Woche 25 im Van – VUKA – Komfortzone – Freiheit oder Zwang

Woche 25 im Van – VUKA – Komfortzone – Freiheit oder Zwang

Endlich habe ich die Zeit und Muse gefunden, mir über meine Reise nach Spanien und Portugal Gedanken zu machen. Zunächst hatte ich in Erwägung gezogen, meine vier Monate größtenteils auf den Kanaren zu verbringen. Nach reiflicher Überlegung und einigem hin- und her mich jedoch dagegen entschieden. Ich fühle mich wohler, wenn ich weiterziehen kann, wenn es mir irgendwo nicht mehr gefällt. Zudem habe ich einige architektonische Sehenswürdigkeiten in Spanien und Portugal auf meinem Plan. Unbedingt möchte ich das Guggenheim-Museum in Bilbao sehen, das vom Architekten Frank O. Gehry designt wurde. Die Bardenas Reales stehen ebenso auf meinem Plan wie Porto.

Trotzdem werde ich zwischendurch digital weiterarbeiten, meine Meetings halten, Coachings durchführen und das eine oder andere Online-Training. Arbeiten und Leben gehören für mich seit Anbeginn meiner Selbständigkeit zusammen. Für mich gibt es da keine Trennung.

Diese Reise ist jedoch auch für mich eine Herausforderung. Alleine, in fremden Ländern, mit einer anderen Sprache … ich bin gespannt, wie das wird. Sich permanent neu orientieren, mit Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, aber auch dem Alleine sein umzugehen.

VUKA – die neue Welt

Wenn ich sehe, wie viele Menschen sich eingeengt fühlen, durch den Job, eine Beziehung oder was auch immer, dann fühle ich mich bestätigt, in dem was ich tue. Wir leben heute in einer Welt, die sich radikal verändert. Der Begriff VUKA wird in diesem Zusammenhang häufig genannt. Dieses Modell beschreibt die Veränderungen, in denen wir uns gerade befinden. Das Akronym VUCA/VUKA steht dabei für Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität. Unsere Welt wird instabiler, Veränderungen sind nicht mehr wirklich vorhersehbar. Langfristige Pläne werden von heute auf morgen obsolet. Zudem verlaufen viele Ereignisse völlig unerwartet, sind häufig hoch komplex und zudem verstehen wir die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung immer weniger. Das bedeutet, dass wir immer häufiger Entscheidungen treffen müssen, ohne genau zu wissen, ob es die richtigen sind. Aber geht das so einfach?

Komfortzone verlassen

Viele suchen – und das gerade in unsicheren Zeiten – eher Sicherheit, Vertrautheit, Routine. Dabei existiert diese Sicherheit überhaupt nicht. Wir wissen nicht, was uns am heutigen Tag, nächste Woche, nächsten Monat oder im Laufe des Jahres erwartet und begegnet. Natürlich ist die Komfortzone bequem. Das ist die Blase, in der wir uns auskennen. Aus dieser Blase herauszutreten und sich Neuem zuzuwenden, bedeutet, sich den eigenen Ängsten zu stellen. Erst wenn wir diese Angstzone durchlaufen, uns damit auseinandersetzen, gelangen wir in die Lernzone, die uns die Chance zum persönlichen Wachstum bietet. Es entsteht ein Gap der Unsicherheit. Es ist nicht wie in einem Laden. Wir sehen im Schaufenster etwas, das wir gerne haben möchten, gehen hinein und kaufen es. So funktionieren Veränderungen eben nicht. Sie sind manchmal sehr mühsam, tun weh und machen uns Angst. Verändern heißt eben verändern und nicht das gleiche tun, was wir schon immer tun. Wir haben dabei die Chance uns selbst zu überwinden, uns unseren Einstellungen, Glaubenssätzen und Werten zu stellen und uns ehrlich unsere Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu machen.

Metapher als Leitbild

Sich aus der Sicherheitszone herauszubewegen bedeutet, nicht zu wissen, was auf einen zukommt. Wir begeben uns in unbekanntes Gewässer. Ich persönlich liebe Geschichten und Metaphern. Als ich mich vor über 30 Jahren selbstständig gemacht habe überlegte ich mir eine Metapher. Ich habe mir vorgestellt: „Ich bin in einem unbekannten Gewässer unterwegs, das Wasser ist kalt und es werden mir Eisberge begegnen. Aber ich weiß, ich kann gut schwimmen!“ Also sich bewusst machen, welche Fähigkeiten, welche Ressourcen hat man bereits, die man nutzen kann und welche braucht man noch, um diesen Gap zu überwinden und in die Lernphase zu kommen. Entscheidend ist, dass man sich auf das fokussiert, was in dem Moment machbar ist. Kleine Schritte zu gehen, zu reflektieren und wenn man hinfällt, wieder aufzustehen und weiterzugehen. Und vor allem auch die Gelegenheiten nutzen, die sich auf dem Weg zeigen.

