Woche 25 im Van – VUKA – Komfortzone – Freiheit oder Zwang

Woche 25 im Van – VUKA – Komfortzone – Freiheit oder Zwang

Endlich habe ich die Zeit und Muse gefunden, mir über meine Reise nach Spanien und Portugal Gedanken zu machen. Zunächst hatte ich in Erwägung gezogen, meine vier Monate größtenteils auf den Kanaren zu verbringen. Nach reiflicher Überlegung und einigem hin- und her mich jedoch dagegen entschieden. Ich fühle mich wohler, wenn ich weiterziehen kann, wenn es mir irgendwo nicht mehr gefällt. Zudem habe ich einige architektonische Sehenswürdigkeiten in Spanien und Portugal auf meinem Plan. Unbedingt möchte ich das Guggenheim-Museum in Bilbao sehen, das vom Architekten Frank O. Gehry designt wurde. Die Bardenas Reales stehen ebenso auf meinem Plan wie Porto.

Trotzdem werde ich zwischendurch digital weiterarbeiten, meine Meetings halten, Coachings durchführen und das eine oder andere Online-Training. Arbeiten und Leben gehören für mich seit Anbeginn meiner Selbständigkeit zusammen. Für mich gibt es da keine Trennung.

Diese Reise ist jedoch auch für mich eine Herausforderung. Alleine, in fremden Ländern, mit einer anderen Sprache … ich bin gespannt, wie das wird. Sich permanent neu orientieren, mit Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, aber auch dem Alleine sein umzugehen.

VUKA – die neue Welt

Wenn ich sehe, wie viele Menschen sich eingeengt fühlen, durch den Job, eine Beziehung oder was auch immer, dann fühle ich mich bestätigt, in dem was ich tue. Wir leben heute in einer Welt, die sich radikal verändert. Der Begriff VUKA wird in diesem Zusammenhang häufig genannt. Dieses Modell beschreibt die Veränderungen, in denen wir uns gerade befinden. Das Akronym VUCA/VUKA steht dabei für Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität. Unsere Welt wird instabiler, Veränderungen sind nicht mehr wirklich vorhersehbar. Langfristige Pläne werden von heute auf morgen obsolet. Zudem verlaufen viele Ereignisse völlig unerwartet, sind häufig hoch komplex und zudem verstehen wir die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung immer weniger. Das bedeutet, dass wir immer häufiger Entscheidungen treffen müssen, ohne genau zu wissen, ob es die richtigen sind. Aber geht das so einfach?

Komfortzone verlassen

Viele suchen – und das gerade in unsicheren Zeiten – eher Sicherheit, Vertrautheit, Routine. Dabei existiert diese Sicherheit überhaupt nicht. Wir wissen nicht, was uns am heutigen Tag, nächste Woche, nächsten Monat oder im Laufe des Jahres erwartet und begegnet. Natürlich ist die Komfortzone bequem. Das ist die Blase, in der wir uns auskennen. Aus dieser Blase herauszutreten und sich Neuem zuzuwenden, bedeutet, sich den eigenen Ängsten zu stellen. Erst wenn wir diese Angstzone durchlaufen, uns damit auseinandersetzen, gelangen wir in die Lernzone, die uns die Chance zum persönlichen Wachstum bietet. Es entsteht ein Gap der Unsicherheit. Es ist nicht wie in einem Laden. Wir sehen im Schaufenster etwas, das wir gerne haben möchten, gehen hinein und kaufen es. So funktionieren Veränderungen eben nicht. Sie sind manchmal sehr mühsam, tun weh und machen uns Angst. Verändern heißt eben verändern und nicht das gleiche tun, was wir schon immer tun. Wir haben dabei die Chance uns selbst zu überwinden, uns unseren Einstellungen, Glaubenssätzen und Werten zu stellen und uns ehrlich unsere Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu machen.

Metapher als Leitbild

Sich aus der Sicherheitszone herauszubewegen bedeutet, nicht zu wissen, was auf einen zukommt. Wir begeben uns in unbekanntes Gewässer. Ich persönlich liebe Geschichten und Metaphern. Als ich mich vor über 30 Jahren selbstständig gemacht habe überlegte ich mir eine Metapher. Ich habe mir vorgestellt: „Ich bin in einem unbekannten Gewässer unterwegs, das Wasser ist kalt und es werden mir Eisberge begegnen. Aber ich weiß, ich kann gut schwimmen!“ Also sich bewusst machen, welche Fähigkeiten, welche Ressourcen hat man bereits, die man nutzen kann und welche braucht man noch, um diesen Gap zu überwinden und in die Lernphase zu kommen. Entscheidend ist, dass man sich auf das fokussiert, was in dem Moment machbar ist. Kleine Schritte zu gehen, zu reflektieren und wenn man hinfällt, wieder aufzustehen und weiterzugehen. Und vor allem auch die Gelegenheiten nutzen, die sich auf dem Weg zeigen.

