Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche
Sonntagmorgen 5.20 Uhr. Es ist noch dunkel draußen, im Van hat es 18 Grad. Ja, der Herbst ist da. Die Blätter werden langsam bunt und es wird früher dunkel und später hell. Die letzten drei Tage hat es immer wieder geregnet. Der Natur tut das gut. Endlich wieder Wasser.
Kreuz und quer
Diese Woche hatte ich einen Workshop im Südwesten Deutschlands. Fahre also gerade kreuz und quer durch‘s Land. Mal hier, mal da. Mittlerweile haben sich so einige Stationen gebildet, an denen ich immer wieder andocke. Das ist wichtig zur Ver- und Entsorgung im Van. Dabei habe ich auch Ettlingen kennengelernt. Hatte dort einen Termin und mir dann den Ort angesehen. Ein schönes altes Städtchen. Mit Fluss und einer netten Fußgängerzone. Gegenüber vom Stellplatz gab es dann auch ein Schwimmbad, wo ich wieder meine Bahnen ziehen konnte. Manchmal fragt man sich, was Konstrukteure denken. Ein riesiges Freizeitbad mit mehreren großen Becken und dann gibt es nur fünf Duschen bei den Frauen. Also nach dem Schwimmen dann noch 10 Minuten anstehen, bis man unter die heiße Dusche kommt.
Sonntag war ich noch mit meinem Sohn und seiner Freundin in Karlsruhe unterwegs. Danach ging es weiter zu meinem Kunden. Buchhaltung musste auch mal wieder gemacht werden. Findet bei mir ja alles online statt. Hier habe ich dann auch eine neue Erfahrung mit dem Verbrauch von Datenvolumen gemacht. Ich habe einige Belege hochgeladen und nach ca. 20 Minuten erhalte ich von meinem Provider die Nachricht, dass ich 80 % meines Datenvolumens aufgebraucht habe. Meine eigene Schuld. Hatte das Hochladen meiner Fotos in die Cloud nicht ausgeschaltet. Und da ich in den Wochen zuvor einige Videos aufgenommen hatte, wurden diese mal schnell hochgeladen. Wieder etwas gelernt.
Ausmisten
Es ging dann weiter zu meiner Freundin. Ihr habe ich geholfen, im Keller auszumisten. Dann auch noch im Van die Sommersachen zusammengeräumt und ins Storage gebracht. Dort dann auch umgeräumt und dabei endlich meine Wanderschuhe gefunden. Die brauche ich für meine große Reise. Zwischendurch ein paar Termine erledigt, mit dem Roller zu Apple nach Frankfurt gefahren – mein MacBook war leider auch recht zugemüllt durch das Rendern der Filme. Der freundliche Mitarbeiter dort konnte mir jedoch nicht helfen, da ich zuvor keine Datensicherung gemacht hatte. Der Onlinesupport schickte mir dann eine Anleitung. Damit war es in 2 Minuten erledigt. Hätte eigentlich der Mitarbeiter an der Geniusbar von Apple auch wissen müssen. In Frankfurt war gerade ein Weinfest und viele Menschen unterwegs. Das war mir schnell zu viel. Irgendwie entwöhne ich mich gerade der Hektik und der vielen Menschen. Meine liebe Vanfreundin Katinka ist ja gerade in Schweden unterwegs und stellt fast täglich wunderschöne menschenleere Landschaften in den Status. Da merke ich, wie mich das Reisefieber packt. Noch ein paar vollbepackte Seminarwochen, dann geht es auch bei mir wieder los.
Gestern haben wir auf einem Erdbeerfeld in der Nähe von Frankfurt noch ein paar letzte Erdbeeren geerntet. Waffeln dazu gekauft und mit Sahne und den Erdbeeren darauf uns diese schmecken lassen. Die waren echt lecker.
Podcast aufnehmen
Diese Woche habe ich einen weiteren Podcast aufgenommen. Dieses Mal per Video, da mein Gast in Berlin saß. Das hat auch mit dem Programm sehr gut funktioniert. Allerdings nicht aus dem Van, da ich mir nicht sicher war, ob meine Datenrate dies überhaupt schafft. Also bei der Freundin das WLan genutzt.
Nachdenklich
So langsam merke ich, dass sich in meinem Leben nicht mehr alles um die Arbeit dreht. Wenn ich an mein bisheriges Arbeitsleben zurückdenke, dann war die Arbeit neben meinem Sohn die höchste Priorität. Erst seit ich meinen Van habe ist bei mir eine Veränderung eingetreten. Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Früher bin ich nicht länger als zwei Wochen in den Urlaub gefahren. So richtig entspannen konnte ich da tatsächlich nicht. Die Teilnehmenden meiner Seminare betrachte ich mittlerweile auch aus einer anderen Perspektive. Viele davon nehme ich als sehr angespannt wahr. Extrem auf ihren Job fixiert. Zu viele Themen, Projekte und Aufgaben. Wenig bis gar keine Zeit für ihre persönlichen Interessen, Familienzeit, Freundeszeit oder einfach nur den früheren Hobbies nachzugehen. In ihrem Alltagsgeschehen vergessen sie, nach Entschleunigung zu suchen und Zeit für die ihnen wichtigen Dinge einzuplanen. Oder um einfach mal nichts zu tun.
Wir haben nur dieses eine Leben. Und da gibt es so viel zu entdecken. Die Arbeit ist nur ein Teil. Jetzt, wo ich unterwegs bin, stelle ich fest, dass ich nur sehr wenig brauche, um glücklich und zufrieden zu sein. Vor ein paar Jahren hatte ich mal eine Vortragsreise zum Thema „Downsizing – weniger ist mehr“. Damals hatte ich schon angefangen, danach zu Leben. Mich auf das Wesentliche und mir Wichtige zu konzentrieren. Dinge zu tun, die mir einen Sinn geben, die mir Freude bereiten. Wie ist das bei dir? Schaffst du dir immer wieder „Räume“ für dich und deine Bedürfnisse? Kannst du entschleunigen und abschalten? Auf meinem YouTube-Kanal findest du Entspannungsübungen oder Meditationsübungen, wenn dich das interessiert.
Learning diese Woche:
- Die kleinen Dinge des Lebens genießen
- Für Entschleunigung muss man selbst sorgen
Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.