Woche 44 und 45 – Der letzte Kaffee in Girona

Woche 44 und 45 – Der letzte Kaffee in Girona

Dann ging es nach vier Monaten durch Frankreich, Nordspanien, Portugal, Andalusien und Mallorca wieder zurück nach Deutschland. Drei Tage war ich von Girona in Spanien bis Frankfurt am Main unterwegs. Mit kurzen Stopps in Frankreich.

 

Was hatte ich von dieser Reise erwartet?

Zum einen war es für mich eine Reise zu mir selbst, zum andern war die Vorstellung, neue Ideen zu gewinnen. Ich habe viele Menschen getroffen, die mich nachdenklich gestimmt, aber auch inspiriert haben. Was daraus wird? Zunächst darf sich erst einmal alles setzen. Es waren so viele Eindrücke, dass ich sie nicht auf einmal verarbeiten kann.

Außerdem hat mich der Alltag schon wieder ganz vereinnahmt. Termine vorbereiten, Unterlagen überarbeiten, zum TÜV fahren und ein paar Sachen am Auto ändern bzw. ändern lassen. Das sind nur ein paar Dinge. Und wieder muss ich feststellen, dass es mit der Digitalisierung bei Behörden in Deutschland wirklich nicht besonders gutsteht. Bis dies besser wird, muss ich mich mit den Gegebenheiten arrangieren, die mir leider viel Zeit rauben. Über die Erfahrungen und Erkenntnisse meiner Reise werde ich gesondert berichten.

Was mir hier fehlt!

Was mir fehlt, ist die Sonne. Von den Temperaturen war es in Spanien zeitweise auch nicht viel besser. In den höheren Lagen fiel das Thermometer in der Nacht auch schon mal auf -6 Grad. Tagsüber waren es nicht mehr als 15-17 Grad. Nur die Sonne hat den Unterschied ausgemacht. Ich hätte selbst nicht gedacht, wie stark sie sich auf unser Wohlbefinden auswirkt. Ich komme in einem trüben Deutschland an mit Menschen, die das trübe Wetter satt haben. Kein Wunder, dass viele Rentner in den Wintermonaten die südlichen Länder bevölkern. Man fühlt sich einfach besser, leichter, wenn die Sonne scheint und der blaue Himmel auf uns herabschaut. Die trübe Jahreszeit habe ich mit meiner Reise also komplett übersprungen. Nun denn, noch ein paar frostige Nächte, dann werden hier auch die ersten Frühlingsboten mit mehr Sonnenstrahlen und ersten Knospen und Blüten ankommen.

Man schleppt viel zu viel mit sich rum

Nach den Erfahrungen bis dato, werde ich an meinem Van doch das eine oder andere umbauen. Das ist der Nachteil eines fertigen Vans. Die sind alle nach dem gleichen Muster aufgebaut. Und da ich mich nicht für die großen weißen Kisten begeistern kann (die ganze Küstenstriche in Spanien belagern), muss ich schauen, wie ich aus meinem Van das Beste herausholen kann. Bei selbstausgebauten Fahrzeugen kann man seine eigenen Bedürfnisse viel besser verwirklichen, aber das hätte mir zu lange gedauert und zudem habe ich keine Ahnung davon. Interessant war für mich aber auch, was man so alles mit sich schleppt und nichtbraucht. Beispielsweise habe ich – da ich noch keine Markise habe – die ganzen Monate einen Pavillon mitgeschleppt, den ich jungfräulich verpackt wieder zurückgebracht habe. Auch ein Learning. Demnächst werde ich ein Video machen, was für mich zum Leben und Arbeiten im Van wichtig ist und was nicht.

Einfädeln in den Arbeitsalltag

Nun werde ich mich erst einmal wieder in den normalen Arbeitsalltag einfädeln müssen. Eine interessante Erfahrung war, wie lange ich gebraucht habe, um abzuschalten. Das gelang mir wirklich erst auf Mallorca, also nach über zwei Monaten. Das Einfädeln hingegen erfolgte recht flott. Da sieht man wieder, wie schnell alte Muster abgerufen werden.