Freiheit oder Zwang

Für mich persönlich bedeutet das Verharren in der Komfortzone gleichzeitig Stillstand. Das muss für andere nicht zutreffen. Ich habe viel gearbeitet, einen Sohn großgezogen und jetzt suche ich wieder ein Abenteuer, so wie dies mittlerweile immer mehr tun. Die Freiheit zu erleben, aus Zwängen auszubrechen. Wobei ich mit Freiheit nicht meine, dass man alles tun uns lassen kann. Ich sehe dies eher verteilt auf der Gaußschen Kurve. Es gibt Menschen, die sich in ihrem Beruf, ihren Beziehungen, ihren Glaubenssätzen und Einstellungen eingezwängt fühlen und andere, die die ganz große Freiheit leben. Es ist immer eine Balance. Die einen stehen sehr lange in der Zwangssituation, manche fühlen sich in der Mitte in einem komfortablen Zustand (Komfortzone) und wenige wagen sich auf die Seite der Freiheit.

Wenn man dies auf der Gaußschen Kurve einzeichnen würde, befänden sich die meisten Menschen in der Mitte. Wenn ich diese Kurve im Coaching oder in meinen Seminaren aufzeige und die Teilnehmenden sich darauf einordnen lassen, gibt es den einen oder die andere, die links oder rechts ausscheren. Die sich entweder frei in ihren Entscheidungen fühlen und mit dem, was sie tun, wirklich glücklich sind, und die andern, die schon sich schon seit Jahren darüber Gedanken machen, was sie in ihrem Leben ändern könnten, weil sie unzufrieden sind. Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht? Bist du so mit deinem Leben zufrieden oder haderst du mit dir selbst? Fragst dich, was du ändern solltest? Ein Tipp: Warte nicht auf den richtigen Zeitpunkt. Der ist immer JETZT!

  • Wo befindest du dich gerade auf dieser Kurve?
  • Warum fühlst du dich dort wohl? Ist das ok für dich?
  • Gibt es etwas, dass du schon lange ändern möchtest?
  • Was hindert dich daran, das zu tun?
  • Was könntest du für dich gewinnen, wenn du deine Komfortzone verlässt?
  • Was erwartet dich, wenn du da stehen bleibst, wo du gerade bist?

Oder wieder mal mit Worten von Henry Ford „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“

Ich warte mal bis zur Rente

Ein ehemaliger Kollege hat mir mal erzählt, dass er gerne, wenn er einmal die Zeit dafür findet, mit einem Segelboot den Atlantik überqueren wollte. Dies war ein langgehegtes Ziel von ihm. Leider konnte er es nicht mehr erleben. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit mit 50 Jahren. Damals war gerade mein Sohn geboren worden. Noch heute denke ich an ihn. Er war so sehr verhaftet in absolut nachvollziehbaren Zwängen, dass er das, war ihm wirklich wichtig war, hinausgeschoben hat. Er war mein Lehrmeister, dies nicht zu tun.

Unbekanntes Terrain

Ich habe keine Ahnung, was mich in den nächsten Monaten erwartet. Das lasse ich größtenteils auf mich zukommen. Ich bleibe neugierig, aufgeschlossen und stelle mich den Herausforderungen, die mir begegnen. Diese Reise ist für mich kein Urlaub, sondern eine Reise mit und zu mir. Egal in welchem Alter man ist, man ist nie zu alt, um etwas Neues zu lernen oder neue Erfahrungen zu sammeln.

Learning diese Woche:

  • Ängste sind dafür da, sie zu überwinden
  • Wenn dir etwas wichtig ist, dann fang damit an, es zu verwirklichen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 22 – Ein Tag zu Vergessen – Roller gerettet – Es wird kälter

Woche 22 – Ein Tag zu Vergessen – Roller gerettet – Es wird kälter

Diese Woche war ziemlich durchwachsen. Am Montag ließ ich mir eine feste Gasflasche einbauen, damit ich LPG von außen tanken kann. Dann muss ich dazu nicht immer den Roller vom Träger holen.

Ein Tag zum Vergessen

Apropos Roller. Den hatte ich diese Woche echt nicht im Griff. Es war Mittwoch, ein verregneter Tag, wie die vorigen auch schon. Immer wieder heftige Schauer. Ich stand mit meinem Van vor dem Haus meiner Freundin. Den Roller und Träger hatte ich wegen des Einbaus der Gasflasche dort deponiert. Aber ich fange erst mal mit dem frühen Morgen an. Mein Podcast mit Chris wurde um 6.00 Uhr freigeschaltet. Dazu hatte ich auf LinkedIn bereits am Vortag einen entsprechenden Text verfasst. Nun um 5.20 Uhr habe ich noch einmal alles geprüft – aber leider nicht, ob mein Entwurf auf LinkedIn noch vorhanden ist. Kurz vor 6.00 Uhr wollte ich ihn dann freischalten. Doch er war nicht mehr auffindbar. Einfach weg. Das war echt nervig. Denn nun musste ich kurzfristig wieder einen Text schreiben und die ganzen Links einstellen. Unter der Rubrik: Wieder was gelernt! Künftig schreibe ich selbst solch kurze Texte doch lieber in Word. Da verschwinden sie nämlich nicht.

