Woche 29 im Van – Sturm – Kunst -Bilbao …
Diese Woche bin ich ein wenig ruhiger angegangen. Obwohl ich feststelle, dass es mir immer noch schwerfällt, Tempo rauszunehmen. Sonst habe ich ja immer nur maximal zwei Wochen Urlaub am Stück gemacht und mich über manche Aussagen gewundert, dass man erst nach drei Wochen den eigentlichen Entspannungseffekt erreicht. Das kann ich nun selbst erfahren. Dabei war ich sonst immer der Meinung, dass ich auch in zwei oder drei Wochen sehr gut runterfahren kann. Das scheint wohl doch nicht so zu sein. Auch wenn man das glaubt. Eine wirkliche Entspannung ist bei mir bis dato noch nicht eingetreten.
San Sebastián
Also hatte ich mich entschlossen, nach 2500 km in einer Woche endlich mal eine Pause einzulegen. Deshalb einen Campingplatz gesucht, wo ich Strom, Dusche und die Gelegenheit zum Wäsche waschen habe. In Zarautz stand ich oben auf der Klippe mit Blick über das Meer. Die ersten Tage war super Wetter, so dass ich mich mit dem Roller nach San Sebastian gewagt habe. Aber eigentlich musste ich dort hin, da ich ein Problem zu lösen hatte. Beim Versuch, eine Halterung an meinen Rückspiegel zu montieren, wurde der gesamte Spiegel so verdreht, dass ich beim Fahren nicht wirklich sehen konnte, was hinter mir geschieht. Zudem hat das mit dem Anbringen sowieso nicht funktioniert. Also geplant, zu einer Motorradwerkstatt meines Herstellers nach San Sebastian zu fahren. Sind ja nur ca.25 km eine Strecke. Aber mit Google.Maps, das kein Ansagen macht, war das eine echte Herausforderung. Über Nationalstraßen, Landstraßen, Autobahnen durch das Straßennetzwerk von San Sebastian habe ich es trotz einer Widrigkeiten geschafft, an meinem geplanten Ort anzukommen. War anstrengend, aber ich war auch stolz, dass ich es bewältigt habe. Schließlich bin ich keine erfahrene Rollerfahrerin mit gerade mal 500 km Praxis. Ich muss hier allerdings feststellen, dass die Spanier einen in keiner Weise auf der Straße bedrängen, auch wenn ich mal ganz langsam um eine Haarnadelkurve schleiche. Das kenne ich aus Deutschland anders. Da fahren die PKWs und LKWs mir fast auf die Hinterräder auf. San Sebastián ist auf alle Fälle eine Reise wert. Ein wunderschöner Ort und eine entspannte Atmosphäre. Hier würde ich gerne wieder herkommen.
Schlechtwetter
Nach den schönen Tagen kündigten sich Sturm und Regen an. Diese Zeit nutzte ich mal wieder, um zu arbeiten. Es war jetzt das erste Mal seit Beginn meines Experimentes, dass ich zwei Tage fast nur im Van saß. Da merkt man schon, dass einem die Bewegung fehlt. Eigentlich wollte ich meinen nächsten Podcast aufnehmen, aber der Geräuschpegel durch den Sturm und Regen im Van war so hoch, dass dies nicht möglich war. Hoffe, es gelingt mir in dieser Woche.
Guggenheim-Museum Bilbao
Die nächste Station war Bilbao. Hier bin ich eigentlich nur wegen des Guggenheim-Museums mit seiner imposanten Architektur hergekommen. Es steht am Ufer des Flusses Nervión. Architekt ist Frank O. Gehry. Aber auch die Ausstellung Moderner Kunst ist absolut sehenswert. Das Museum hat eine Ausstellungsfläche von 11.000 qm. Deshalb ist das ganze auch sehr entspannt. Man drängelt sich nicht um die Kunstwerke, die Räume bieten viel Platz zum Betrachten der Kunstwerke. Neben einer ständigen Ausstellung gibt es dort auch Wanderausstellungen. Besonders beeindruckend fand ich das begehbare Kunstwerk von Richard Serra im Erdgeschoss des Museums. Es sind monumentale Skulpturen aus rostigem Stahl. Man könnte es auch als XXL-Kunstwerk bezeichnen. Die Skulpturen sind begehbar, was den Besuchern hörbar viel Spaß macht, deren Rufe und Töne im gesamten Raum wiedergegeben werden. Ich empfinde es als ein Glück, dass diese Skulpturen gerade jetzt hier ausgestellt werden. Denn sicher gibt es nicht viele Museen auf dieser Welt, in der diese Installation hineinpassen würde. Ansonsten finde ich auch die restliche Ausstellung absolut empfehlenswert. Wer eine Reise nach Bilbao macht, darf an diesem Museum nicht vorbeigehen.
Ansonsten war ich von Bilbao überfordert. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viele Menschen auf der Straße gesehen habe. In New York, ja. Aber hier ist es zusätzlich auch noch sehr laut. Deshalb verschwinde ich auch gleich wieder. Mein Ziel hier war auch nur das Museum.
Learning diese Woche
- Probleme löst man leichter, wenn man dabei entspannt bleibt
Das wars für diese Woche. Bleib gesund und heiter.