Woche 48 und 49 – Ist es bald vorbei?

Woche 48 und 49 – Ist es bald vorbei?

Also – das waren echt zwei Wochen mit sehr seltsamen Erfahrungen. Einen Teil davon habe ich auf meinem Podcast „HeckenGespräche“ verarbeitet. Fremdenfeindlichkeit zwischen Süd- und Norddeutschland, überfahrene Tauben und die Gleichgültigkeit mancher Menschen. Zu hören bei Spotify oder Apple Podcast.

 Thema wird nicht ernst genommen

Aber heute nichts davon. In der letzten Woche wurde mal wieder ein Seminar abgesagt bei dem es um Gesundheit, Burnoutprävention von Führungskräften und Mitarbeitern geht. Eigentlich ist es unfassbar, dass diesem Thema so wenig Bedeutung zugestanden wird. Hat doch eine Studie der DAK herausgefunden, dass in den letzten 10 Jahren die Depressionen um 41 Prozent zugenommen haben. Na, dann fällt halt der eine oder die andere Mitarbeiterin aus. Müssen ja nur die andern deren Arbeit übernehmen. Nun denn, irgendwann werden sie die Rechnung bekommen. Zu dem Thema gibt es auch noch einen Podcast und einen Blogbeitrag auf meiner Business-Webseite https://fritzcoaching.de. Aber das dauert noch ein paar Tage.

 Umbau im Van

Was habe ich sonst noch erlebt? Gemeinsam mit meinem Bruder, na eigentlich war es mein Bruder so gut wie alleine, haben wir ein paar Kisten als Aufbewahrungsmöglichkeit für meinen Van gebaut. So kann ich meine Unterlagen bequem unterbringen, ohne zu viel umräumen zu müssen. Zudem ist nun auch mein Schreibtisch ein wenig größer geworden. Faszinierend ist, dass beide Kisten sofort voll waren. Unglaublich! Kennst du das auch? Man fragt sich dann, wo der ganze Kram herkommt.

 Konzentration

Auch habe ich festgestellt, dass ich am konzentriertesten arbeiten kann, wenn ich irgendwo auf einem Stellplatz (kein Campingplatz) oder in der Natur stehe, wo ich zwischendurch immer wieder rausgehen kann und fast keine Störungen habe. Dann bin ich besonders kreativ und produktiv. Ich habe ja seit meiner Selbständigkeit sowieso immer alleine in meinem Homeoffice gearbeitet. Bin es also gewohnt. Ist für mich nun auch eine Erkenntnis, das mir das gut tut. Wie geht es da dir? Bist du lieber mit andern zusammen oder kannst du auch alleine gut arbeiten. Für manche wäre eine solche Situation sicherlich stressig. Mich macht das leistungsfähig.

In den Alltag einfädeln

So langsam fädle ich mich hier wieder ein. Allerdings hatte ich mir wärmeres Wetter erhofft. Nach dem fast immer blauen Himmel und Temperaturen von um die 16 Grad ist es hier schon ein bissl kalt und zurzeit auch sehr regnerisch (was gut für die Natur ist). Aber scheinbar tun mir diese Temperaturschwankungen (bleiben nicht aus, wenn man im Van lebt und arbeitet) ganz gut. Alles um mich herum ist krank und mich hat es bisher nicht erwischt. Ich klopfe gleich mal auf Holz, damit das auch so bleibt.

Am heutigen Samstag werde ich noch einen Podcast aufnehmen und dann geht’s morgen nach Berlin. Mal wieder in meine alte Heimat. Ich freu mich schon drauf, meine dortigen Freunde mal wieder zu treffen.

Irgendwas ist immer

Letzte Woche ist mir leider meine Trittstufe am Van kaputt gegangen. Das ist insofern ungünstig, da ich ja immer noch meine Knieprobleme habe. Sind zwar schon besser geworden, aber immer noch da. Da ist das Einsteigen doch ein wenig schmerzhaft. Aber als MacGyver im Van habe ich da natürlich auch eine Lösung gefunden. Das ist überhaupt etwas, das mich auszeichnet. Ich finde immer wieder einen Weg. Das versuche ich auch meinen Coachees zu vermitteln. Nach Möglichkeiten suchen, die Augen aufmachen, kreativ sein. Es muss dabei nicht perfekt sein. Hauptsache es funktioniert.

Aber sobald es etwas wärmer wird, werde ich mich unters Auto legen und das Teil auseinandernehmen. Vielleicht kann ich es ja reparieren.

Hey Leute, Woche 49 ist um und mein Experiment in drei Wochen beendet!!! Ich glaub es nicht!!! Was geschieht dann??? Who knows?

Learning diese Woche:

  • Keep cool -auch wenn du am liebsten anders reagieren würdest.
  • Es gibt immer eine Lösung.

Das war’s für heute. Bleib gesund und heiter.

Woche 42 und 43 – Totale Dunkelheit – Angst überwinden

Woche 42 und 43 – Totale Dunkelheit – Angst überwinden

Die letzte Woche war ich auf einem Campingplatz. Mal wieder große Wäsche machen und viel arbeiten. Da ich dort am Landstrom hänge, ist das leichter. Zwischendurch mit Freunden auf dem Roller ein paar Touren durch das wunderschöne Hinterland von Alicante gefahren. Erstaunt war ich, wie viele Terrassen sich um die Berge schlängeln. Wir haben uns gefragt, wie lange es wohl gedauert hat, diese anzulegen. Jeder Berg hatte seine Terrassenformationen. Darauf wurden dann Olivenbäume und Mandelbäume gepflanzt. Schon erstaunlich, was man früher alles geschafft hat.