Der heutige Beitrag ist kurz. Ich muss erst mal alles verarbeiten. Hinzu kommt, dass mein Experiment demnächst abläuft. Wie geht es dann weiter? Tja, das werde ich noch nicht kundtun.

Am Mittwoch erscheint übrigens aus meinem Podcast „HeckenGespräche“ das Video-Interview mit Farida Tlili auf YouTube. Ich kenne Farida aus meiner Zeit in Berlin und habe sie in Spanien getroffen, wo auch sie das Experiment macht, wie gut man von einem fernen Land digital arbeiten kann. Sie ist Lerncoach und kann in ihrem Job sehr gut digital arbeiten. Hört oder schaut gerne rein. Im Podcast „HeckenGespräche“ auf Spotify https://open.spotify.com/show/0Y2xp6Nn1Wb9tQEcYApmox oder auf meinem YouTube-Kanal https://www.youtube.com/@HanneloreFritz 

Learning:

  • Alte Muster sind sehr stabil. Sie zu ändern bedarf der Reflexion und des bewussten Handelns.

In diesem Sinne wünsche ich eine gute Zeit und bis bald.

Bleib gesund und heiter!

Woche 42 und 43 – Totale Dunkelheit – Angst überwinden

Woche 42 und 43 – Totale Dunkelheit – Angst überwinden

Die letzte Woche war ich auf einem Campingplatz. Mal wieder große Wäsche machen und viel arbeiten. Da ich dort am Landstrom hänge, ist das leichter. Zwischendurch mit Freunden auf dem Roller ein paar Touren durch das wunderschöne Hinterland von Alicante gefahren. Erstaunt war ich, wie viele Terrassen sich um die Berge schlängeln. Wir haben uns gefragt, wie lange es wohl gedauert hat, diese anzulegen. Jeder Berg hatte seine Terrassenformationen. Darauf wurden dann Olivenbäume und Mandelbäume gepflanzt. Schon erstaunlich, was man früher alles geschafft hat.

Nun befinde ich mich auf meiner Heimreise, da meine Präsenztrainings bald wieder starten. Und heute erzähle ich von meinem Übernachtungserlebnis der letzten Nacht.

Im Hinterland unterwegs

Für eine liebe Freundin bin in der Nähe von Barcelona ins Hinterland zu einem wunderbaren Geschäft gefahren, das Olivenöl und andere Produkte aus Olivenöl herstellt. Nachdem ich dort ein paar Dinge eingekauft habe, musste ich eine Tankstelle finden, da mein Sprit zu Ende ging. Nicht so leicht in dieser weit verzweigten Gegend. Dann doch schneller als ich dachte, eine gefunden. Der Typ hinter dem Verkaufstresen wollte mir gleich noch zwei Messer für den Preis von einem verkaufen. Ist mir auch noch nie passiert. Aber in so einer eher wenig besiedelten Gegend versucht man halt, alles Mögliche an die Frau oder den Mann zu bringen. Ich hatte dankend abgelehnt. Schließlich habe ich selbst solche Exemplare in meinem Van. Zum Schneiden oder zur Not auch zur Verteidigung.

Wo übernachte ich heute?

Dann weiter nach einem Parkplatz gesucht, den ich für die Nacht ansteuern kann. Leider sehr erfolglos. Dabei bin ich aber auf ein wunderschönes kleines Dörfchen gestoßen, das ich von der Autobahn aus gesehen hatte. Also schnell entschieden, die nächste Ausfahrt zu nehmen und hoch auf den Berg. Links an der Straße war es noch von der Nacht gefroren und es lag leichter Schnee auf dem Gras und auf der Straße. Ergo … es wird heute Nacht kalt werden. Nach dieser Stippvisite wieder einen Stellplatz angesteuert – und dank Google Maps war der nicht wie vorhergesagt nur 4,5 km entfernt, sondern 10 Kilometer. Über Google Maps teile ich euch auch noch meine Erfahrungen mit. Das aber ein andermal. Der Platz sollte auf einem Hofgut sein. Allerdings stand da nicht, dass das mitten in der Stadt ist. Zudem konnte ich den Platz nicht anfahren, da die Straße dort hin gesperrt war. Genervt und müde wie ich war, den nächsten Platz ausgesucht. Ein kleiner Ort in der Nähe der Autobahn, ca. 12 km entfernt.