Freiheit oder Zwang

Für mich persönlich bedeutet das Verharren in der Komfortzone gleichzeitig Stillstand. Das muss für andere nicht zutreffen. Ich habe viel gearbeitet, einen Sohn großgezogen und jetzt suche ich wieder ein Abenteuer, so wie dies mittlerweile immer mehr tun. Die Freiheit zu erleben, aus Zwängen auszubrechen. Wobei ich mit Freiheit nicht meine, dass man alles tun uns lassen kann. Ich sehe dies eher verteilt auf der Gaußschen Kurve. Es gibt Menschen, die sich in ihrem Beruf, ihren Beziehungen, ihren Glaubenssätzen und Einstellungen eingezwängt fühlen und andere, die die ganz große Freiheit leben. Es ist immer eine Balance. Die einen stehen sehr lange in der Zwangssituation, manche fühlen sich in der Mitte in einem komfortablen Zustand (Komfortzone) und wenige wagen sich auf die Seite der Freiheit.

Wenn man dies auf der Gaußschen Kurve einzeichnen würde, befänden sich die meisten Menschen in der Mitte. Wenn ich diese Kurve im Coaching oder in meinen Seminaren aufzeige und die Teilnehmenden sich darauf einordnen lassen, gibt es den einen oder die andere, die links oder rechts ausscheren. Die sich entweder frei in ihren Entscheidungen fühlen und mit dem, was sie tun, wirklich glücklich sind, und die andern, die schon sich schon seit Jahren darüber Gedanken machen, was sie in ihrem Leben ändern könnten, weil sie unzufrieden sind. Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht? Bist du so mit deinem Leben zufrieden oder haderst du mit dir selbst? Fragst dich, was du ändern solltest? Ein Tipp: Warte nicht auf den richtigen Zeitpunkt. Der ist immer JETZT!

  • Wo befindest du dich gerade auf dieser Kurve?
  • Warum fühlst du dich dort wohl? Ist das ok für dich?
  • Gibt es etwas, dass du schon lange ändern möchtest?
  • Was hindert dich daran, das zu tun?
  • Was könntest du für dich gewinnen, wenn du deine Komfortzone verlässt?
  • Was erwartet dich, wenn du da stehen bleibst, wo du gerade bist?

Oder wieder mal mit Worten von Henry Ford „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“

Ich warte mal bis zur Rente

Ein ehemaliger Kollege hat mir mal erzählt, dass er gerne, wenn er einmal die Zeit dafür findet, mit einem Segelboot den Atlantik überqueren wollte. Dies war ein langgehegtes Ziel von ihm. Leider konnte er es nicht mehr erleben. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit mit 50 Jahren. Damals war gerade mein Sohn geboren worden. Noch heute denke ich an ihn. Er war so sehr verhaftet in absolut nachvollziehbaren Zwängen, dass er das, war ihm wirklich wichtig war, hinausgeschoben hat. Er war mein Lehrmeister, dies nicht zu tun.

Unbekanntes Terrain

Ich habe keine Ahnung, was mich in den nächsten Monaten erwartet. Das lasse ich größtenteils auf mich zukommen. Ich bleibe neugierig, aufgeschlossen und stelle mich den Herausforderungen, die mir begegnen. Diese Reise ist für mich kein Urlaub, sondern eine Reise mit und zu mir. Egal in welchem Alter man ist, man ist nie zu alt, um etwas Neues zu lernen oder neue Erfahrungen zu sammeln.