Nun befinde ich mich auf meiner Heimreise, da meine Präsenztrainings bald wieder starten. Und heute erzähle ich von meinem Übernachtungserlebnis der letzten Nacht.

Im Hinterland unterwegs

Für eine liebe Freundin bin in der Nähe von Barcelona ins Hinterland zu einem wunderbaren Geschäft gefahren, das Olivenöl und andere Produkte aus Olivenöl herstellt. Nachdem ich dort ein paar Dinge eingekauft habe, musste ich eine Tankstelle finden, da mein Sprit zu Ende ging. Nicht so leicht in dieser weit verzweigten Gegend. Dann doch schneller als ich dachte, eine gefunden. Der Typ hinter dem Verkaufstresen wollte mir gleich noch zwei Messer für den Preis von einem verkaufen. Ist mir auch noch nie passiert. Aber in so einer eher wenig besiedelten Gegend versucht man halt, alles Mögliche an die Frau oder den Mann zu bringen. Ich hatte dankend abgelehnt. Schließlich habe ich selbst solche Exemplare in meinem Van. Zum Schneiden oder zur Not auch zur Verteidigung.

Wo übernachte ich heute?

Dann weiter nach einem Parkplatz gesucht, den ich für die Nacht ansteuern kann. Leider sehr erfolglos. Dabei bin ich aber auf ein wunderschönes kleines Dörfchen gestoßen, das ich von der Autobahn aus gesehen hatte. Also schnell entschieden, die nächste Ausfahrt zu nehmen und hoch auf den Berg. Links an der Straße war es noch von der Nacht gefroren und es lag leichter Schnee auf dem Gras und auf der Straße. Ergo … es wird heute Nacht kalt werden. Nach dieser Stippvisite wieder einen Stellplatz angesteuert – und dank Google Maps war der nicht wie vorhergesagt nur 4,5 km entfernt, sondern 10 Kilometer. Über Google Maps teile ich euch auch noch meine Erfahrungen mit. Das aber ein andermal. Der Platz sollte auf einem Hofgut sein. Allerdings stand da nicht, dass das mitten in der Stadt ist. Zudem konnte ich den Platz nicht anfahren, da die Straße dort hin gesperrt war. Genervt und müde wie ich war, den nächsten Platz ausgesucht. Ein kleiner Ort in der Nähe der Autobahn, ca. 12 km entfernt.

Gefunden!

Nachdem ich die Ausfahrt rausgefahren bin, kam kurz danach ein wunderschönes Gebäude mit riesigem Parkplatz davor. Es standen fünf PKW’s verteilt darauf. Ich wollte einfach nur mal das Gebäude anschauen. Es sah nicht unbewohnt, aber auch nicht bewohnt aus. Es standen direkt ein paar Autos vor dem Gebäude. Ich habe dann nachgelesen, dass dies eine Eventlocation mit Übernachtungsmöglichkeit war. Sicher auch Corona zum Opfer gefallen. Ein traumhaft schönes Haus. Einmal umrundet und entschieden, hier bleibe ich über Nacht stehen.

Rabenschwarze Nacht

Also meinen Van so hingestellt, dass er von der Straße nicht sofort zu sehen ist. Muss ja keiner mitkriegen. Mir noch schnell Essen gekocht, ein wenig gelesen und dann wurde es dunkel. Also wirklich dunkel. Man konnte nicht mal mehr die Hand vor Augen sehen. Anfangs dachte ich, dass hier wegen der Autos noch ein paar Menschen wohnen. Das war aber wohl doch nicht der Fall. Ich war hier total alleine in der absolut rabenschwarzen Nacht. Nicht mal die Sterne oder den Mond habe ich gesehen. Gut, dass mein Auto dunkel ist, so fällt er wenigstens nicht auf.

Zur Sicherheit habe ich nicht nur die Alarmanlage eingeschaltet, sondern auch noch die Türen verriegelt. Da konnte jetzt wirklich keiner mehr reinkommen. Ich habe dann noch an meinem Thriller von einem Serienmörder weitergelesen. Das war allerdings keine gute Idee. Da ging es darum, dass der Täter nachts in abgelegenen Gegenden Frauen umbrachte. Abgelegene Gegend? Hier war es auch mehr oder weniger abgelegen. Und Nacht war es auch! Ich habe jedes Geräusch registriert und versucht, zu identifizieren, was es ist. Einmal kam ein Auto, die Leute sprachen und fuhren wieder weg. Dann gab es neben meinem Wagen mehrmals sehr seltsame Geräusche. Ich vermute, das waren irgendwelche Tiere. Die Geräusche, die absolute Dunkelheit, der Thriller und die abgelegene Ecke … das war schon sehr gruselig. Obwohl, wenn ich mich irgendwo tatsächlich unwohl fühle, fahre ich immer weg. Hier fühlte ich mich schon sicher. Nur hatte ich nicht die Rechnung mit der Kreativität meines Hirns gemacht. Es hat alle möglichen Szenarien durchgespielt.

Ein Albtraum

Während des Lesens bin ich immer wieder weggedöst und zuletzt in einem Albtraum gelandet. Sozusagen in der Fortschreibung des Thrillers mit mir als Protagonistin. Schrecklich! Nun besitze ich die Fähigkeit, mich aus meinen Träumen herauszuholen. Also mich auf dem Bett aufgesetzt, mich bewegt bis ich wieder ganz wach war. Dreht man sich nämlich einfach nur um, läuft der Film weiter. Habe mir dann ein anderes Buch über Stoizismus (lese ich gerade parallel) genommen und dort eine Weile die Ansichten von Marc Aurel gelesen. Nach ihm habe ich den zweiten Vornamen meines Sohnes gewählt. Um mich herum wurde es immer leiser. Kaum mehr ein Auto war zu hören und wache überrascht morgens um 6.15 Uhr wieder auf. Ich war nicht ein einziges Mal in der Nacht wach geworden. Was bei mir eher selten ist. Super durchgeschlafen und ausgeruht betrachte bei einem frisch aufgebrühten Kaffee den Sonnenaufgang, während ich diesen Blogartikel schreibe. Ganz weit hinten werden die schneebedeckten Berge von der Sonne angestrahlt. Ein neuer Tag mit neuen Ereignissen wartet auf mich.