Gefunden!

Nachdem ich die Ausfahrt rausgefahren bin, kam kurz danach ein wunderschönes Gebäude mit riesigem Parkplatz davor. Es standen fünf PKW’s verteilt darauf. Ich wollte einfach nur mal das Gebäude anschauen. Es sah nicht unbewohnt, aber auch nicht bewohnt aus. Es standen direkt ein paar Autos vor dem Gebäude. Ich habe dann nachgelesen, dass dies eine Eventlocation mit Übernachtungsmöglichkeit war. Sicher auch Corona zum Opfer gefallen. Ein traumhaft schönes Haus. Einmal umrundet und entschieden, hier bleibe ich über Nacht stehen.

Rabenschwarze Nacht

Also meinen Van so hingestellt, dass er von der Straße nicht sofort zu sehen ist. Muss ja keiner mitkriegen. Mir noch schnell Essen gekocht, ein wenig gelesen und dann wurde es dunkel. Also wirklich dunkel. Man konnte nicht mal mehr die Hand vor Augen sehen. Anfangs dachte ich, dass hier wegen der Autos noch ein paar Menschen wohnen. Das war aber wohl doch nicht der Fall. Ich war hier total alleine in der absolut rabenschwarzen Nacht. Nicht mal die Sterne oder den Mond habe ich gesehen. Gut, dass mein Auto dunkel ist, so fällt er wenigstens nicht auf.

Zur Sicherheit habe ich nicht nur die Alarmanlage eingeschaltet, sondern auch noch die Türen verriegelt. Da konnte jetzt wirklich keiner mehr reinkommen. Ich habe dann noch an meinem Thriller von einem Serienmörder weitergelesen. Das war allerdings keine gute Idee. Da ging es darum, dass der Täter nachts in abgelegenen Gegenden Frauen umbrachte. Abgelegene Gegend? Hier war es auch mehr oder weniger abgelegen. Und Nacht war es auch! Ich habe jedes Geräusch registriert und versucht, zu identifizieren, was es ist. Einmal kam ein Auto, die Leute sprachen und fuhren wieder weg. Dann gab es neben meinem Wagen mehrmals sehr seltsame Geräusche. Ich vermute, das waren irgendwelche Tiere. Die Geräusche, die absolute Dunkelheit, der Thriller und die abgelegene Ecke … das war schon sehr gruselig. Obwohl, wenn ich mich irgendwo tatsächlich unwohl fühle, fahre ich immer weg. Hier fühlte ich mich schon sicher. Nur hatte ich nicht die Rechnung mit der Kreativität meines Hirns gemacht. Es hat alle möglichen Szenarien durchgespielt.

Ein Albtraum

Während des Lesens bin ich immer wieder weggedöst und zuletzt in einem Albtraum gelandet. Sozusagen in der Fortschreibung des Thrillers mit mir als Protagonistin. Schrecklich! Nun besitze ich die Fähigkeit, mich aus meinen Träumen herauszuholen. Also mich auf dem Bett aufgesetzt, mich bewegt bis ich wieder ganz wach war. Dreht man sich nämlich einfach nur um, läuft der Film weiter. Habe mir dann ein anderes Buch über Stoizismus (lese ich gerade parallel) genommen und dort eine Weile die Ansichten von Marc Aurel gelesen. Nach ihm habe ich den zweiten Vornamen meines Sohnes gewählt. Um mich herum wurde es immer leiser. Kaum mehr ein Auto war zu hören und wache überrascht morgens um 6.15 Uhr wieder auf. Ich war nicht ein einziges Mal in der Nacht wach geworden. Was bei mir eher selten ist. Super durchgeschlafen und ausgeruht betrachte bei einem frisch aufgebrühten Kaffee den Sonnenaufgang, während ich diesen Blogartikel schreibe. Ganz weit hinten werden die schneebedeckten Berge von der Sonne angestrahlt. Ein neuer Tag mit neuen Ereignissen wartet auf mich.

Learnings diese Woche:

  • Vorsicht ist immer gut, insbesondere wenn man alleine unterwegs ist. Andererseits ist es aber auch wichtig, unterscheiden zu können, ob eventuell eine echte Gefahr vorliegen könnte oder einem das Hirn mal wieder einen Streich spielt.