Learning diese Woche:

  • Ängste sind dafür da, sie zu überwinden
  • Wenn dir etwas wichtig ist, dann fang damit an, es zu verwirklichen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 24 im Van – Ein ganz normaler Tag

Woche 24 im Van – Ein ganz normaler Tag

Heute ist der 1. Oktober. Ich liege auf meinem Bett im Van und schreibe den wöchentlichen Blogbeitrag. Es regnet mal wieder wie so oft diese Woche. Eigentlich sehr entspannend, wenn die Regentropfen auf das Dach prasseln. Die Heizung läuft, also auch angenehm warm. Gestern kam endlich mal die Sonne raus und ich konnte einiges am Van machen. Heute ist Baumarkt angesagt, da ich noch ein paar Dinge optimieren möchte. Auf 8 qm leben und arbeiten ist eine echte Herausforderung.

Von meinen Technik- und Internetproblemen in dieser Woche möchte ich nicht mehr berichten.

Vanlife in echt

Vielleicht überlegt sich ja der eine oder andere, ob dies ein Lebensmodell sein kann. Im Van leben und arbeiten. Deshalb möchte ich heute mal einen Realitätsbericht dazu schreiben. Ich lese nämlich in letzter Zeit Berichte aus schick ausgebauten Vans mit Bücherregalen und tollen Dekorationen, die man eigentlich nur bei einem ständig stehenden Van nutzen kann. Oder man dekoriert jeden Morgen und Abend das ganze Fahrzeug neu. Also diese Zeit hätte ich definitiv nicht. Bei mir sieht es daher nicht aus wie bei Instagram. Obwohl ich finde, das meiner schon ganz schick ist. Aber jede Ecke wird ausgenutzt, um das, was ich zum Leben und Arbeiten benötige, unterzubringen.

Realistische Tage im Van – Beispiel

Donnerstagabend habe ich in einem kleinen Ort im Westerwald auf einem ausgewiesenen Stellplatz einer süßen Kleinstadt übernachtet. Ein großer Dank an all die Städte, die uns Campern diese Möglichkeit zur Verfügung stellen. Gewundert habe ich mich nur, dass nach Einbruch der Dunkelheit plötzlich so viele PKW’s aufgetaucht und sich auch schnell wieder verzogen haben.Nur einer blieb mit eingeschaltetem Licht und Motor immer hinter einem Gärtnerauto stehen. Ich vermute, das ist ein Drogenumschlagplatz. Übrigens nicht der erste, auf dem ich gestanden habe. Geschlafen habe ich hervorragend.

 Um sechs Uhr am nächsten Morgen stehe ich auf, mache mir einen Kaffee, mit dem ich mich wieder unter die Bettdecke verziehe (da ist es kuschelig warm) und lese erst mal meine Mails, schaue ein paar Videos für’s Campen oder Reisen oder Bus ausbauen an und bereite mich auf den Tag vor. Aufstehen, waschen, Zähneputzen, Frühstück. Dann ein kurzer Spaziergang durch den Ort, die Burg besichtigen und dann ins erste Meeting um 9.00 Uhr. Danach noch ein paar Büroarbeiten und Vorbereitungen zu Coachings oder Seminaren. Dann geht’s weiter auf die Suche nach dem nächsten Stellplatz. Dazwischen kurz im Supermarkt vorbei und zur Entsorgung.

 Am nächsten Stellplatz angekommen. Erst mal Internetcheck. Dann wieder Mails lesen und beantworten, Angebote schreiben etc. Noch einmal ein kurzer Abendspaziergang. Mit Sohn oder Freunden telefonieren und dann geht’s ab ins Bett.

Den Tag strukturieren

Am nächsten Morgen wieder um 6.00 Uhr aufstehen. Diesmal ist Badetag angesagt. Da ich sehr gerne schwimme, suche ich mir in der Nähe immer Schwimmbäder mit 50 Meter Becken. Nur kurz Kaffee gemacht (ohne den kann kein Tag beginnen), dann zum Schwimmbad gefahren. Öffnet leider erst um 8.00 Uhr. Schnell meine Runden schwimmen, Duschen, Haare föhnen und ab ins Auto. Gerade noch rechtzeitig für das 9.00 Uhr Meeting. Dann von einem Meeting ins nächste und ein paar Telefonate. Danach neuen Stellplatz suchen und diesen anfahren. Eventuell zwischendurch noch eine Post aufsuchen, Tanken und noch ein paar Besorgungen machen. Abendessen kochen und meiner Camperkollegin den nächsten Tag planen. Baumarkt, Supermarkt, Post … Das war natürlich nur ein kurzer Abriss. Aber gibt vielleicht einen kleinen Einblick.