Learnings diese Woche:

  • Vorsicht ist immer gut, insbesondere wenn man alleine unterwegs ist. Andererseits ist es aber auch wichtig, unterscheiden zu können, ob eventuell eine echte Gefahr vorliegen könnte oder einem das Hirn mal wieder einen Streich spielt.

In diesem Sinne wünsche ich eine gute Zeit und bis bald.

Bleib gesund und heiter!

Woche 38 und 39 im Van – Meine neue Liebe – Mallorca

Woche 38 und 39 im Van – Meine neue Liebe – Mallorca

Ich fasse jetzt immer zwei Wochen zusammen. Ende Dezember bin ich ja auf die Insel Mallorca gefahren. Nun habe ich noch um eine Woche verlängert, da es mir unglaublich gut gefällt. Man könnte hier locker an einem Tag um die Insel fahren. Aber da würde man sehr viel nicht sehen. Über verschiedene Dinge hatte ich bereits im letzten Blog berichtet. Heute geht es darum, wie mich diese Reise verändert. Obwohl ich noch nicht weiß, wohin das alles führt.

Knieschmerzen – Nein, bitte nicht!

Zunächst leide ich gerade leider unter ziemlichen Knieschmerzen, so dass ich sogar erwogen hatte, direkt nach Deutschland zurückzufahren, und mir ein neues Knie einsetzen zu lassen. Und eigentlich möchte ich mein Knie ja behalten. Also mir eine Spritze geben lassen und noch beim Physiotherapeuten vorbeigeschaut. Der hat mir dann auch die Triggerpunkte ein Stück weit gelöst. Mein Problem ist dadurch allerdings nicht erledigt. Das kommt davon, wenn man viel Sport treibt. Nun ist die Arthrose da. Shit happens! Einer überstürzten Abreise habe ich dann mit einer Verlängerung vorgebeugt. Denn hier auf der Insel gibt es noch so viel zu entdecken. Nachtrag. Seit vier Tagen mache ich Übungen von Liebscher und Bracht. Und was kann ich sagen: Die Schmerzen sind viel geringer. Fast schon weg. Vielleicht erübrigt sich doch die Operation. Drückt mir die Daumen!

Reisen verändert den Blick

Ja, wie hat – oder wie verändert mich diese Reise eigentlich? Unterwegs bin ich auf viele Menschen getroffen, die unterschiedliche Lebensmodelle haben. Allen gemeinsam ist, dass sie frei sein möchten, sich nicht an Dinge binden und ihre Entscheidungen selbst treffen wollen. Ja, sie haben sich einen Lebensweg gesucht, der sie zufrieden macht. Manche sind auch noch auf der Suche danach.

Was habe ich bis dato festgestellt? Mir fehlt das Zusammensein mit Menschen, die mir besonders wichtig sind. Auch wenn ich viel mit ihnen telefoniere, so ist es doch etwas anderes, dem andern auf der Terrasse oder im Kaffee oder irgendwo auf einem schönen Platz gegenüberzusitzen oder in den Arm zu nehmen. Es entsteht eine andere Verbindung, eine Nähe, die man auf Entfernung einfach nicht richtig hinkriegt. Und auch wenn ich viele Menschen unterwegs treffe, von denen ich auch die meisten sehr liebenswert finde, so bleibt doch immer eine gewisse Distanz.

Den Augenblick genießen

Wenn ich nicht gerade mit irgendwelchen Aktivitäten, sei es arbeiten, einkaufen oder was auch immer beschäftigt bin, wenn ich alleine wie jetzt gerade am Strand stehe und auf das Meer blicke, dann überkommt mich eine Dankbarkeit, dass ich dies hier alles erleben darf. Heute morgen beim Sonnenaufgang, wo ich meine Qi Gong Übungen am Strand durchführe, ist ein Reiter mit seinem Pferd im Wasser unterwegs übt mit diesem verschiedene Schritte. Das Pferd ist fast bis zum Bauch im Wasser. Sie drehen Kreise, traben gerade aus, mal langsam, mal etwas schneller. Reiter und Pferd sind ein sehr harmonisches Miteinander in den sanften Wellen. In diesem Moment überkommt mich das Gefühl, dass ich diesen Augenblick gerne für immer festhalten möchte. Aber es sind eben nur Augenblicke, an die man sich später erinnern kann. Denn sobald ich mich umdrehe und aufs Land blicke, sehe ich grässliche Hotelbauten, die dem Idyll ein jähes Ende setzen. Wie sagte Doris zu mir. „Du darfst nur gerade aufs Meer, links und rechts schauen – aber nur nicht nach hinten.“ Recht hat sie.

Emotionen

Während ich diesen Blog schreibe, sitze ich im Van und blicke auf das Meer. Ich stehe auf einem Parkplatz, auf dem tagsüber ein ständiges Kommen und Gehen ist. Menschen, die zum Joggen an den Strand kommen oder ihre Hunde über den Strand tollen lassen. Radfahrer, die an der Promenade entlang radeln oder einfach nur Spaziergänger, die das wunderbare Wetter genießen. Den einen oder andern treibt es auch ins Wasser. Mal sehen, ob ich das heute auch schaffe.