Roller gerettet

Also schon mal ein blöder Start in den Morgen. Aber zurück zum Roller. Er wiegt ca. 100 kg und ich muss ihn über eine Auffahrschiene hochfahren. Zum Schieben ist er mir zu schwer, also fahre ich ihn mit Motor hoch. Hat bis dato auch immer super geklappt. Nur war diesmal der ganze Träger vom Regen nass und deshalb ist mir der Roller auf den letzten Zentimetern entglitten. Na ja, wer von euch Motorrad fährt, der weiß, dass man Gas gibt, indem man den Hebel zu sich zieht. Was habe ich gemacht? Ich habe versucht, den Roller zurückzuziehen und damit natürlich fatalerweise ordentlich Gas gegeben. Gott sei Dank war ich gleichzeitig auf der Bremse. Trotzdem ist mir der Roller über den Träger gerutscht und hing nun mit dem Hinterrad auf dem Träger und das Vorderrad schwebte über dem Boden. Leider war kein Mensch bei diesem Wetter auf der Straße, der mir helfen konnte. Also den Roller noch weiter über den Träger gezogen, damit er mit dem Vorderrad auf die Straße kam. Irgendwie habe ich es dann geschafft, ihn so zu stabilisieren, dass ich Hilfe holen konnte. Ein paar Stücke der Verkleidung sind abgebrochen, aber sonst nichts passiert. Da ich sowieso zur ersten Inspektion gefahren bin, haben die Jungs gleich mal alles überprüft. Alles ok.

 Das passierte am Mittwochabend. Den ganzen Tag über hatte ich mal wieder Probleme mit meinem Macbook. Also das Betriebssystem neu aufgesetzt mit der Info, dass dies 12 Stunden dauern würde. Nach immerhin fünf Stunden war er dann fertig. Allerdings hat das in Bezug zum Problem null Komma nichts gebracht. Den Mittwoch konnte ich also komplett abhaken.

Die nächsten Tage war ich dann mit Arbeiten, Meetings etc. beschäftigt. Und festgestellt, dass heutzutage bei manchen Banken kein Mensch mehr erreichbar ist. Service? Fehlanzeige. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als nächste Woche direkt in der Bank einzulaufen. Per Telefon und Mail ist da nämlich niemand erreichbar. Und dies bei einer der größten Banken in Deutschland. Das ist hoffentlich nicht ein Ergebnis von Homeoffice.

 Heute stehe ich auf einem Stellplatz in einem Weinberg Nähe Mainz. Die ganze Nacht und immer noch ist hier irgendwo Musik. Immer der gleiche Takt. Eigentlich wollte ich noch ein paar Tage hierbleiben, aber ehrlich gesagt, ist das ganz schön nervig.

Es wird kälter

Den Herbst merke ich natürlich auch. Es wird kalt in den Nächten. Heute 13 Grad. Da habe ich gestern Abend doch die Wärmflasche rausgeholt, um es gemütlich im Bett zu haben. Die Winterdecke ist auch schon in Betrieb und ich bin schon am überlegen, wie ich das Auto noch mehr gegen die kommende Kälte abdichte. Noch werde ich bis Ende Oktober hier in Deutschland sein.

Es ist 7.00 Uhr am Sonntagmorgen. So langsam wird es hell. Schade, dass es regnet. Ich hätte gerne ein paar Sonnenaufgangsfotos gemacht. Aber vielleicht gibt es ein Nebelfoto. Mal sehen. Als ich gestern hier über’s Land gefahren bin, war ich von den vielen Schattierungen der Landschaft hier im Mittelrheintal beeindruckt. Hatte einen Termin in Koblenz und bin an der Mosel und Lahn entlang gefahren. Schöne Ecke hier.

 So Leute, diese Woche war echt für mich eine Katastrophenwoche. Das kennt ihr vielleicht auch. Manchmal läuft es einfach nicht. Da muss man trotzdem optimistisch bleiben.

Learnings diese Woche:

  • Tief durchatmen und Ruhe bewahren, auch wenn es gerade blöd läuft

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche

Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche

Sonntagmorgen 5.20 Uhr. Es ist noch dunkel draußen, im Van hat es 18 Grad. Ja, der Herbst ist da. Die Blätter werden langsam bunt und es wird früher dunkel und später hell. Die letzten drei Tage hat es immer wieder geregnet. Der Natur tut das gut. Endlich wieder Wasser.

Kreuz und quer

Diese Woche hatte ich einen Workshop im Südwesten Deutschlands. Fahre also gerade kreuz und quer durch‘s Land. Mal hier, mal da. Mittlerweile haben sich so einige Stationen gebildet, an denen ich immer wieder andocke. Das ist wichtig zur Ver- und Entsorgung im Van. Dabei habe ich auch Ettlingen kennengelernt. Hatte dort einen Termin und mir dann den Ort angesehen. Ein schönes altes Städtchen. Mit Fluss und einer netten Fußgängerzone. Gegenüber vom Stellplatz gab es dann auch ein Schwimmbad, wo ich wieder meine Bahnen ziehen konnte. Manchmal fragt man sich, was Konstrukteure denken. Ein riesiges Freizeitbad mit mehreren großen Becken und dann gibt es nur fünf Duschen bei den Frauen. Also nach dem Schwimmen dann noch 10 Minuten anstehen, bis man unter die heiße Dusche kommt.