In diesem Sinne wünsche ich eine gute Zeit und bis bald.

Bleib gesund und heiter!

Woche 40 und 41 – Krasse Gegensätze, die nachdenklich machen

Woche 40 und 41 – Krasse Gegensätze, die nachdenklich machen

Die letzten Wochen haben mich ziemlich nachdenklich gestimmt. Treffe ich doch immer mehr Menschen, die es sich nicht mehr leisten können, eine Wohnung, Miete oder gar ein Haus zu bezahlen. Besonders in Spanien fällt mir auf, dass viele junge Spanier in meist älteren Wohnwagen, manche sogar in kleinen Kombis mit isolierten Fenstern leben. Erst gestern habe ich in einer Spaniengruppe von diesem Problem gelesen. Jetzt im Winter, wo die meisten Hotels und Lokale geschlossen haben, müssen sich diejenigen, die sonst dort arbeiten sich irgendeinen Job suchen, um wenigstens leben zu können. Und da mittlerweile auch hier die Mieten nicht mehr im Verhältnis zur Entlohnung der Servicemitarbeiter stehen, bleibt denen auch nichts anderes übrig, als ungewöhnliche Lösungen für sich zu finden. Bei der derzeitigen Kälte in Spanien nicht sehr angenehm.

Kilometerweit Weißware am Strand

!Ein großes Problem ist, dass es hier in Spanien nur so von Wohnmobilen wimmelt. Nicht selten stehen auf irgendeinem städtischen Parkplatz oder auf wilden Plätzen mehr als 60 dieser großen weißen Kisten, selbstausgebauten LKW’s und Kastenwagen. Einige sind auch im Minicamper unterwegs. Das sind Kombis, die teilweise liebevoll zum Camper ausgebaut sind. Überwiegend treffe ich Deutsche, Niederländer, Belgier und auch ein paar Engländer. Die meisten sind Rentner, die von Oktober bis Ende März hier in Spanien oder weiter unten in Marokko die Winterzeit verbringen. All diese belegen nicht nur Parkplätze, sondern auch kilometerweit Landstriche an den Stränden, so dass für Einheimische kaum mehr Platz bleibt. Zwischendurch fahren sie dann weg, um ihr Abwasser zu entsorgen. Dazu muss man aber seinen Platz verlassen. Und dann stellt sich da sofort ein anderer hin. Nicht wenige lassen ohne den geringsten Skrupel ihr Abwasser gerade dort ab, wo sie stehen. Mitten in der Natur.

 

„Hier herrsche ich!“

Dieser schieren Masse an Wohnmobilen wird Spanien bald nicht mehr Herr werden. Deshalb greift die lokale Polizei mittlerweile auch durch und räumt öfter mal diese Plätze. Das ist verständlich, denn dieser Raum fehlt den Einheimischen, die hier tagtäglich leben, arbeiten  und in der Freizeit auch mal abschalten wollen. Zudem sind die wenigen Campingplätze, die im Winter offen haben, meist total ausgebucht. Viele Rentner buchen sich für Monate auf dem gleichen Platz ein. Da ergibt sich nicht selten ein eigenartiges Phänomen. Dass sich nämlich Ansprüche daraus ergeben, man könnte die Herrschaft über den Platz übernehmen. Manchmal kann ich da nur den Kopf schütteln. Im letzten Jahr ist uns hier so ein Platzwart mit Schäferhund begegnet, der uns sofort in die Schranken wies. Wohlgemerkt, er war auch nur Gast. Aber manche denken, da sie so lange da sind, haben sie andere Rechte als diejenigen, die nur kurz mal vorbeischauen.

Mich erschreckt diese Situation. Denn wo soll das hinführen? Jeder dachte ja, wenn Corona vorbei ist, wird sich das wieder ändern. Da werden die Preise für Wohnmobile wieder runter gehen, da die Leute dann wieder Fernreisen unternehmen werden. Dem ist tatsächlich nixht so. Ein Umdenken hat stattgefunden. Viele, die noch voll im Arbeitsleben stehen, haben Geschmack daran gefunden, von irgendwo unterwegs zu arbeiten. Sie finden das Nomadenleben ganz gut. Deshalb sind mittlerweile die Preise für Wohnmobile ins beispiellose gestiegen.

