Diese Woche hat mal wieder ein dreitägiges Präsenztraining in einer wunderbaren Tagungsstätte, im Schloss Lautrach im Allgäu, stattgefunden. Da es in den letzten Tagen sehr heiß war, nahm ich das Zimmerangebot sehr gerne wahr. Es ist schon etwas anderes, unter einer Dusche zu stehen, ohne auf den Wasserverbrauch achten zu müssen. In meinem Van habe ich ca. 70 Liter gebunkert, das brauche ich zum Waschen, Kochen, Duschen und für die Toilette. Also heißt es sparsam sein. Zudem kann ich an Land meinen Föhn nutzen. Das geht in meinem Van halt nicht.

Geschichte im ganzen Haus

Das Schloss Lautrach liegt im gleichnamigen Ort im Allgäu und hat eine bewegende Geschichte. Diese erfuhren wir am zweiten Abend durch eine kleine Ortsführung. Es war schon im Mittelalter einer der ältesten Rittersitze in Schwaben, hatte im Laufe der Jahrhunderte mehrere Besitzer, wurde im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt und wieder aufgebaut. 1780 brannte der größte Teil des alten Schlosses noch einmal ab.

1838 kaufte Joseph Deybach das Schloss und gründete gemeinsam mit seiner Schwester eine Erziehungsanstalt höherer Bildung für weibliche Schülerinnen aus dem In- und Ausland. Auf dem Lehrplan standen neben Sprachen wie Englisch, Französisch und Italienisch auch Erdkunde, Rechnen, Religion, Literatur, Geschichte, Deutsch und Botanik. 1840 wurde dann auch noch ein Knabeninstitut eröffnet.

1921 erwarb Hermann Anschütz-Kaempfe (Polarforscher und Erfinder des Kreiselkompasses) das Schloss, lies es renovieren und machte es zu einem Erholungsheim und einer Begegnungsstätte für Wissenschaftler, Künstler und Nobelpreisträger und Studenten. Büsten und Bilder von ehemaligen Besuchern findet man überall im Schloss. Neben Albert Einstein trafen sich dort viele namhafte Persönlichkeiten zu Fakultätssitzungen, zu denen Anschütz-Kaempfe ausgewählte Persönlichkeiten einlud. Die Geschichte des Schlosses ist so umfangreich, dass ich hier nur Ausschnitte wiedergeben konnte. (Quelle: u.a. Wikipedia)

In der Einfahrt steht noch ein besonders schönes schmiedeeisernes Tor, das auf Weltausstellung in Paris ausgestellt wurde. Wir hatten uns gefragt, wie man das wohl seinerzeit nach Paris gebracht hatte? Heute ist das Schloss ein Weiterbildungsinstitut mit einem Vier-Sterne-Tagungshotel. Das Essen ist dort wirklich ein Highlight. Deshalb wollen viele Teilnehmenden gerne nach Lautrach. Sehr schön und super organisiert war auch der Grillabend am zweiten Tag des Seminares draußen im Park des Schlosses. Bei bestem Wetter konnten wir das herrlich genießen.

Kollegiale Beratung und Kopfstandmethode

Es ging im Seminar um Gesundheitsprävention in Unternehmen. Unsere Teilnehmenden waren alle sehr aktiv dabei. Freuten sich doch alle, wieder mal gemeinsam ein Seminar besuchen zu können. Besonders gefehlt hat allen bei den online-Trainings der persönliche Austausch in den Pausen oder am Abend. Das Seminar habe ich gemeinsam mit meiner lieben Kollegin Claudia gestaltet. Wir vermitteln neben Theorie viele Methoden, wie man herausfinden kann, was die Mitarbeitenden besonders stresst und was das Unternehmen dazu leisten kann, diesen Stress zu minimieren.

Neben der Methode der „Kollegialen Beratung“, für dessen Durchführung sich ein Teilnehmer gefunden hat, der uns zudem eine neue Variation der Methode gezeigt hat, ist besonders gut die „Kopfstandmethode“ angekommen. Hier geht es darum herauszuarbeiten, was man tun muss, um ein Projekt, eine Zusammenarbeit, das Team oder was auch immer an die Wand zu fahren. All diese Kriterien werden erstmal gesammelt. Den Teilnehmenden flossen die Ideen nur so aus dem Mund. Dürfen dort endlich nach Herzenslust Dinge ausgesprochen werden, die etwas verhindern. Sonst ist man schnell mit Lösungssuche beschäftigt. Aber natürlich sind sie dann am Schluss auch auf gute Lösungen gekommen. Jedenfalls waren sie von beiden Methoden sehr angetan und wollen diese auch in ihre Arbeit integrieren. Und wir als Trainer, Lernbegleiter, Coaches haben wieder einmal feststellen dürfen, dass unsere Teilnehmenden sehr viele Kompetenzen und Fähigkeiten mitbringen.

Abgesehen vom tollen Essen im Restaurant haben wir unsere Teilnehmenden noch mit Qi Gong und Achtsamkeitsübungen verwöhnt. Zum Abschluss des Seminares gingen sie dann paarweise zu einem Walk and Talk, um sich darüber zu unterhalten, was sie nach dem Seminar konkret umsetzen wollen. Auch das kam sehr gut an.

 

Walk and Talk Coaching

Am Mittwoch ging meine Reise dann weiter Richtung Ludwigsburg. Dort traf ich mich mit einem Klienten, der an einem Walk and Talk Coaching in der Natur interessiert war. Wir nutzen dazu die Gegend um das Schloss Monrepos. Bei der Gelegenheit konnte ich feststellen, dass die Ludwigsburger ganz schön viele (Lust)Schlösser haben. Da war ja wohl was los in früheren Zeiten (Schmunzel).

Vorbereitungen für den Podcast

Freitag wieder Bürotag und Unterlagen aus dem Storage für die nächsten Seminare holen. Dann meine Podcasts vorbereiten. Noch habe ich nicht wirklich damit gestartet. Mir fehlt zudem noch ein Name. Die ersten Interviews sind jedoch schon mal geplant für die kommende Woche. Allerdings graut mir schon davor. Sollen es doch 37 Grad werden. Da müssen wir uns wohl in ein Kühlhaus verziehen.

In den Podcasts soll es um „Heldenreisen“ gehen. Also Veränderungen, die Menschen durchlaufen mit allen Höhen, Tiefen, Herausforderungen, Ängsten und Erfolgen. Meine nächste Interviewpartnerin ist 25 Jahre jung und leitet aus ihrem Van heraus die Marketingabteilung eines Unternehmens. Den Van hat sie komplett selbst ausgebaut und reist damit durch Spanien und Portugal. Sie lebt das, was mittlerweile eine große Community wird. Sie ist digitale Nomadin.

Wann mein Podcast online gehen wird, kann ich allerdings noch nicht genau sagen. Wie gesagt: Mir fehlt noch ein griffiger Name. Aber da war schon mal mein Business-Netzwerk eine große Hilfe. Ideen sind einige aus der Gruppe gekommen. Jetzt gilt es, diese zu sichten und zu schauen, was am besten passt.

Endlich konnte ich es für mich einrichten, dass ich wieder öfter schwimmen gehen kann. Das hat mir in letzter Zeit wirklich sehr gefehlt. Deshalb richtet sich mein Blick für Stellplätze immer mehr danach, wo das nächste 50 Meter Becken oder ein See in der Nähe ist.

Learnings diese Woche:

  • Wie schön öfter: flexibel bleiben
  • Für das eigene persönliche Wohlergehen sorgen
  • Netzwerke sind Gold wert

 Bis nächste Woche . Bleib gesund und heiter!