Sonntag war ich noch mit meinem Sohn und seiner Freundin in Karlsruhe unterwegs. Danach ging es weiter zu meinem Kunden. Buchhaltung musste auch mal wieder gemacht werden. Findet bei mir ja alles online statt. Hier habe ich dann auch eine neue Erfahrung mit dem Verbrauch von Datenvolumen gemacht. Ich habe einige Belege hochgeladen und nach ca. 20 Minuten erhalte ich von meinem Provider die Nachricht, dass ich 80 % meines Datenvolumens aufgebraucht habe. Meine eigene Schuld. Hatte das Hochladen meiner Fotos in die Cloud nicht ausgeschaltet. Und da ich in den Wochen zuvor einige Videos aufgenommen hatte, wurden diese mal schnell hochgeladen. Wieder etwas gelernt.

Ausmisten

Es ging dann weiter zu meiner Freundin. Ihr habe ich geholfen, im Keller auszumisten. Dann auch noch im Van die Sommersachen zusammengeräumt und ins Storage gebracht. Dort dann auch umgeräumt und dabei endlich meine Wanderschuhe gefunden. Die brauche ich für meine große Reise. Zwischendurch ein paar Termine erledigt, mit dem Roller zu Apple nach Frankfurt gefahren – mein MacBook war leider auch recht zugemüllt durch das Rendern der Filme. Der freundliche Mitarbeiter dort konnte mir jedoch nicht helfen, da ich zuvor keine Datensicherung gemacht hatte. Der Onlinesupport schickte mir dann eine Anleitung. Damit war es in 2 Minuten erledigt. Hätte eigentlich der Mitarbeiter an der Geniusbar von Apple auch wissen müssen. In Frankfurt war gerade ein Weinfest und viele Menschen unterwegs. Das war mir schnell zu viel. Irgendwie entwöhne ich mich gerade der Hektik und der vielen Menschen. Meine liebe Vanfreundin Katinka ist ja gerade in Schweden unterwegs und stellt fast täglich wunderschöne menschenleere Landschaften in den Status. Da merke ich, wie mich das Reisefieber packt. Noch ein paar vollbepackte Seminarwochen, dann geht es auch bei mir wieder los.

Gestern haben wir auf einem Erdbeerfeld in der Nähe von Frankfurt noch ein paar letzte Erdbeeren geerntet. Waffeln dazu gekauft und mit Sahne und den Erdbeeren darauf uns diese schmecken lassen. Die waren echt lecker.

Podcast aufnehmen

Diese Woche habe ich einen weiteren Podcast aufgenommen. Dieses Mal per Video, da mein Gast in Berlin saß. Das hat auch mit dem Programm sehr gut funktioniert. Allerdings nicht aus dem Van, da ich mir nicht sicher war, ob meine Datenrate dies überhaupt schafft. Also bei der Freundin das WLan genutzt.

Nachdenklich

So langsam merke ich, dass sich in meinem Leben nicht mehr alles um die Arbeit dreht. Wenn ich an mein bisheriges Arbeitsleben zurückdenke, dann war die Arbeit neben meinem Sohn die höchste Priorität. Erst seit ich meinen Van habe ist bei mir eine Veränderung eingetreten. Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Früher bin ich nicht länger als zwei Wochen in den Urlaub gefahren. So richtig entspannen konnte ich da tatsächlich nicht. Die Teilnehmenden meiner Seminare betrachte ich mittlerweile auch aus einer anderen Perspektive. Viele davon nehme ich als sehr angespannt wahr. Extrem auf ihren Job fixiert. Zu viele Themen, Projekte und Aufgaben. Wenig bis gar keine Zeit für ihre persönlichen Interessen, Familienzeit, Freundeszeit oder einfach nur den früheren Hobbies nachzugehen. In ihrem Alltagsgeschehen vergessen sie, nach Entschleunigung zu suchen und Zeit für die ihnen wichtigen Dinge einzuplanen. Oder um einfach mal nichts zu tun.

Wir haben nur dieses eine Leben. Und da gibt es so viel zu entdecken. Die Arbeit ist nur ein Teil. Jetzt, wo ich unterwegs bin, stelle ich fest, dass ich nur sehr wenig brauche, um glücklich und zufrieden zu sein. Vor ein paar Jahren hatte ich mal eine Vortragsreise zum Thema „Downsizing – weniger ist mehr“. Damals hatte ich schon angefangen, danach zu Leben. Mich auf das Wesentliche und mir Wichtige zu konzentrieren. Dinge zu tun, die mir einen Sinn geben, die mir Freude bereiten. Wie ist das bei dir? Schaffst du dir immer wieder „Räume“ für dich und deine Bedürfnisse? Kannst du entschleunigen und abschalten? Auf meinem YouTube-Kanal findest du Entspannungsübungen oder Meditationsübungen, wenn dich das interessiert.

