Mein Van, mein Welpe, meine neue Homebase
Ein aufregendes Abenteuer begann am 14. Juni, als ich meinen süßen kleinen Welpen abholte und endet erstmal mit dem Umzug meiner Homebase. Während ich gerade diesen Post schreibe, genießt er es offensichtlich, meinen Arm abzulecken. Er will einfach immer in meiner Nähe sein. Unsere erste Fahrt führte uns von Ostfriesland nach Frankfurt. Da ich ihn erst abends nach Seminar abgeholt hatte, entschied ich mich, ihn nicht gleich zu überfordern. Nach anderthalb Stunden Fahrt machten wir halt an einem Stellplatz, wo wir übernachteten. Der Kleine musste sich schließlich erst an den Van gewöhnen.
Natürlich stellte ich mir die Frage, wie ich das mit der Stubenreinheit hinbekommen würde. Er hat tatsächlich gleich zweimal in den Van gepinkelt, aber das lag auch an meiner Unaufmerksamkeit. Danach war das Thema erledigt. Da er bei mir im Bett schläft, macht er sich ohnehin bemerkbar, wenn er raus muss. Obwohl, um ehrlich zu sein, habe ich die empfindlichere Blase. Nach wenigen Tagen hat er bereits sechs Stunden am Stück geschlafen. Mittlerweile schafft er schon neun Stunden. Ich bin da eher früher wach.
Es scheint, als hätte er sich schnell an den Van gewöhnt. Es gibt einige Orte, die ich öfter anfahre, damit er nicht täglich mit etwas Neuem konfrontiert wird.
Die größte Herausforderung war wohl mein 20. oder vielleicht sogar 21. Umzug, bei dem ich meine Sachen aus dem Lager in Offenbach nach Karlsruhe gebracht habe. Ich lieh mir einen Ducato von einem Freund aus und mit Hilfe meines Bruders und meines Sohnes in Karlsruhe – an dieser Stelle möchte ich den beiden danken – schafften wir zumindest die großen Möbel an einem Tag.Dabei musste ich wieder feststellen, dass ich immer noch zu viel besitze, obwohl ich in der vorherigen Wohnung wirklich vieles entsorgt habe. Ich war mindestens dreimal auf dem Bauhof. Als ich nun meine Kisten auspackte, fragte ich mich, warum ich überhaupt eine ganze Umzugskiste mit Handtaschen habe. Das Leben im Van hat mir gezeigt, dass wir tatsächlich nur wenige Dinge brauchen. Also plane ich eine weitere Entrümpelungsaktion und werde einige Dinge verkaufen. Meine Möbel bekommt mein Sohn, da er gerade seine erste größere Wohnung einrichtet. Ich habe auch ein kleines Zimmer als Homebase angemietet. Das macht für mich mehr Sinn als meine bisherige Homebase in Norddeutschland.
Was mich an der Einlagerung besonders gestört hat, war der fehlende Zugriff auf meine Sachen. Alles war in Kisten verpackt. Diese waren zwar alle nummeriert, jedoch so gestapelt, dass ich immer hätte umstapeln müssen. Jetzt kann ich einfach zur Homebase fahren und mir holen, was ich gerade brauche. Daher ist ein WG-Zimmer für mich derzeit die optimale Lösung. Ich möchte weiterhin im Van leben und arbeiten, aber ohne die Verpflichtungen einer eigenen Wohnung, bei der man sich um dieses und jenes kümmern muss.
Heute ist der erste Tag seit einer Woche, an dem ich meinen Computer wieder herausgeholt habe. Zuvor war alles doch ziemlich anstrengend. Heute will ich auch noch meinen nächsten Podcast aufnehmen. Thema? Wird mir noch das Richtige einfallen.
Über Karlsruhe möchte ich noch etwas sagen. Ich finde die Gegend hier wirklich schön. Besonders der riesige Grünstreifen vor dem Haus hatte es mir angetan. Ich dachte, dass ich dort schön mit Yoshi spazieren gehen könnte. Aber anscheinend hat man hier in Karlsruhe nicht nur etwas gegen Autofahrer (Hörensagen: will die größte Fahrradstadt Deutschlands werden), sondern auch gegen Hunde. Zumindest erzählte mir das eine Hundebesitzerin, die die Stadt mehrmals wegen des Grünstreifens kontaktiert hat. Dort wächst diese sogenannte Mäusegerste, auch Grannen genannt. Und diese Grannen bescheren den Tierärzten in dieser Zeit ein großartiges Einkommen, da sie oftmals operativ entfernt werden müssen, wenn ein Hund sie in die Augen, Nase, Ohren oder sonst wohin bekommt. Hier erzählte mir eine junge Dame, die bei einem Tierarzt arbeitet, dass täglich 10 – 15 Hunde hereinkommen, die dieses Zeugs irgendwo am oder im Körper haben. Es können nämlich schwere Entzündungen entstehen, und zudem wandern diese Dinger auch noch im Körper herum und können sich in Lungen oder sonst wo festsetzen. Nicht schön.
Deshalb habe ich mich mit dieser unangenehmen Pflanze beschäftigt. Sie wächst hauptsächlich an Orten, an denen sich niemand um die Grünfläche kümmert. Außerdem ist sie ein Resultat der heißen Temperaturen. Hier wird das Mäusegerstenfeld erst gemäht, wenn es einen Meter hoch ist und seine Samen über den gesamten Grünstreifen verteilt hat. Muss mein Hund jetzt auf den Gehweg pieseln und kacken? Ist auch keine Lösung. Also doch mit dem Auto rausfahren? Wir werden Lösungen finden. Tatsächlich fragt man sich, wofür der Grünstreifen eigentlich gedacht war. Nun ja, ich werde sowieso nicht oft hier sein. Von daher ist es erträglich.
Das war’s für heute. Bleib gesund und heiter.