Ich frage mich, was ich über mein bisheriges Erleben schreiben soll. Es fällt mir schwer, meine Gefühle und Empfindungen der Erfahrungen aus den letzten Monaten in Worte zu fassen. Auf meiner Reise gab es Enttäuschungen, Freude, Einsamkeit, Gemeinsamkeit, gute Gespräche, Lachen, Weinen. Gefühle und Emotionen, mit denen ich alleine zurechtkommen musste. Auf dem Festland in Portugal und Spanien habe ich mich eher ungeduldig gefühlt, war manchmal genervt vom Wetter und bin regelrecht durch das Land gehetzt. Anfangs war es mir schwergefallen, länger an einem Ort zu verbleiben. Als ich dann nach Andalusien kam, hatte ich wieder ein freies Gefühl. Die Weite des Landes, die sanfte Landschaft mit hundertausenden Olivenbäumen, endlos lange Straßen und wunderbare lebendige Städte haben dies bewirkt. Raus aus der Enge, die ich in Portugal empfand.

Schnell vs. Langsamkeit

Die Weite und teilweise Kargheit Andalusiens hat mich überwältigt und mich dazu bewegt, große Distanzen zu überwinden. Ich habe mich einfach gleiten lassen. Nicht überall angehalten, um schnell mal ein Foto zu schießen. Erst in der Wüste Tabernas habe ich ein Stück weit zur Ruhe gefunden. Hier bin ich auch wieder auf liebenswerte Menschen getroffen, die ich bereits in Nordspanien kennenlernen durfte. Ich stand dann auch noch eine ganze Weile in Almeria bis es mich wieder gejuckt hat und ich weiter wollte. Kurzerhand entschied ich mich für Mallorca.

Auf Entdeckung

Hier auf der Insel ist alles anders. Der Takt ist langsamer. Alles ist entspannter, gelassener. Die Menschen stehen an der Kasse an, ohne sich zu beschweren (zumindest die Mallorquiner). Was mich allerdings irritiert hat: hier findet man mehr deutschsprachige Menschen als in Frankfurt auf der Zeil. So what!

Mallorca hatte für mich immer einen „na ja“-Ruf. Umso überraschter bin ich über die Vielfalt hier. Wunderbare lange Sandstrände, hohe Klippen, traumhafte Buchten, extrem viel Natur und grün um mich herum. Herden von Schafen und Ziegen, die zwischen Mandelbäumen friedlich auf den Wiesen grasen. Erste Blüten konnte ich schon sehen. Einsame Gehöfte tief im Innern der Insel und Touristenburgen an der Küste, die jetzt im Winter total ausgestorben sind, so dass man die Gegend ganz für sich alleine hat.

In dieser Umgebung können neue, kreative Ideen entstehen. Kann man zur Ruhe kommen, sich auf das Wesentliche besinnen. Die Kraft der Natur spüren, mit Meeresrauschen einschlafen und wieder aufwachen. Unbeschreibliche Sonnenauf- und Untergänge erleben und in einen blauen Himmel blicken, der atemberaubend schön ist. Nicht zu vergessen den klaren Sternenhimmel.

Coworking Space

Zwischendurch sitze ich im Coworking Space von Rayaworx bei Doris und Rainer. Hier fühle ich mich sehr wohl. Die beiden sind sehr herzlich der Kaffee dort schmeckt einfach hammermäßig gut. Es gibt dort superschnelles Internet und wenn man aus dem Office tritt, ist man direkt mitten in der Stadt mit schönen Cafés, wo man lecker Essen kann. Zum Strand und den Buchten fahre ich mit meinem Roller keine 10 Minuten. Der Ort Santanyí ist noch ziemlich ursprünglich und hat doch alles, was man zum guten Leben braucht. Hier ein paar Wochen zu verbringen, Abstand von der Hektik in Deutschland zu bekommen, zu arbeiten und zu genießen. Das ist hier ein guter Ort dafür.

Über die Insel fahren

Auch das Landesinnere von Mallorca birgt seine Schönheiten. Valdemossa zum Beispiel, das Kloster Monestir, das neben der Finca von Michael Douglas liegt, ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Für Radler und Wanderer ist Mallorca ein Paradies. Eine Fahrt durch das Tramuntana-Gebirge und der Besuch der einzigen zwei Seen auf der Insel waren ein Highlight. Zum Cap Formentor bin ich nicht ganz durchgedrungen. Die Straße war wegen Bauarbeiten komplett gesperrt. Trotzdem ist der Blick vom vorletzten Aussichtspunkt schon sehr beeindruckend.

Meine neue Liebe

Dann die Buchten. Ich weiß nicht, wie viele ich besucht habe. Alle wunderschön mit klarem türkisfarbenen, blauem Wasser. Eigentlich wie in der Karibik. Nur dort gibt es mehr Palmen als hier. Kurz vor meiner Abfahrt habe ich es auch noch geschafft, die ersten Mandelblüten zu fotografieren. Auf alle Fälle muss ich wieder hierherkommen. Eine Insel, in die man sich sofort verliebt – oder auch nicht. Ich habe mich in sie verliebt. Allerdings ist es mit einem Camper nicht so günstig. Nächstes Mal werde ich mich in einer Ferienwohnung einmieten und mit dem Flieger hierherkommen. Ein kleines Auto mieten, mit dem man besser die schmalen Straßen und Gassen bewältigen kann.

Es gäbe noch viel Interessantes über diese Insel zu berichten. Aber für heute ist erst mal Schluss.

 Learnings:

  • Bleibe offen in deinem Leben und genieße den Augenblick.
  • Mach langsam. Dann entdeckst du Neues.