 Learning diese Woche:

  • Die kleinen Dinge des Lebens genießen
  • Für Entschleunigung muss man selbst sorgen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 18 im Van – Interviews – Echt oder Fake – Elbe

Woche 18 im Van – Interviews – Echt oder Fake – Elbe

Interviews und Videos schneiden

Mit meinem Podcast habe ich mir ja echt was vorgenommen. Hätte nicht gedacht, dass Filme schneiden so viel Zeit in Anspruch nimmt. Ebenso natürlich das Aufnahmesetting. Und wie immer, hat etwas nicht geklappt. Hatte vergessen, bei Audacity Stereo einzustellen, damit beide Mikrofone aufgenommen werden. Mein Gast war gut zu hören, ich jedoch nur ganz leise. Da konnte man nichts mehr retten. Oder doch? Nach einer Stunde rumprobieren in verschiedenen Programmen habe ich mir mal die Aufnahmen aus meiner Kamera und meinem iPhone angehört. Puh, echt Glück gehabt. Die Qualität des iPhones hat meine Tonaufnahmen gerettet. Ich habe echt geschwitzt bis dahin. Denn wenn ein Interview gelaufen ist, kann man es nicht mehr wiederholen. Werde jetzt zur Sicherheit eine Checkliste erstellen, die ich vor jeder Aufnahme abhaken kann. Ich bin ja auch immer in einer anderen Umgebung. D.h. die Verhältnisse sind jedes Mal anders. Manchmal klappt es auch mit der Beleuchtung nicht so richtig. Aber Hauptsache meine Interviewpartner werden ins Licht gesetzt.

Die Videos habe ich dann für YouTube geschnitten und fertig gemacht und den Ton extrahiert für meinen Podcast. So langsam kommt ein wenig Routine hinein. Trotzdem ist es noch enorm zeitaufwendig. Mir fehlt da noch die Routine.

Echt oder Fake?

Diese Woche hat auf LinkedIn eine junge Frau über den Ausbau ihres Vans zum Leben und Arbeiten einen Artikel gepostet. Mit einer enormen Klickrate und vielen tollen Kommentaren. Da könnte ich glatt neidisch werden. Ich habe mir dann mal die Fotos angeschaut. Toll gemacht. Instagrammäßig stand sie mit der Kaffeetasse in der Tür ihres Vans. Wirklich sehr schön in Szene gesetzt. (Bei meiner Aufnahme sieht das nicht so schick aus.) Interessant fand ich jedoch die Inneneinrichtung. Ein ziemlich langes Bücherregal zierte die eine Wand des Vans. Einer kam auf die Idee zu fragen, wie das denn beim Fahren hält. Die Frage wurde nicht beantwortet. Ich vermute, die Bücher fliegen ihr in der ersten Kurve oder beim Bremsen vor der Ampel um die Ohren! Oder sie räumt sie jedes Mal vor einer Fahrt irgendwo ein. Das nennt man „Ladungssicherung“ und ist Vorschrift. Natürlich kann ich dazu nichts sagen, da ich die Umstände in ihrem Van nicht kenne. Nur mir ist es mal passiert, dass ich eine volle Wasserflasche auf dem Bett liegengelassen habe. Beim leichten Bremsen an der Ampel ist mir diese bis ins Fahrerhaus geschossen.

Zweifellos möchte man es schön haben. Das geht mir auch so. Aber die Realität ist, dass man ständig am Umräumen ist, da einfach nicht genügend Platz für alles vorhanden ist. Irgendetwas steht oder liegt immer im Weg. Man ist eben räumlich extrem begrenzt. Und wenn man dann auch noch Arbeitsmaterialien dabeihat, sowieso. Da mir Sicherheit vor Schönheit geht, ist bei mir manches also eher praktisch als schön.

Wenn ich mir so schöne Fotos machen möchte, muss ich einen Teil meines Krams vor die Tür stellen. Dann sieht es bei mir auch fein aus. Wenn ich andere Vanlifer treffe und wir eine „Roomtour“ machen, kommt immer die Aussage. „Bei mir ist es aber nicht aufgeräumt.“ Tja, weil es eigentlich nie wirklich aufgeräumt ist. That’s vanlife. Das andere Instalife. Echt oder fake? Ich möchte niemanden etwas unterstellen, zudem hat alles seine Berechtigung und seine Fans. Heute mal ein Lifebild von mir. Nicht gestyled, aber aufgeräumt.

Im Alten Land unterwegs

Zum Ende der Woche habe ich mich mit einer Freundin an der Elbe im Alten Land getroffen. Das alte Land ist ein Streifen von Stade bis Hamburg und wohl mit eine der größten Anbauregionen für Äpfel in Deutschland. Ich bin durch kleine Orte gefahren, die sich dort aneinanderreihen und wo einer schöner ist als der andere. Besonders aufgefallen ist mir, dass dort noch alles grün ist. Im Gegensatz zu Mittelhessen, wo ich gerade stehe und diesen Bericht schreibe. Hier ist alles von der Trockenheit verbrannt. Die Blätter hängen traurig an den Bäumen und es sieht schon fast aus wie im Herbst.

Nochmal zur Elbe. Was ich nicht wusste, die Elbe hat einen unglaublich langen Sandstrand. Dort konnte ich ewig am Wasser entlanggehen. Reingegangen bin ich nicht, da ich bei den andern gesehen habe, dass sie im Schlick versunken sind. War mir dann doch zu glitschig. Im Gegensatz zur Ostsee, gibt es an der Nordsee ja Ebbe und Flut. Und das wirkt sich auch auf die Elbe aus. Mal ist das Wasser da, mal wieder ein wenig weiter weg. Da die Elbe zudem ein Schifffahrtskanal ist, auf dem sowohl Handels- wie auch Kreuzfahrtschiffe verkehren, kann man am Strand sitzend die ein- und ausfahrenden Schiffe betrachten.

