstandenen Videos habe ich mich danach auf die Terrasse der Freunde gesetzt und mein MacBook mit meinem mobilen Ventilator aus dem Van gekühlt. Der hätte das wohl ohne Kühlung nicht geschafft. Für mich selbst war es fast unerträglich. In den Van, der in der prallen Sonne stand, hätte ich an dem Tag nicht reingehen können. Selbst nachts kühlte es nicht wirklich ab. Es blieben 29 Grad, wo ich mich zum Schlafen eher bei unter 17 Grad wohlfühle. Gegen Morgen kühlte ein kleiner Regenschauer die Temperatur dann doch ein wenig runter.

Kessel Buntes – meditatives Schwimmen

Bin dann Montag wieder weitergefahren, habe bei der Verwandtschaft Halt gemacht, mich gut unterhalten und einen Kessel Buntes gewaschen. Nach zwei Tagen ging es weiter. Ich hatte Sehnsucht nach einem Freibad, wo ich endlich mal wieder ein paar Runden ziehen konnte. Einen Stellplatz fand ich dann tatsächlich in der Nähe eines Freibades mit einem 50 m Becken. Bei der Hitze habe ich jeden Zug im Wasser genossen. Für mich ist Schwimmen wie Meditation, Den Kopf untertauchen, die Luftblasen beim Ausatmen blubbern hören und das Gefühl des Wassers am Körper ist einfach nur entspannend.  Zum andern ist die Nutzung der Duschen bei dieser Hitze sehr praktisch.

Gewitter und Hagel

Am Donnerstagabend kam dann allerdings ein Hitzegewitter und Unwetter der Stufe 3. Mein erstes wirklich schlimmes Unwetter im Van. Das war schon richtig unheimlich. Ich hatte Angst, dass mir die Hagelkörner die Dachfenster, kaputt schlagen oder meine Solarpanele beschädigt werden. Die Bäume neben mir bogen sich bis zu meinem Auto herunter. Bremsten allerdings auch die Hagelkörner ein wenig aus. Angst, dass sie brechen würden, hatte ich nicht, da sie sehr dünne und flexible Stämme und Äste hatten. Durch die abschüssige Einfahrt rauschte ein Sturzbach herunter. Fontänen spritzen neben den fahrenden Autos hoch in die Luft und man konnte vor Regen fast nichts mehr sehen. Glücklicherweise blieben die Hagelkörner kleiner als – wie angekündigt – drei Zentimeter.  Nach 30 Minuten war der Spuk endlich vorbei und die Sonne schien wieder. Wir stiegen alle aus unseren Wohnmobilen und checkten erst mal, ob alles heil geblieben war. Glücklicherweise wurde nichts beschädigt. Derweil waren schon die Feuerwehren unterwegs, um vollgelaufene Keller im Ort auszupumpen.

Es wird kühler

Die Temperatur fiel durch den Wetterumschwung um mehr als 20 Grad. Deshalb war es am Freitagmorgen recht frisch in meinem Van. Und zum Schwimmen hatte ich bei 14 Grad Außentemperatur auch keine rechte Lust. Zudem regnete es dauernd und das Schwimmbad war eh zu, da erst Reinigungsarbeiten durchgeführt werden musste. Wenn ich am Rechner sitze oder in einem so kleinen Raum mich mehr oder weniger bewegungslos aufhalte, bekomme ich schnell kalte Füße. Glücklicherweise hatte ich noch immer meine Uggs aus Schafwolle im Van, so dass ich diese wieder rauskramen und mir damit warme Füße verschaffen konnte. Die hatte ich bei den letzten kalten Tagen wieder aus meinem Storage herausgekramt und werde sie auch im Sommer mit mir führen. Man weiß ja nie, wann man sie wieder braucht.

Ein Regentag

Neben dem Unwetter erlebte ich am Freitag auch meinen ersten Regentag. Zum Bäcker habe ich es am frühen Morgen fast ohne Regen geschafft. Den Rest des Tages musste ich jedoch im Van verbringen. Fand ich auch nicht schlimm, da ich sowieso einen Arbeitstag eingeplant hatte und zudem noch Videomeetings eingeplant waren. Außerdem musste ich mich noch auf mein Seminar für die kommende Woche vorbereiten. Ein Präsenztraining, das ich zusammen mit einer lieben Kollegin durchführen werde. Dafür sind am ersten Seminartag noch einige Flipcharts vorzubereiten, was natürlich im Van nicht funktioniert. Also reise ich schon am Vortag an, um frühmorgens die Flips im Seminarraum beschriften zu können. Die restlichen Flips bringt meine Kollegin mit. Das Seminar findet in einem schönen Schlosshotel im Allgäu statt. Ich freue mich schon auf das ausgezeichnete Essen dort. Und laut Wetterbericht soll es an den Tagen genau meine Temperaturen geben. 25 Grad im Durchschnitt. Perfekte Arbeitstemperatur. Jetzt gerade allerdings schon wieder über 30 Grad. Da geht es gleich wieder ins Becken eine Runde Schwimmen.

Learnings diese Woche:

  • Must-haves griffbereit im Van: Uggs, Ventilator, Panzertape, Taschenlampe, aufgeladenes Smartphone, Regenjacke …
  • Aufstellungen klappen virtuell sehr gut, persönlich sind sie jedoch noch intensiver und emotionaler.

Dann bis nächste Woche. Bleib heiter!