Bis zum nächsten Mal. Bleib gesund und heiter.

Woche 25 im Van – VUKA – Komfortzone – Freiheit oder Zwang

Woche 25 im Van – VUKA – Komfortzone – Freiheit oder Zwang

Endlich habe ich die Zeit und Muse gefunden, mir über meine Reise nach Spanien und Portugal Gedanken zu machen. Zunächst hatte ich in Erwägung gezogen, meine vier Monate größtenteils auf den Kanaren zu verbringen. Nach reiflicher Überlegung und einigem hin- und her mich jedoch dagegen entschieden. Ich fühle mich wohler, wenn ich weiterziehen kann, wenn es mir irgendwo nicht mehr gefällt. Zudem habe ich einige architektonische Sehenswürdigkeiten in Spanien und Portugal auf meinem Plan. Unbedingt möchte ich das Guggenheim-Museum in Bilbao sehen, das vom Architekten Frank O. Gehry designt wurde. Die Bardenas Reales stehen ebenso auf meinem Plan wie Porto.

Trotzdem werde ich zwischendurch digital weiterarbeiten, meine Meetings halten, Coachings durchführen und das eine oder andere Online-Training. Arbeiten und Leben gehören für mich seit Anbeginn meiner Selbständigkeit zusammen. Für mich gibt es da keine Trennung.

Diese Reise ist jedoch auch für mich eine Herausforderung. Alleine, in fremden Ländern, mit einer anderen Sprache … ich bin gespannt, wie das wird. Sich permanent neu orientieren, mit Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, aber auch dem Alleine sein umzugehen.

VUKA – die neue Welt

Wenn ich sehe, wie viele Menschen sich eingeengt fühlen, durch den Job, eine Beziehung oder was auch immer, dann fühle ich mich bestätigt, in dem was ich tue. Wir leben heute in einer Welt, die sich radikal verändert. Der Begriff VUKA wird in diesem Zusammenhang häufig genannt. Dieses Modell beschreibt die Veränderungen, in denen wir uns gerade befinden. Das Akronym VUCA/VUKA steht dabei für Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität. Unsere Welt wird instabiler, Veränderungen sind nicht mehr wirklich vorhersehbar. Langfristige Pläne werden von heute auf morgen obsolet. Zudem verlaufen viele Ereignisse völlig unerwartet, sind häufig hoch komplex und zudem verstehen wir die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung immer weniger. Das bedeutet, dass wir immer häufiger Entscheidungen treffen müssen, ohne genau zu wissen, ob es die richtigen sind. Aber geht das so einfach?

Komfortzone verlassen

Viele suchen – und das gerade in unsicheren Zeiten – eher Sicherheit, Vertrautheit, Routine. Dabei existiert diese Sicherheit überhaupt nicht. Wir wissen nicht, was uns am heutigen Tag, nächste Woche, nächsten Monat oder im Laufe des Jahres erwartet und begegnet. Natürlich ist die Komfortzone bequem. Das ist die Blase, in der wir uns auskennen. Aus dieser Blase herauszutreten und sich Neuem zuzuwenden, bedeutet, sich den eigenen Ängsten zu stellen. Erst wenn wir diese Angstzone durchlaufen, uns damit auseinandersetzen, gelangen wir in die Lernzone, die uns die Chance zum persönlichen Wachstum bietet. Es entsteht ein Gap der Unsicherheit. Es ist nicht wie in einem Laden. Wir sehen im Schaufenster etwas, das wir gerne haben möchten, gehen hinein und kaufen es. So funktionieren Veränderungen eben nicht. Sie sind manchmal sehr mühsam, tun weh und machen uns Angst. Verändern heißt eben verändern und nicht das gleiche tun, was wir schon immer tun. Wir haben dabei die Chance uns selbst zu überwinden, uns unseren Einstellungen, Glaubenssätzen und Werten zu stellen und uns ehrlich unsere Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu machen.

Metapher als Leitbild

Sich aus der Sicherheitszone herauszubewegen bedeutet, nicht zu wissen, was auf einen zukommt. Wir begeben uns in unbekanntes Gewässer. Ich persönlich liebe Geschichten und Metaphern. Als ich mich vor über 30 Jahren selbstständig gemacht habe überlegte ich mir eine Metapher. Ich habe mir vorgestellt: „Ich bin in einem unbekannten Gewässer unterwegs, das Wasser ist kalt und es werden mir Eisberge begegnen. Aber ich weiß, ich kann gut schwimmen!“ Also sich bewusst machen, welche Fähigkeiten, welche Ressourcen hat man bereits, die man nutzen kann und welche braucht man noch, um diesen Gap zu überwinden und in die Lernphase zu kommen. Entscheidend ist, dass man sich auf das fokussiert, was in dem Moment machbar ist. Kleine Schritte zu gehen, zu reflektieren und wenn man hinfällt, wieder aufzustehen und weiterzugehen. Und vor allem auch die Gelegenheiten nutzen, die sich auf dem Weg zeigen.

Freiheit oder Zwang

Für mich persönlich bedeutet das Verharren in der Komfortzone gleichzeitig Stillstand. Das muss für andere nicht zutreffen. Ich habe viel gearbeitet, einen Sohn großgezogen und jetzt suche ich wieder ein Abenteuer, so wie dies mittlerweile immer mehr tun. Die Freiheit zu erleben, aus Zwängen auszubrechen. Wobei ich mit Freiheit nicht meine, dass man alles tun uns lassen kann. Ich sehe dies eher verteilt auf der Gaußschen Kurve. Es gibt Menschen, die sich in ihrem Beruf, ihren Beziehungen, ihren Glaubenssätzen und Einstellungen eingezwängt fühlen und andere, die die ganz große Freiheit leben. Es ist immer eine Balance. Die einen stehen sehr lange in der Zwangssituation, manche fühlen sich in der Mitte in einem komfortablen Zustand (Komfortzone) und wenige wagen sich auf die Seite der Freiheit.