Was ist wichtig beim Vanlife

Wichtig finde ich beim Vanlife – zumindest für mich –eine gewisse Regelmäßigkeit. Ich stehe immer zur gleichen Zeit auf und erledige meine Aufgaben aus meiner Todo-Liste. Zwischendurch kurze Spaziergänge oder Besichtigungen. Wenn man auf einem so kleinen Raum arbeitet, muss man zwischendurch einfach raus. Dann gehe ich spazieren und frische Luft schnappen. Dabei kommen mir sehr oft gute Ideen für meinen Job. Der Kopf ist frei und ich kann kreativ denken.

Ebenso wichtig finde ich, das man immer wieder dieselben Anlaufstellen hat. Das können Stellplätze sein, oder Freunde, oder Geschäfte. Da muss ich nicht lange suchen, bis ich etwas finde. Einkaufen in einem unbekannten Geschäft dauert dreimal so lange wie bei einem bekannten Geschäft. Vanlife bedeutet, mit den täglich wechselnden Gegebenheiten zurecht zu kommen. Es erfordert Offenheit und eine hohe Flexibilität. Nicht selten fahre ich mitten in der Nacht von einem Stellplatz zum andern, da es vielleicht laut geworden ist oder sich sonstige Störungen ergeben haben, die mir unangenehm sind. Wenn einem die Plätze bekannt sind, kennt man dies auch und hat entsprechende Alternativen parat. Aber manchmal muss man sich diese auch um ein Uhr nachts erst mal suchen. Das ist nicht immer witzig. Deshalb steht mein Van immer abfahrbereit da. 

Und mir fällt gerade noch ein. Für Insta-Fotos habe ich da überhaupt keine Zeit mehr. Denn dazu müsste mein Van immer tiptop aufgeräumt sein und ich müsste alles Störende rausstellen – fürs Foto! 

Dank an meine lieben Freunde

Ich bin sehr dankbar für die Gastfreundschaft meiner Freunde Nähe Frankfurt. Dort kann ich nicht nur meine Wäsche waschen und das stabile Internet für meine online-Trainings nutzen, sondern fühle mich in der Familie auch sehr wohl. Die gemeinsamen Gespräche, Kochen oder einfach nur mit dem Hund einen Spaziergang unternehmen. Ich merke, dass man auch als digitaler Nomade eine gewisse Stabilität und Gewohnheit braucht. Deshalb stehe ich dort auch mal ein paar Tage, bevor ich dann wieder auf Tour gehe.

 Reiseplanung

Den kalten Winter möchte ich nicht in Deutschland verbringen. Deshalb geht es Ende Oktober über Frankreich nach Nordspanien und Portugal. Meine Präsenztrainings habe ich entsprechend gelegt. Wobei auch jetzt schon wieder einige meiner Kunden auf online-Trainings umsteigen. Diese kann ich ebenso gut von unterwegs halten. Und meine Coachings sowieso. Bis jetzt habe ich die Route noch nicht festgelegt. Gibt auch noch zu viel Bürokram und Vorbereitungen meiner nächsten Seminare und Workshops zu tun. 

HeckenGespräche – Video mit Andreas Hutter

Am Mittwoch erscheint das Video zu meinem Podcast „HeckenGespräche“ Episode 4 mit Andreas Hutter auf einem YouTube-Kanal. Ihn habe ich bei meiner letzten Spanienreise auf einem Stellplatz kennengelernt. Er hat schon früh in seinem Leben ein Unternehmen aufgebaut und schafft es jetzt, seine Zeit so gut einzuteilen, dass er sein Jahr in Arbeit und Freizeit, Kreativität und Familie hervorragend in Balance bekommt. Wie er dies schafft, erzählt er in diesem Gespräch. Seine Tochter ist ja digitale Nomadin und mit ihr hatte ich mein erstes Gespräch.

Learning diese Woche

  • Als digitaler Nomade sollte man seine Homebase gut auswählen
  • Stabilität tut gut

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 23 im Van – Serviceparadies Deutschland!?

Woche 23 im Van – Serviceparadies Deutschland!?

Das kann uns echt keiner nehmen. Unsere Servicementalität. Hier mal ein paar Erlebnisse der letzten Wochen. Gut, dass ich ein optimistischer Mensch bin.