Highlight war die Queen Mary 2. Unter voller Beleuchtung fuhr sie Richtung Meer. Was für eine Energieverschwendung dachte ich bei dem Anblick und fragte mich, wie dort der Strom erzeugt wird. Hab mal Google gefragt. Also bei einer Liegezeit von 10 Stunden und 2000 Passagieren an Bord benötigt so ein Schiff 45.000 Kilowattstunden. Diese werden mittels Generatoren erzeugt. Ich mach jetzt kein Fass bezüglich Umweltverschmutzung auf. Die Aida fuhr dann auch noch vorbei. Die war so groß, dass ich sie, obwohl ich hinter dem hohen Deich stand, immer noch sehen konnte. Das sind schon kleine Städte auf dem Wasser mit einer enormen Leistung und Logistik. Mein Ding ist es allerdings nicht. Da fühle ich mich in meinem kleinen Van wesentlich wohler.

Das war die Woche 18. Noch einmal ein paar richtig heiße Tage im Norden waren dabei. Aber nachts kühlt es schon merklich ab. Bin mal gespannt, wie es in den kühleren Monaten wird.

Learnings diese Woche

  • Alles braucht seine Zeit
  • Die Vielfalt wird immer größer und unübersichtlicher

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 12 im Van – Präsenztraining – Kopfstandmethode – Podcast-Vorbereitung

Woche 12 im Van – Präsenztraining – Kopfstandmethode – Podcast-Vorbereitung

Diese Woche hat mal wieder ein dreitägiges Präsenztraining in einer wunderbaren Tagungsstätte, im Schloss Lautrach im Allgäu, stattgefunden. Da es in den letzten Tagen sehr heiß war, nahm ich das Zimmerangebot sehr gerne wahr. Es ist schon etwas anderes, unter einer Dusche zu stehen, ohne auf den Wasserverbrauch achten zu müssen. In meinem Van habe ich ca. 70 Liter gebunkert, das brauche ich zum Waschen, Kochen, Duschen und für die Toilette. Also heißt es sparsam sein. Zudem kann ich an Land meinen Föhn nutzen. Das geht in meinem Van halt nicht.

Geschichte im ganzen Haus

Das Schloss Lautrach liegt im gleichnamigen Ort im Allgäu und hat eine bewegende Geschichte. Diese erfuhren wir am zweiten Abend durch eine kleine Ortsführung. Es war schon im Mittelalter einer der ältesten Rittersitze in Schwaben, hatte im Laufe der Jahrhunderte mehrere Besitzer, wurde im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt und wieder aufgebaut. 1780 brannte der größte Teil des alten Schlosses noch einmal ab.

1838 kaufte Joseph Deybach das Schloss und gründete gemeinsam mit seiner Schwester eine Erziehungsanstalt höherer Bildung für weibliche Schülerinnen aus dem In- und Ausland. Auf dem Lehrplan standen neben Sprachen wie Englisch, Französisch und Italienisch auch Erdkunde, Rechnen, Religion, Literatur, Geschichte, Deutsch und Botanik. 1840 wurde dann auch noch ein Knabeninstitut eröffnet.

1921 erwarb Hermann Anschütz-Kaempfe (Polarforscher und Erfinder des Kreiselkompasses) das Schloss, lies es renovieren und machte es zu einem Erholungsheim und einer Begegnungsstätte für Wissenschaftler, Künstler und Nobelpreisträger und Studenten. Büsten und Bilder von ehemaligen Besuchern findet man überall im Schloss. Neben Albert Einstein trafen sich dort viele namhafte Persönlichkeiten zu Fakultätssitzungen, zu denen Anschütz-Kaempfe ausgewählte Persönlichkeiten einlud. Die Geschichte des Schlosses ist so umfangreich, dass ich hier nur Ausschnitte wiedergeben konnte. (Quelle: u.a. Wikipedia)

In der Einfahrt steht noch ein besonders schönes schmiedeeisernes Tor, das auf Weltausstellung in Paris ausgestellt wurde. Wir hatten uns gefragt, wie man das wohl seinerzeit nach Paris gebracht hatte? Heute ist das Schloss ein Weiterbildungsinstitut mit einem Vier-Sterne-Tagungshotel. Das Essen ist dort wirklich ein Highlight. Deshalb wollen viele Teilnehmenden gerne nach Lautrach. Sehr schön und super organisiert war auch der Grillabend am zweiten Tag des Seminares draußen im Park des Schlosses. Bei bestem Wetter konnten wir das herrlich genießen.

Kollegiale Beratung und Kopfstandmethode

Es ging im Seminar um Gesundheitsprävention in Unternehmen. Unsere Teilnehmenden waren alle sehr aktiv dabei. Freuten sich doch alle, wieder mal gemeinsam ein Seminar besuchen zu können. Besonders gefehlt hat allen bei den online-Trainings der persönliche Austausch in den Pausen oder am Abend. Das Seminar habe ich gemeinsam mit meiner lieben Kollegin Claudia gestaltet. Wir vermitteln neben Theorie viele Methoden, wie man herausfinden kann, was die Mitarbeitenden besonders stresst und was das Unternehmen dazu leisten kann, diesen Stress zu minimieren.