Wenn man dies auf der Gaußschen Kurve einzeichnen würde, befänden sich die meisten Menschen in der Mitte. Wenn ich diese Kurve im Coaching oder in meinen Seminaren aufzeige und die Teilnehmenden sich darauf einordnen lassen, gibt es den einen oder die andere, die links oder rechts ausscheren. Die sich entweder frei in ihren Entscheidungen fühlen und mit dem, was sie tun, wirklich glücklich sind, und die andern, die schon sich schon seit Jahren darüber Gedanken machen, was sie in ihrem Leben ändern könnten, weil sie unzufrieden sind. Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht? Bist du so mit deinem Leben zufrieden oder haderst du mit dir selbst? Fragst dich, was du ändern solltest? Ein Tipp: Warte nicht auf den richtigen Zeitpunkt. Der ist immer JETZT!

  • Wo befindest du dich gerade auf dieser Kurve?
  • Warum fühlst du dich dort wohl? Ist das ok für dich?
  • Gibt es etwas, dass du schon lange ändern möchtest?
  • Was hindert dich daran, das zu tun?
  • Was könntest du für dich gewinnen, wenn du deine Komfortzone verlässt?
  • Was erwartet dich, wenn du da stehen bleibst, wo du gerade bist?

Oder wieder mal mit Worten von Henry Ford „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“

Ich warte mal bis zur Rente

Ein ehemaliger Kollege hat mir mal erzählt, dass er gerne, wenn er einmal die Zeit dafür findet, mit einem Segelboot den Atlantik überqueren wollte. Dies war ein langgehegtes Ziel von ihm. Leider konnte er es nicht mehr erleben. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit mit 50 Jahren. Damals war gerade mein Sohn geboren worden. Noch heute denke ich an ihn. Er war so sehr verhaftet in absolut nachvollziehbaren Zwängen, dass er das, war ihm wirklich wichtig war, hinausgeschoben hat. Er war mein Lehrmeister, dies nicht zu tun.

Unbekanntes Terrain

Ich habe keine Ahnung, was mich in den nächsten Monaten erwartet. Das lasse ich größtenteils auf mich zukommen. Ich bleibe neugierig, aufgeschlossen und stelle mich den Herausforderungen, die mir begegnen. Diese Reise ist für mich kein Urlaub, sondern eine Reise mit und zu mir. Egal in welchem Alter man ist, man ist nie zu alt, um etwas Neues zu lernen oder neue Erfahrungen zu sammeln.

Learning diese Woche:

  • Ängste sind dafür da, sie zu überwinden
  • Wenn dir etwas wichtig ist, dann fang damit an, es zu verwirklichen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche

Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche

Sonntagmorgen 5.20 Uhr. Es ist noch dunkel draußen, im Van hat es 18 Grad. Ja, der Herbst ist da. Die Blätter werden langsam bunt und es wird früher dunkel und später hell. Die letzten drei Tage hat es immer wieder geregnet. Der Natur tut das gut. Endlich wieder Wasser.

Kreuz und quer

Diese Woche hatte ich einen Workshop im Südwesten Deutschlands. Fahre also gerade kreuz und quer durch‘s Land. Mal hier, mal da. Mittlerweile haben sich so einige Stationen gebildet, an denen ich immer wieder andocke. Das ist wichtig zur Ver- und Entsorgung im Van. Dabei habe ich auch Ettlingen kennengelernt. Hatte dort einen Termin und mir dann den Ort angesehen. Ein schönes altes Städtchen. Mit Fluss und einer netten Fußgängerzone. Gegenüber vom Stellplatz gab es dann auch ein Schwimmbad, wo ich wieder meine Bahnen ziehen konnte. Manchmal fragt man sich, was Konstrukteure denken. Ein riesiges Freizeitbad mit mehreren großen Becken und dann gibt es nur fünf Duschen bei den Frauen. Also nach dem Schwimmen dann noch 10 Minuten anstehen, bis man unter die heiße Dusche kommt.

Sonntag war ich noch mit meinem Sohn und seiner Freundin in Karlsruhe unterwegs. Danach ging es weiter zu meinem Kunden. Buchhaltung musste auch mal wieder gemacht werden. Findet bei mir ja alles online statt. Hier habe ich dann auch eine neue Erfahrung mit dem Verbrauch von Datenvolumen gemacht. Ich habe einige Belege hochgeladen und nach ca. 20 Minuten erhalte ich von meinem Provider die Nachricht, dass ich 80 % meines Datenvolumens aufgebraucht habe. Meine eigene Schuld. Hatte das Hochladen meiner Fotos in die Cloud nicht ausgeschaltet. Und da ich in den Wochen zuvor einige Videos aufgenommen hatte, wurden diese mal schnell hochgeladen. Wieder etwas gelernt.