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Den für mich zuständigen Mitarbeiter meiner Hausbank versuche ich seit vier Wochen zu erreichen. Per Telefon und über mehrere Mails. Unter seiner Telefonnummer ist mittlerweile niemand mehr erreichbar und auf meine Mails kommt keine Antwort, nicht mal eine automatische. Selbst bei der Nummer der Zentrale in Frankfurt gibt es mittlerweile nur noch unpersönliche Auskunft. Man kann wählen zwischen x, y und z. aber nicht, dass man eine:n Mitarbeiter:in sprechen möchte. Also via Onlinebanking den Service angeschrieben. Auch keine Rückmeldung. Erst nachdem ich mich ausführlich über den Service beim online-Service beschwert habe, erfolgte ein Rückruf. Ich wurde tatsächlich von einem echten Menschen angerufen. Konnte es kaum glauben. Mit ihm also alles geklärt – abgesehen davon, dass die ganze Angelegenheit sehr dringend war – und nun warte ich, was geschieht. Denn zwischenzeitlich habe ich von der gleichen Abteilung, aber einer anderen Mitarbeiterin eine Antwort auf meine Mails der letzten vier Wochen erhalten. Scheinbar gibt es keine interne Datenbank, wo die Kommunikation mit mir festgehalten wird. Es ist noch nicht ausgestanden. Ich werde weiter darüber berichten.

Einschreiben? Sehr kritisch!

Nächster Fall: Ein Einschreiben, das über die Post verschickt wird, dauert in Deutschland vom Norden nach Frankfurt eine Woche. Ein normaler Brief zwischen ein und zwei Tagen. Nur verschicke ich sensible Post eben lieber per Einschreiben. Nachdem ich also vier Tage vergeblich gewartet habe, startete ich eine Abfrage, wo denn nun das Einschreiben abgeblieben ist. Dort lese ich nur „Status offen“, sonst nix. Was bedeutet das nun? Auch hier gibt es keine Menschen mehr am Telefon, also lasse ich das. Hoffe, dass ich es nun nächste Woche erhalte.

Es ist noch nicht zu Ende. Auch bei meiner zweiten Bank gab es ein hin- und her, bis ich eine zuständige Person für meine Belange gefunden habe. Musste dann extra zur Zentrale fahren, um mir dort einen Kontoauszug auszudrucken. Via Internet? Fehlanzeige. 

Rechnungs- und Lieferadresse – nicht einfach

Und es geht so weiter: Wollte mir gerne eine SIM-Karte für meinen Router für unterwegs bestellen. Geht aber nicht, dass die Rechnungs- und Lieferadresse unterschiedlich eingegeben werden kann. Zumindest erhielt ich von dem Vermittler hierzu einen Anruf, dass dies nicht vorgesehen ist. Also wieder in den Norden schicken lassen und von dort wieder nach Frankfurt. Eh, geht’s noch? 

TOP Service – geht doch bei andern auch!

Mein MacBook macht mir auch schon seit Wochen Probleme. Kein Problem ist jedoch der Service von Apple. Hier erhalte ich sogar einen Wunschtermin, wo der Mitarbeiter mich anruft. Das geht von sofort bis später. Und um Punkt dieser Zeit klingelt bei mir das Telefon. Der Mitarbeiter nimmt sich unendlich viel Zeit, auf meinem Rechner den Fehler zu finden. Was nicht einfach ist und auch noch nicht erledigt ist, aber der Service von Apple ist für mich absolut TOP! Das gleiche erlebe ich übrigens auch bei Amazon. Man mag über Amazon unterschiedlicher Meinung sein, aber der Service ist auch hier ist super. Man kümmert sich sofort um ein Thema und bekommt sogar Menschen ans Telefon. Wie bei Apple auch.

Ach so, mein Passwort bei einer Behörde wollte ich ändern. Leider wurde ich dann gleich ganz gesperrt. Das konnte man übrigens bei der Anforderung des neuen Passworts nicht erkennen. Jetzt habe ich gar keinen Zugang mehr. So langsam sollte man doch wissen, welche Anforderungen an eine solche Plattform gestellt werden. Kopfschüttel.

Und auf eine Nachricht meines Wohnmobilhändlers warte ich schon seit Monaten. Auf Mails und Telefonate wird auch hier nicht geantwortet. Und wenn ich dann spontan vorbeifahre, ist er nicht da. Heul!!!

Nochmal zurück zum Serviceparadies. Leider Fehlanzeige.