Digitale Nomaden

Diese digitalen Nomaden, die es sich beruflich und auch sonst leisten können, von überall aus zu arbeiten sind eher mehr unterwegs. Sie bleiben ein paar Tage irgendwo und reisen dann weiter. Diese Gruppe habe ich bisher als sehr angenehm empfunden. Im Prinzip machen sie den gleichen Job wie vorher, nur eben von ihrem Wohnmobil aus. Teilweise taten sie dies von vorher vom Homeoffice aus. Für manche ist dies ein Rechenbeispiel. Die Kosten für Heizung, Strom, Grunderwerbsteuer und was sonst noch alles für Haus oder Wohnung anfällt wird ihnen zu hoch. Einige haben ihr Haus verkauft und sich für das Geld ein gut ausgestattetes Wohnmobil besorgt. Das sind dann halt die wirklich großen Monster von über acht oder zehn Metern. Richtige Raumwunder. Darin gibt es alles, was sie zum Leben und Arbeiten brauchen. Meist sind sie als Paar unterwegs. Zu Zweit wäre mir so ein kleiner Kastenwagen wie meiner auch zu klein. Neulich fühlte ich mich als einer von zwei Kastenwagen unter 50 Weißwaren-Kisten schon ein wenig seltsam.

Rentner und Saisonarbeiter

Da gibt es u.a. die satten Rentner, die aus Vergnügen (oder Langeweile) mit den großen Kisten unterwegs sind, auf der anderen Seite diejenigen mit teils selbst ausgebauten Autos, die zusehen müssen, wie sie tagtäglich überleben und denen nichts anderes übrig bleibt, als in einem mobilen Heim – oder wie man es auch immer nennen mag, zu leben, wie ich es bereits eingangs beschrieb.

Nicht wenige arbeiten als Saisonarbeiter in Sommer- und Winterregionen, ohne dass sie dort eine bezahlbare Unterkunft bekommen. Das bedeutet, dass man nicht nur ohne Wohnung, sondern oft im Winter auch ohne ausreichende Heizung auskommen muss. So spaltet sich die Gesellschaft gerade in bedenklichem Maße. Die Kluft zwischen arm und reich wird immer größer. Ja ich weiß, wir reden schon immer davon. Aber so krass wie auf dieser Reise habe ich das bisher wirklich noch nicht erlebt. Gerade hier in Spanien ist es extrem. Zuhause befand ich mich in meiner Blase, meinem Umfeld, da ist mir das überhaupt nicht aufgefallen. Umso mehr hat es mich doch erschreckt, was da gerade geschieht.

Gibt es diese Szenarien auch bald bei uns?

Müssen wir in Deutschland auch bald damit rechnen, dass sich solche Szenarien ergeben? Auch hier kann man feststellen, dass heuer im Winter wesentlich mehr Wohnmobile unterwegs sind. Oft auch Menschen, die sich eine Wohnung nicht mehr leisten können oder wollen, da sie entweder nur Teilzeit- oder Minijobs haben und bei einer Wohnungsbewerbung chancenlos sind. Denn hier muss man sich ja komplett offenbaren. Neben Schufaauskunft auch noch den Gehaltszettel an zig Vermieter abgeben. Wo bleibt hier der Datenschutz frage ich mich da, wenn ich jedem x-beliebigen Vermieter meine Vermögensverhältnisse offenlegen muss. Weiß ich, was der mit meinen Daten anfängt?