Ausmisten

Es ging dann weiter zu meiner Freundin. Ihr habe ich geholfen, im Keller auszumisten. Dann auch noch im Van die Sommersachen zusammengeräumt und ins Storage gebracht. Dort dann auch umgeräumt und dabei endlich meine Wanderschuhe gefunden. Die brauche ich für meine große Reise. Zwischendurch ein paar Termine erledigt, mit dem Roller zu Apple nach Frankfurt gefahren – mein MacBook war leider auch recht zugemüllt durch das Rendern der Filme. Der freundliche Mitarbeiter dort konnte mir jedoch nicht helfen, da ich zuvor keine Datensicherung gemacht hatte. Der Onlinesupport schickte mir dann eine Anleitung. Damit war es in 2 Minuten erledigt. Hätte eigentlich der Mitarbeiter an der Geniusbar von Apple auch wissen müssen. In Frankfurt war gerade ein Weinfest und viele Menschen unterwegs. Das war mir schnell zu viel. Irgendwie entwöhne ich mich gerade der Hektik und der vielen Menschen. Meine liebe Vanfreundin Katinka ist ja gerade in Schweden unterwegs und stellt fast täglich wunderschöne menschenleere Landschaften in den Status. Da merke ich, wie mich das Reisefieber packt. Noch ein paar vollbepackte Seminarwochen, dann geht es auch bei mir wieder los.

Gestern haben wir auf einem Erdbeerfeld in der Nähe von Frankfurt noch ein paar letzte Erdbeeren geerntet. Waffeln dazu gekauft und mit Sahne und den Erdbeeren darauf uns diese schmecken lassen. Die waren echt lecker.

Podcast aufnehmen

Diese Woche habe ich einen weiteren Podcast aufgenommen. Dieses Mal per Video, da mein Gast in Berlin saß. Das hat auch mit dem Programm sehr gut funktioniert. Allerdings nicht aus dem Van, da ich mir nicht sicher war, ob meine Datenrate dies überhaupt schafft. Also bei der Freundin das WLan genutzt.

Nachdenklich

So langsam merke ich, dass sich in meinem Leben nicht mehr alles um die Arbeit dreht. Wenn ich an mein bisheriges Arbeitsleben zurückdenke, dann war die Arbeit neben meinem Sohn die höchste Priorität. Erst seit ich meinen Van habe ist bei mir eine Veränderung eingetreten. Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Früher bin ich nicht länger als zwei Wochen in den Urlaub gefahren. So richtig entspannen konnte ich da tatsächlich nicht. Die Teilnehmenden meiner Seminare betrachte ich mittlerweile auch aus einer anderen Perspektive. Viele davon nehme ich als sehr angespannt wahr. Extrem auf ihren Job fixiert. Zu viele Themen, Projekte und Aufgaben. Wenig bis gar keine Zeit für ihre persönlichen Interessen, Familienzeit, Freundeszeit oder einfach nur den früheren Hobbies nachzugehen. In ihrem Alltagsgeschehen vergessen sie, nach Entschleunigung zu suchen und Zeit für die ihnen wichtigen Dinge einzuplanen. Oder um einfach mal nichts zu tun.

Wir haben nur dieses eine Leben. Und da gibt es so viel zu entdecken. Die Arbeit ist nur ein Teil. Jetzt, wo ich unterwegs bin, stelle ich fest, dass ich nur sehr wenig brauche, um glücklich und zufrieden zu sein. Vor ein paar Jahren hatte ich mal eine Vortragsreise zum Thema „Downsizing – weniger ist mehr“. Damals hatte ich schon angefangen, danach zu Leben. Mich auf das Wesentliche und mir Wichtige zu konzentrieren. Dinge zu tun, die mir einen Sinn geben, die mir Freude bereiten. Wie ist das bei dir? Schaffst du dir immer wieder „Räume“ für dich und deine Bedürfnisse? Kannst du entschleunigen und abschalten? Auf meinem YouTube-Kanal findest du Entspannungsübungen oder Meditationsübungen, wenn dich das interessiert.

 Learning diese Woche:

  • Die kleinen Dinge des Lebens genießen
  • Für Entschleunigung muss man selbst sorgen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 12 im Van – Präsenztraining – Kopfstandmethode – Podcast-Vorbereitung

Woche 12 im Van – Präsenztraining – Kopfstandmethode – Podcast-Vorbereitung

Diese Woche hat mal wieder ein dreitägiges Präsenztraining in einer wunderbaren Tagungsstätte, im Schloss Lautrach im Allgäu, stattgefunden. Da es in den letzten Tagen sehr heiß war, nahm ich das Zimmerangebot sehr gerne wahr. Es ist schon etwas anderes, unter einer Dusche zu stehen, ohne auf den Wasserverbrauch achten zu müssen. In meinem Van habe ich ca. 70 Liter gebunkert, das brauche ich zum Waschen, Kochen, Duschen und für die Toilette. Also heißt es sparsam sein. Zudem kann ich an Land meinen Föhn nutzen. Das geht in meinem Van halt nicht.

Geschichte im ganzen Haus

Das Schloss Lautrach liegt im gleichnamigen Ort im Allgäu und hat eine bewegende Geschichte. Diese erfuhren wir am zweiten Abend durch eine kleine Ortsführung. Es war schon im Mittelalter einer der ältesten Rittersitze in Schwaben, hatte im Laufe der Jahrhunderte mehrere Besitzer, wurde im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt und wieder aufgebaut. 1780 brannte der größte Teil des alten Schlosses noch einmal ab.

1838 kaufte Joseph Deybach das Schloss und gründete gemeinsam mit seiner Schwester eine Erziehungsanstalt höherer Bildung für weibliche Schülerinnen aus dem In- und Ausland. Auf dem Lehrplan standen neben Sprachen wie Englisch, Französisch und Italienisch auch Erdkunde, Rechnen, Religion, Literatur, Geschichte, Deutsch und Botanik. 1840 wurde dann auch noch ein Knabeninstitut eröffnet.