Neben der Methode der „Kollegialen Beratung“, für dessen Durchführung sich ein Teilnehmer gefunden hat, der uns zudem eine neue Variation der Methode gezeigt hat, ist besonders gut die „Kopfstandmethode“ angekommen. Hier geht es darum herauszuarbeiten, was man tun muss, um ein Projekt, eine Zusammenarbeit, das Team oder was auch immer an die Wand zu fahren. All diese Kriterien werden erstmal gesammelt. Den Teilnehmenden flossen die Ideen nur so aus dem Mund. Dürfen dort endlich nach Herzenslust Dinge ausgesprochen werden, die etwas verhindern. Sonst ist man schnell mit Lösungssuche beschäftigt. Aber natürlich sind sie dann am Schluss auch auf gute Lösungen gekommen. Jedenfalls waren sie von beiden Methoden sehr angetan und wollen diese auch in ihre Arbeit integrieren. Und wir als Trainer, Lernbegleiter, Coaches haben wieder einmal feststellen dürfen, dass unsere Teilnehmenden sehr viele Kompetenzen und Fähigkeiten mitbringen.

Abgesehen vom tollen Essen im Restaurant haben wir unsere Teilnehmenden noch mit Qi Gong und Achtsamkeitsübungen verwöhnt. Zum Abschluss des Seminares gingen sie dann paarweise zu einem Walk and Talk, um sich darüber zu unterhalten, was sie nach dem Seminar konkret umsetzen wollen. Auch das kam sehr gut an.

 

Walk and Talk Coaching

Am Mittwoch ging meine Reise dann weiter Richtung Ludwigsburg. Dort traf ich mich mit einem Klienten, der an einem Walk and Talk Coaching in der Natur interessiert war. Wir nutzen dazu die Gegend um das Schloss Monrepos. Bei der Gelegenheit konnte ich feststellen, dass die Ludwigsburger ganz schön viele (Lust)Schlösser haben. Da war ja wohl was los in früheren Zeiten (Schmunzel).

Vorbereitungen für den Podcast

Freitag wieder Bürotag und Unterlagen aus dem Storage für die nächsten Seminare holen. Dann meine Podcasts vorbereiten. Noch habe ich nicht wirklich damit gestartet. Mir fehlt zudem noch ein Name. Die ersten Interviews sind jedoch schon mal geplant für die kommende Woche. Allerdings graut mir schon davor. Sollen es doch 37 Grad werden. Da müssen wir uns wohl in ein Kühlhaus verziehen.

In den Podcasts soll es um „Heldenreisen“ gehen. Also Veränderungen, die Menschen durchlaufen mit allen Höhen, Tiefen, Herausforderungen, Ängsten und Erfolgen. Meine nächste Interviewpartnerin ist 25 Jahre jung und leitet aus ihrem Van heraus die Marketingabteilung eines Unternehmens. Den Van hat sie komplett selbst ausgebaut und reist damit durch Spanien und Portugal. Sie lebt das, was mittlerweile eine große Community wird. Sie ist digitale Nomadin.

Wann mein Podcast online gehen wird, kann ich allerdings noch nicht genau sagen. Wie gesagt: Mir fehlt noch ein griffiger Name. Aber da war schon mal mein Business-Netzwerk eine große Hilfe. Ideen sind einige aus der Gruppe gekommen. Jetzt gilt es, diese zu sichten und zu schauen, was am besten passt.

Endlich konnte ich es für mich einrichten, dass ich wieder öfter schwimmen gehen kann. Das hat mir in letzter Zeit wirklich sehr gefehlt. Deshalb richtet sich mein Blick für Stellplätze immer mehr danach, wo das nächste 50 Meter Becken oder ein See in der Nähe ist.

Learnings diese Woche:

  • Wie schön öfter: flexibel bleiben
  • Für das eigene persönliche Wohlergehen sorgen
  • Netzwerke sind Gold wert

 Bis nächste Woche . Bleib gesund und heiter!

Woche 11 im Van – Hitze – Kessel Buntes -Gewitter und Hagel – Regentag

Woche 11 im Van – Hitze – Kessel Buntes -Gewitter und Hagel – Regentag

Bisher hatte ich meist schöne Tage auf meiner Reise. Letzte Woche bin ich vom kühlen Norden in den Süden Deutschland gefahren. Und damit in die brütende Hitze.

46 Grad im Van

Die Temperaturen im Van lagen tagsüber bei 46 Grad. Unmöglich, darin zu sitzen oder zu arbeiten. Also einen Platz suchen, wo es etwas „kühler“ ist. Leider nicht geglückt. Am letzten Wochenende fuhr ich dann zu Freunden, wo ich mit meinen langjährigen Netzwerk-Kollegen ein U-Lab 4-D-Mapping (Aufstellung) durchgeführt habe. Bisher taten wir das nur virtuell. Nun wollten wir es mal in real erleben. Das war sehr interessant. Zur Bearbeitung und zum Rendern der dort entstandenen Videos habe ich mich danach auf die Terrasse der Freunde gesetzt und mein MacBook mit meinem mobilen Ventilator aus dem Van gekühlt. Der hätte das wohl ohne Kühlung nicht geschafft. Für mich selbst war es fast unerträglich. In den Van, der in der prallen Sonne stand, hätte ich an dem Tag nicht reingehen können. Selbst nachts kühlte es nicht wirklich ab. Es blieben 29 Grad, wo ich mich zum Schlafen eher bei unter 17 Grad wohlfühle. Gegen Morgen kühlte ein kleiner Regenschauer die Temperatur dann doch ein wenig runter.

