Das kann uns echt keiner nehmen. Unsere Servicementalität. Hier mal ein paar Erlebnisse der letzten Wochen. Gut, dass ich ein optimistischer Mensch bin.

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Den für mich zuständigen Mitarbeiter meiner Hausbank versuche ich seit vier Wochen zu erreichen. Per Telefon und über mehrere Mails. Unter seiner Telefonnummer ist mittlerweile niemand mehr erreichbar und auf meine Mails kommt keine Antwort, nicht mal eine automatische. Selbst bei der Nummer der Zentrale in Frankfurt gibt es mittlerweile nur noch unpersönliche Auskunft. Man kann wählen zwischen x, y und z. aber nicht, dass man eine:n Mitarbeiter:in sprechen möchte. Also via Onlinebanking den Service angeschrieben. Auch keine Rückmeldung. Erst nachdem ich mich ausführlich über den Service beim online-Service beschwert habe, erfolgte ein Rückruf. Ich wurde tatsächlich von einem echten Menschen angerufen. Konnte es kaum glauben. Mit ihm also alles geklärt – abgesehen davon, dass die ganze Angelegenheit sehr dringend war – und nun warte ich, was geschieht. Denn zwischenzeitlich habe ich von der gleichen Abteilung, aber einer anderen Mitarbeiterin eine Antwort auf meine Mails der letzten vier Wochen erhalten. Scheinbar gibt es keine interne Datenbank, wo die Kommunikation mit mir festgehalten wird. Es ist noch nicht ausgestanden. Ich werde weiter darüber berichten.

Einschreiben? Sehr kritisch!

Nächster Fall: Ein Einschreiben, das über die Post verschickt wird, dauert in Deutschland vom Norden nach Frankfurt eine Woche. Ein normaler Brief zwischen ein und zwei Tagen. Nur verschicke ich sensible Post eben lieber per Einschreiben. Nachdem ich also vier Tage vergeblich gewartet habe, startete ich eine Abfrage, wo denn nun das Einschreiben abgeblieben ist. Dort lese ich nur „Status offen“, sonst nix. Was bedeutet das nun? Auch hier gibt es keine Menschen mehr am Telefon, also lasse ich das. Hoffe, dass ich es nun nächste Woche erhalte.

Es ist noch nicht zu Ende. Auch bei meiner zweiten Bank gab es ein hin- und her, bis ich eine zuständige Person für meine Belange gefunden habe. Musste dann extra zur Zentrale fahren, um mir dort einen Kontoauszug auszudrucken. Via Internet? Fehlanzeige. 

Rechnungs- und Lieferadresse – nicht einfach

Und es geht so weiter: Wollte mir gerne eine SIM-Karte für meinen Router für unterwegs bestellen. Geht aber nicht, dass die Rechnungs- und Lieferadresse unterschiedlich eingegeben werden kann. Zumindest erhielt ich von dem Vermittler hierzu einen Anruf, dass dies nicht vorgesehen ist. Also wieder in den Norden schicken lassen und von dort wieder nach Frankfurt. Eh, geht’s noch? 

TOP Service – geht doch bei andern auch!

Mein MacBook macht mir auch schon seit Wochen Probleme. Kein Problem ist jedoch der Service von Apple. Hier erhalte ich sogar einen Wunschtermin, wo der Mitarbeiter mich anruft. Das geht von sofort bis später. Und um Punkt dieser Zeit klingelt bei mir das Telefon. Der Mitarbeiter nimmt sich unendlich viel Zeit, auf meinem Rechner den Fehler zu finden. Was nicht einfach ist und auch noch nicht erledigt ist, aber der Service von Apple ist für mich absolut TOP! Das gleiche erlebe ich übrigens auch bei Amazon. Man mag über Amazon unterschiedlicher Meinung sein, aber der Service ist auch hier ist super. Man kümmert sich sofort um ein Thema und bekommt sogar Menschen ans Telefon. Wie bei Apple auch.

Ach so, mein Passwort bei einer Behörde wollte ich ändern. Leider wurde ich dann gleich ganz gesperrt. Das konnte man übrigens bei der Anforderung des neuen Passworts nicht erkennen. Jetzt habe ich gar keinen Zugang mehr. So langsam sollte man doch wissen, welche Anforderungen an eine solche Plattform gestellt werden. Kopfschüttel.

Und auf eine Nachricht meines Wohnmobilhändlers warte ich schon seit Monaten. Auf Mails und Telefonate wird auch hier nicht geantwortet. Und wenn ich dann spontan vorbeifahre, ist er nicht da. Heul!!!

Nochmal zurück zum Serviceparadies. Leider Fehlanzeige.

 Warum schaffen es manche Firmen und Behörden bei uns nicht, ihre Organisation und IT so zu gestalten, das die Plattformen einerseits einfacher zu bedienen sind und andererseits mir aber auch die Möglichkeit geben, mit einem echten Menschen zu kommunizieren? Was passiert da gerade? Wo bleibt die Qualität in Deutschland? Mein Eindruck – hier herrscht teilweise vollkommene Orientierungslosigkeit. Und nein, es gibt sicher auch andere, positive Beispiele. Aber diese sind mir im letzten Jahr leider nur selten begegnet. 

Genug gemeckert – diese Woche hatte noch einen sehr schönen Abschluss

Am Samstag habe ich eine Vanfreundin besucht und bin mit ihrer Familie Pilze sammeln gegangen. Ich hab keinen gefunden, die andern teils sehr viele und ganz Besondere, die ich nicht kannte. Am Abend dann im schönen Haus am See gegrillt und die Pilze mit und ohne Risotto gegessen. Das war ein wunderbarer Wochenabschluss. Das sind auch so Dinge im Vanlife, die ich sehr schätze. Man begegnet immer wieder neuen Menschen und kann sehr spontan schöne Zeiten haben. 

Learnings diese Woche:

  • Auch wenn nix funktioniert, bleib gelassen
  • Auch die kleinsten Dinge und Zeiten genießen und Spaß haben

 Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.