 Warum schaffen es manche Firmen und Behörden bei uns nicht, ihre Organisation und IT so zu gestalten, das die Plattformen einerseits einfacher zu bedienen sind und andererseits mir aber auch die Möglichkeit geben, mit einem echten Menschen zu kommunizieren? Was passiert da gerade? Wo bleibt die Qualität in Deutschland? Mein Eindruck – hier herrscht teilweise vollkommene Orientierungslosigkeit. Und nein, es gibt sicher auch andere, positive Beispiele. Aber diese sind mir im letzten Jahr leider nur selten begegnet. 

Genug gemeckert – diese Woche hatte noch einen sehr schönen Abschluss

Am Samstag habe ich eine Vanfreundin besucht und bin mit ihrer Familie Pilze sammeln gegangen. Ich hab keinen gefunden, die andern teils sehr viele und ganz Besondere, die ich nicht kannte. Am Abend dann im schönen Haus am See gegrillt und die Pilze mit und ohne Risotto gegessen. Das war ein wunderbarer Wochenabschluss. Das sind auch so Dinge im Vanlife, die ich sehr schätze. Man begegnet immer wieder neuen Menschen und kann sehr spontan schöne Zeiten haben. 

Learnings diese Woche:

  • Auch wenn nix funktioniert, bleib gelassen
  • Auch die kleinsten Dinge und Zeiten genießen und Spaß haben

 Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 22 – Ein Tag zu Vergessen – Roller gerettet – Es wird kälter

Woche 22 – Ein Tag zu Vergessen – Roller gerettet – Es wird kälter

Diese Woche war ziemlich durchwachsen. Am Montag ließ ich mir eine feste Gasflasche einbauen, damit ich LPG von außen tanken kann. Dann muss ich dazu nicht immer den Roller vom Träger holen.

Ein Tag zum Vergessen

Apropos Roller. Den hatte ich diese Woche echt nicht im Griff. Es war Mittwoch, ein verregneter Tag, wie die vorigen auch schon. Immer wieder heftige Schauer. Ich stand mit meinem Van vor dem Haus meiner Freundin. Den Roller und Träger hatte ich wegen des Einbaus der Gasflasche dort deponiert. Aber ich fange erst mal mit dem frühen Morgen an. Mein Podcast mit Chris wurde um 6.00 Uhr freigeschaltet. Dazu hatte ich auf LinkedIn bereits am Vortag einen entsprechenden Text verfasst. Nun um 5.20 Uhr habe ich noch einmal alles geprüft – aber leider nicht, ob mein Entwurf auf LinkedIn noch vorhanden ist. Kurz vor 6.00 Uhr wollte ich ihn dann freischalten. Doch er war nicht mehr auffindbar. Einfach weg. Das war echt nervig. Denn nun musste ich kurzfristig wieder einen Text schreiben und die ganzen Links einstellen. Unter der Rubrik: Wieder was gelernt! Künftig schreibe ich selbst solch kurze Texte doch lieber in Word. Da verschwinden sie nämlich nicht.

Roller gerettet

Also schon mal ein blöder Start in den Morgen. Aber zurück zum Roller. Er wiegt ca. 100 kg und ich muss ihn über eine Auffahrschiene hochfahren. Zum Schieben ist er mir zu schwer, also fahre ich ihn mit Motor hoch. Hat bis dato auch immer super geklappt. Nur war diesmal der ganze Träger vom Regen nass und deshalb ist mir der Roller auf den letzten Zentimetern entglitten. Na ja, wer von euch Motorrad fährt, der weiß, dass man Gas gibt, indem man den Hebel zu sich zieht. Was habe ich gemacht? Ich habe versucht, den Roller zurückzuziehen und damit natürlich fatalerweise ordentlich Gas gegeben. Gott sei Dank war ich gleichzeitig auf der Bremse. Trotzdem ist mir der Roller über den Träger gerutscht und hing nun mit dem Hinterrad auf dem Träger und das Vorderrad schwebte über dem Boden. Leider war kein Mensch bei diesem Wetter auf der Straße, der mir helfen konnte. Also den Roller noch weiter über den Träger gezogen, damit er mit dem Vorderrad auf die Straße kam. Irgendwie habe ich es dann geschafft, ihn so zu stabilisieren, dass ich Hilfe holen konnte. Ein paar Stücke der Verkleidung sind abgebrochen, aber sonst nichts passiert. Da ich sowieso zur ersten Inspektion gefahren bin, haben die Jungs gleich mal alles überprüft. Alles ok.