1921 erwarb Hermann Anschütz-Kaempfe (Polarforscher und Erfinder des Kreiselkompasses) das Schloss, lies es renovieren und machte es zu einem Erholungsheim und einer Begegnungsstätte für Wissenschaftler, Künstler und Nobelpreisträger und Studenten. Büsten und Bilder von ehemaligen Besuchern findet man überall im Schloss. Neben Albert Einstein trafen sich dort viele namhafte Persönlichkeiten zu Fakultätssitzungen, zu denen Anschütz-Kaempfe ausgewählte Persönlichkeiten einlud. Die Geschichte des Schlosses ist so umfangreich, dass ich hier nur Ausschnitte wiedergeben konnte. (Quelle: u.a. Wikipedia)

In der Einfahrt steht noch ein besonders schönes schmiedeeisernes Tor, das auf Weltausstellung in Paris ausgestellt wurde. Wir hatten uns gefragt, wie man das wohl seinerzeit nach Paris gebracht hatte? Heute ist das Schloss ein Weiterbildungsinstitut mit einem Vier-Sterne-Tagungshotel. Das Essen ist dort wirklich ein Highlight. Deshalb wollen viele Teilnehmenden gerne nach Lautrach. Sehr schön und super organisiert war auch der Grillabend am zweiten Tag des Seminares draußen im Park des Schlosses. Bei bestem Wetter konnten wir das herrlich genießen.

Kollegiale Beratung und Kopfstandmethode

Es ging im Seminar um Gesundheitsprävention in Unternehmen. Unsere Teilnehmenden waren alle sehr aktiv dabei. Freuten sich doch alle, wieder mal gemeinsam ein Seminar besuchen zu können. Besonders gefehlt hat allen bei den online-Trainings der persönliche Austausch in den Pausen oder am Abend. Das Seminar habe ich gemeinsam mit meiner lieben Kollegin Claudia gestaltet. Wir vermitteln neben Theorie viele Methoden, wie man herausfinden kann, was die Mitarbeitenden besonders stresst und was das Unternehmen dazu leisten kann, diesen Stress zu minimieren.

Neben der Methode der „Kollegialen Beratung“, für dessen Durchführung sich ein Teilnehmer gefunden hat, der uns zudem eine neue Variation der Methode gezeigt hat, ist besonders gut die „Kopfstandmethode“ angekommen. Hier geht es darum herauszuarbeiten, was man tun muss, um ein Projekt, eine Zusammenarbeit, das Team oder was auch immer an die Wand zu fahren. All diese Kriterien werden erstmal gesammelt. Den Teilnehmenden flossen die Ideen nur so aus dem Mund. Dürfen dort endlich nach Herzenslust Dinge ausgesprochen werden, die etwas verhindern. Sonst ist man schnell mit Lösungssuche beschäftigt. Aber natürlich sind sie dann am Schluss auch auf gute Lösungen gekommen. Jedenfalls waren sie von beiden Methoden sehr angetan und wollen diese auch in ihre Arbeit integrieren. Und wir als Trainer, Lernbegleiter, Coaches haben wieder einmal feststellen dürfen, dass unsere Teilnehmenden sehr viele Kompetenzen und Fähigkeiten mitbringen.

Abgesehen vom tollen Essen im Restaurant haben wir unsere Teilnehmenden noch mit Qi Gong und Achtsamkeitsübungen verwöhnt. Zum Abschluss des Seminares gingen sie dann paarweise zu einem Walk and Talk, um sich darüber zu unterhalten, was sie nach dem Seminar konkret umsetzen wollen. Auch das kam sehr gut an.

 

Walk and Talk Coaching

Am Mittwoch ging meine Reise dann weiter Richtung Ludwigsburg. Dort traf ich mich mit einem Klienten, der an einem Walk and Talk Coaching in der Natur interessiert war. Wir nutzen dazu die Gegend um das Schloss Monrepos. Bei der Gelegenheit konnte ich feststellen, dass die Ludwigsburger ganz schön viele (Lust)Schlösser haben. Da war ja wohl was los in früheren Zeiten (Schmunzel).

Vorbereitungen für den Podcast

Freitag wieder Bürotag und Unterlagen aus dem Storage für die nächsten Seminare holen. Dann meine Podcasts vorbereiten. Noch habe ich nicht wirklich damit gestartet. Mir fehlt zudem noch ein Name. Die ersten Interviews sind jedoch schon mal geplant für die kommende Woche. Allerdings graut mir schon davor. Sollen es doch 37 Grad werden. Da müssen wir uns wohl in ein Kühlhaus verziehen.

In den Podcasts soll es um „Heldenreisen“ gehen. Also Veränderungen, die Menschen durchlaufen mit allen Höhen, Tiefen, Herausforderungen, Ängsten und Erfolgen. Meine nächste Interviewpartnerin ist 25 Jahre jung und leitet aus ihrem Van heraus die Marketingabteilung eines Unternehmens. Den Van hat sie komplett selbst ausgebaut und reist damit durch Spanien und Portugal. Sie lebt das, was mittlerweile eine große Community wird. Sie ist digitale Nomadin.

Wann mein Podcast online gehen wird, kann ich allerdings noch nicht genau sagen. Wie gesagt: Mir fehlt noch ein griffiger Name. Aber da war schon mal mein Business-Netzwerk eine große Hilfe. Ideen sind einige aus der Gruppe gekommen. Jetzt gilt es, diese zu sichten und zu schauen, was am besten passt.

Endlich konnte ich es für mich einrichten, dass ich wieder öfter schwimmen gehen kann. Das hat mir in letzter Zeit wirklich sehr gefehlt. Deshalb richtet sich mein Blick für Stellplätze immer mehr danach, wo das nächste 50 Meter Becken oder ein See in der Nähe ist.

Learnings diese Woche:

  • Wie schön öfter: flexibel bleiben
  • Für das eigene persönliche Wohlergehen sorgen
  • Netzwerke sind Gold wert

 Bis nächste Woche . Bleib gesund und heiter!