Kessel Buntes – meditatives Schwimmen

Bin dann Montag wieder weitergefahren, habe bei der Verwandtschaft Halt gemacht, mich gut unterhalten und einen Kessel Buntes gewaschen. Nach zwei Tagen ging es weiter. Ich hatte Sehnsucht nach einem Freibad, wo ich endlich mal wieder ein paar Runden ziehen konnte. Einen Stellplatz fand ich dann tatsächlich in der Nähe eines Freibades mit einem 50 m Becken. Bei der Hitze habe ich jeden Zug im Wasser genossen. Für mich ist Schwimmen wie Meditation, Den Kopf untertauchen, die Luftblasen beim Ausatmen blubbern hören und das Gefühl des Wassers am Körper ist einfach nur entspannend.  Zum andern ist die Nutzung der Duschen bei dieser Hitze sehr praktisch.

Gewitter und Hagel

Am Donnerstagabend kam dann allerdings ein Hitzegewitter und Unwetter der Stufe 3. Mein erstes wirklich schlimmes Unwetter im Van. Das war schon richtig unheimlich. Ich hatte Angst, dass mir die Hagelkörner die Dachfenster, kaputt schlagen oder meine Solarpanele beschädigt werden. Die Bäume neben mir bogen sich bis zu meinem Auto herunter. Bremsten allerdings auch die Hagelkörner ein wenig aus. Angst, dass sie brechen würden, hatte ich nicht, da sie sehr dünne und flexible Stämme und Äste hatten. Durch die abschüssige Einfahrt rauschte ein Sturzbach herunter. Fontänen spritzen neben den fahrenden Autos hoch in die Luft und man konnte vor Regen fast nichts mehr sehen. Glücklicherweise blieben die Hagelkörner kleiner als – wie angekündigt – drei Zentimeter.  Nach 30 Minuten war der Spuk endlich vorbei und die Sonne schien wieder. Wir stiegen alle aus unseren Wohnmobilen und checkten erst mal, ob alles heil geblieben war. Glücklicherweise wurde nichts beschädigt. Derweil waren schon die Feuerwehren unterwegs, um vollgelaufene Keller im Ort auszupumpen.

Es wird kühler

Die Temperatur fiel durch den Wetterumschwung um mehr als 20 Grad. Deshalb war es am Freitagmorgen recht frisch in meinem Van. Und zum Schwimmen hatte ich bei 14 Grad Außentemperatur auch keine rechte Lust. Zudem regnete es dauernd und das Schwimmbad war eh zu, da erst Reinigungsarbeiten durchgeführt werden musste. Wenn ich am Rechner sitze oder in einem so kleinen Raum mich mehr oder weniger bewegungslos aufhalte, bekomme ich schnell kalte Füße. Glücklicherweise hatte ich noch immer meine Uggs aus Schafwolle im Van, so dass ich diese wieder rauskramen und mir damit warme Füße verschaffen konnte. Die hatte ich bei den letzten kalten Tagen wieder aus meinem Storage herausgekramt und werde sie auch im Sommer mit mir führen. Man weiß ja nie, wann man sie wieder braucht.

Ein Regentag

Neben dem Unwetter erlebte ich am Freitag auch meinen ersten Regentag. Zum Bäcker habe ich es am frühen Morgen fast ohne Regen geschafft. Den Rest des Tages musste ich jedoch im Van verbringen. Fand ich auch nicht schlimm, da ich sowieso einen Arbeitstag eingeplant hatte und zudem noch Videomeetings eingeplant waren. Außerdem musste ich mich noch auf mein Seminar für die kommende Woche vorbereiten. Ein Präsenztraining, das ich zusammen mit einer lieben Kollegin durchführen werde. Dafür sind am ersten Seminartag noch einige Flipcharts vorzubereiten, was natürlich im Van nicht funktioniert. Also reise ich schon am Vortag an, um frühmorgens die Flips im Seminarraum beschriften zu können. Die restlichen Flips bringt meine Kollegin mit. Das Seminar findet in einem schönen Schlosshotel im Allgäu statt. Ich freue mich schon auf das ausgezeichnete Essen dort. Und laut Wetterbericht soll es an den Tagen genau meine Temperaturen geben. 25 Grad im Durchschnitt. Perfekte Arbeitstemperatur. Jetzt gerade allerdings schon wieder über 30 Grad. Da geht es gleich wieder ins Becken eine Runde Schwimmen.

Learnings diese Woche:

  • Must-haves griffbereit im Van: Uggs, Ventilator, Panzertape, Taschenlampe, aufgeladenes Smartphone, Regenjacke …
  • Aufstellungen klappen virtuell sehr gut, persönlich sind sie jedoch noch intensiver und emotionaler.

Dann bis nächste Woche. Bleib heiter!