 Das passierte am Mittwochabend. Den ganzen Tag über hatte ich mal wieder Probleme mit meinem Macbook. Also das Betriebssystem neu aufgesetzt mit der Info, dass dies 12 Stunden dauern würde. Nach immerhin fünf Stunden war er dann fertig. Allerdings hat das in Bezug zum Problem null Komma nichts gebracht. Den Mittwoch konnte ich also komplett abhaken.

Die nächsten Tage war ich dann mit Arbeiten, Meetings etc. beschäftigt. Und festgestellt, dass heutzutage bei manchen Banken kein Mensch mehr erreichbar ist. Service? Fehlanzeige. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als nächste Woche direkt in der Bank einzulaufen. Per Telefon und Mail ist da nämlich niemand erreichbar. Und dies bei einer der größten Banken in Deutschland. Das ist hoffentlich nicht ein Ergebnis von Homeoffice.

 Heute stehe ich auf einem Stellplatz in einem Weinberg Nähe Mainz. Die ganze Nacht und immer noch ist hier irgendwo Musik. Immer der gleiche Takt. Eigentlich wollte ich noch ein paar Tage hierbleiben, aber ehrlich gesagt, ist das ganz schön nervig.

Es wird kälter

Den Herbst merke ich natürlich auch. Es wird kalt in den Nächten. Heute 13 Grad. Da habe ich gestern Abend doch die Wärmflasche rausgeholt, um es gemütlich im Bett zu haben. Die Winterdecke ist auch schon in Betrieb und ich bin schon am überlegen, wie ich das Auto noch mehr gegen die kommende Kälte abdichte. Noch werde ich bis Ende Oktober hier in Deutschland sein.

Es ist 7.00 Uhr am Sonntagmorgen. So langsam wird es hell. Schade, dass es regnet. Ich hätte gerne ein paar Sonnenaufgangsfotos gemacht. Aber vielleicht gibt es ein Nebelfoto. Mal sehen. Als ich gestern hier über’s Land gefahren bin, war ich von den vielen Schattierungen der Landschaft hier im Mittelrheintal beeindruckt. Hatte einen Termin in Koblenz und bin an der Mosel und Lahn entlang gefahren. Schöne Ecke hier.

 So Leute, diese Woche war echt für mich eine Katastrophenwoche. Das kennt ihr vielleicht auch. Manchmal läuft es einfach nicht. Da muss man trotzdem optimistisch bleiben.

Learnings diese Woche:

  • Tief durchatmen und Ruhe bewahren, auch wenn es gerade blöd läuft

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche

Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche

Sonntagmorgen 5.20 Uhr. Es ist noch dunkel draußen, im Van hat es 18 Grad. Ja, der Herbst ist da. Die Blätter werden langsam bunt und es wird früher dunkel und später hell. Die letzten drei Tage hat es immer wieder geregnet. Der Natur tut das gut. Endlich wieder Wasser.

Kreuz und quer

Diese Woche hatte ich einen Workshop im Südwesten Deutschlands. Fahre also gerade kreuz und quer durch‘s Land. Mal hier, mal da. Mittlerweile haben sich so einige Stationen gebildet, an denen ich immer wieder andocke. Das ist wichtig zur Ver- und Entsorgung im Van. Dabei habe ich auch Ettlingen kennengelernt. Hatte dort einen Termin und mir dann den Ort angesehen. Ein schönes altes Städtchen. Mit Fluss und einer netten Fußgängerzone. Gegenüber vom Stellplatz gab es dann auch ein Schwimmbad, wo ich wieder meine Bahnen ziehen konnte. Manchmal fragt man sich, was Konstrukteure denken. Ein riesiges Freizeitbad mit mehreren großen Becken und dann gibt es nur fünf Duschen bei den Frauen. Also nach dem Schwimmen dann noch 10 Minuten anstehen, bis man unter die heiße Dusche kommt.

Sonntag war ich noch mit meinem Sohn und seiner Freundin in Karlsruhe unterwegs. Danach ging es weiter zu meinem Kunden. Buchhaltung musste auch mal wieder gemacht werden. Findet bei mir ja alles online statt. Hier habe ich dann auch eine neue Erfahrung mit dem Verbrauch von Datenvolumen gemacht. Ich habe einige Belege hochgeladen und nach ca. 20 Minuten erhalte ich von meinem Provider die Nachricht, dass ich 80 % meines Datenvolumens aufgebraucht habe. Meine eigene Schuld. Hatte das Hochladen meiner Fotos in die Cloud nicht ausgeschaltet. Und da ich in den Wochen zuvor einige Videos aufgenommen hatte, wurden diese mal schnell hochgeladen. Wieder etwas gelernt.

Ausmisten

Es ging dann weiter zu meiner Freundin. Ihr habe ich geholfen, im Keller auszumisten. Dann auch noch im Van die Sommersachen zusammengeräumt und ins Storage gebracht. Dort dann auch umgeräumt und dabei endlich meine Wanderschuhe gefunden. Die brauche ich für meine große Reise. Zwischendurch ein paar Termine erledigt, mit dem Roller zu Apple nach Frankfurt gefahren – mein MacBook war leider auch recht zugemüllt durch das Rendern der Filme. Der freundliche Mitarbeiter dort konnte mir jedoch nicht helfen, da ich zuvor keine Datensicherung gemacht hatte. Der Onlinesupport schickte mir dann eine Anleitung. Damit war es in 2 Minuten erledigt. Hätte eigentlich der Mitarbeiter an der Geniusbar von Apple auch wissen müssen. In Frankfurt war gerade ein Weinfest und viele Menschen unterwegs. Das war mir schnell zu viel. Irgendwie entwöhne ich mich gerade der Hektik und der vielen Menschen. Meine liebe Vanfreundin Katinka ist ja gerade in Schweden unterwegs und stellt fast täglich wunderschöne menschenleere Landschaften in den Status. Da merke ich, wie mich das Reisefieber packt. Noch ein paar vollbepackte Seminarwochen, dann geht es auch bei mir wieder los.

Gestern haben wir auf einem Erdbeerfeld in der Nähe von Frankfurt noch ein paar letzte Erdbeeren geerntet. Waffeln dazu gekauft und mit Sahne und den Erdbeeren darauf uns diese schmecken lassen. Die waren echt lecker.

Podcast aufnehmen

Diese Woche habe ich einen weiteren Podcast aufgenommen. Dieses Mal per Video, da mein Gast in Berlin saß. Das hat auch mit dem Programm sehr gut funktioniert. Allerdings nicht aus dem Van, da ich mir nicht sicher war, ob meine Datenrate dies überhaupt schafft. Also bei der Freundin das WLan genutzt.

Nachdenklich

So langsam merke ich, dass sich in meinem Leben nicht mehr alles um die Arbeit dreht. Wenn ich an mein bisheriges Arbeitsleben zurückdenke, dann war die Arbeit neben meinem Sohn die höchste Priorität. Erst seit ich meinen Van habe ist bei mir eine Veränderung eingetreten. Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Früher bin ich nicht länger als zwei Wochen in den Urlaub gefahren. So richtig entspannen konnte ich da tatsächlich nicht. Die Teilnehmenden meiner Seminare betrachte ich mittlerweile auch aus einer anderen Perspektive. Viele davon nehme ich als sehr angespannt wahr. Extrem auf ihren Job fixiert. Zu viele Themen, Projekte und Aufgaben. Wenig bis gar keine Zeit für ihre persönlichen Interessen, Familienzeit, Freundeszeit oder einfach nur den früheren Hobbies nachzugehen. In ihrem Alltagsgeschehen vergessen sie, nach Entschleunigung zu suchen und Zeit für die ihnen wichtigen Dinge einzuplanen. Oder um einfach mal nichts zu tun.

Wir haben nur dieses eine Leben. Und da gibt es so viel zu entdecken. Die Arbeit ist nur ein Teil. Jetzt, wo ich unterwegs bin, stelle ich fest, dass ich nur sehr wenig brauche, um glücklich und zufrieden zu sein. Vor ein paar Jahren hatte ich mal eine Vortragsreise zum Thema „Downsizing – weniger ist mehr“. Damals hatte ich schon angefangen, danach zu Leben. Mich auf das Wesentliche und mir Wichtige zu konzentrieren. Dinge zu tun, die mir einen Sinn geben, die mir Freude bereiten. Wie ist das bei dir? Schaffst du dir immer wieder „Räume“ für dich und deine Bedürfnisse? Kannst du entschleunigen und abschalten? Auf meinem YouTube-Kanal findest du Entspannungsübungen oder Meditationsübungen, wenn dich das interessiert.

 Learning diese Woche:

  • Die kleinen Dinge des Lebens genießen
  • Für Entschleunigung muss man selbst sorgen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.