Unsere Bürokratie – ein Dauerproblem

Zudem haben wir in Deutschland eine Bürokratie, die nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen der Menschen angepasst ist. Ich wollte mir schon vor Jahren ein Tinyhaus kaufen. Das Problem war jedoch, ein Grundstück zu finden, auf das man ein solches überhaupt stellen darf! Denn so einfach ist das nicht. Die ganzen Auflagen, die Anforderungen, das kann man nicht erfüllen. So wird man irgendwann mürbe und fragt sich, was man tun kann. Besonders beim Baurecht zeigt sich die deutsche Bürokratie in ihrer wahren Form. Freunde von mir hatten einen Hof in Norddeutschland gekauft mit der Idee, dort mit der Familie einzuziehen und vielleicht sogar einen Workingspace zu eröffnen. Fragt nicht, wie viele Jahre und Geld es sie gekostet hat, das zu erreichen. Fast wäre es sogar gescheitert. Es hat die Familie unendlich viele Nerven gekostet und durch die Verzögerung des Bauamtes über Jahre hinweg haben sich die Baukosten mehr als verdoppelt. Zudem dürfen sie bis dato immer nicht all das verwirklichen, was sie geplant haben.

Ist das Sozialamt die bessere Lösung?

Eigentlich engagiere ich mich nicht politisch. Aber jetzt muss ich da doch mal meinen Senf dazugeben. Warum wird es uns so schwer gemacht, neue Dinge einzuführen? Wieso wirft man Menschen mit guten Ideen ständig Knüppel zwischen die Beine? Menschen, die ihre Leistungsfähigkeit und Motivation für Neues einbringen wollen. Ich verstehe es nicht!

Als ich noch in Berlin gewohnt habe, traf ich aus dem Gymnasium meines Sohnes eine Mutter. Sie erzählte mir, dass sie einen Doktor in Biologie habe, aber nicht arbeiten würde. Sie hatte zwei Kinder über künstliche Befruchtung aus der Samenbank zur Welt gebracht und meinte, dass sie vom Amt so viel Geld bekommen würde, dass sich eine Arbeit nicht lohnen würde. Da ist mir doch glatt der Mund offen stehen geblieben, was bei mir selten vorkommt. Es war für sie eine Selbstverständlichkeit, dass sie und ihre Kinder vom Staat leben, also von dem Geld, das andere erwirtschaften. Und das hat sie ohne Probleme schon über zehn Jahr hingekriegt und hatte auch nicht geplant, daran etwas zu ändern.

Wenn ich dann sehe, dass leistungswillige und arbeitsbereite Menschen sich durch unsinnigen Behördenkram schlagen müssen, wenn sie sich selbstständig machen wollen, dann stimmt da doch was ganz gewaltig nicht. Ich weiß, ich ändere nichts daran, aber das musste jetzt echt mal raus. Ich bin ja nun schon seit vielen Jahren selbständig und weiß, wovon ich spreche. Man muss sich um alles selbst kümmern und das raubt Zeit. Zudem kann man sich am Anfang oder wenn das Geschäft mal nicht läuft nicht immer Fachleute leisten, die einen darauf aufmerksam machen, worauf zu achten ist. Ich hoffe, dass sich mit der Zeit endlich etwas ändert. Deshalb verstehe ich den einen oder andern, der sich unabhängig machen will und einfach das Land verlässt. Ich möchte übrigens die vielen Schwurbler, die mit allem in Deutschland unzufrieden sind nicht unerwähnt lassen. Erst letzte Woche hat mich so jemand gleich nach meiner Ankunft auf einem Stellplatz angesprochen. Ich hatte das Gefühl, sie sucht Verbündete, um sich in ihrer Meinung zu festigen. Da ist man bei mir leider an der ganz falschen Adresse.

Es sind schon krasse Gegensätze, die ich gerade wahrnehme.

So, das war’s für heute.

Meine Learnings

  • Manchmal ist und bleibt man sprachlos.
  • Aufgeben ist auch keine Option.

Ich wünsche eine gute Zeit und bleib gesund und heiter!

Woche 38 und 39 im Van – Meine neue Liebe – Mallorca

Woche 38 und 39 im Van – Meine neue Liebe – Mallorca

Ich fasse jetzt immer zwei Wochen zusammen. Ende Dezember bin ich ja auf die Insel Mallorca gefahren. Nun habe ich noch um eine Woche verlängert, da es mir unglaublich gut gefällt. Man könnte hier locker an einem Tag um die Insel fahren. Aber da würde man sehr viel nicht sehen. Über verschiedene Dinge hatte ich bereits im letzten Blog berichtet. Heute geht es darum, wie mich diese Reise verändert. Obwohl ich noch nicht weiß, wohin das alles führt.

Knieschmerzen – Nein, bitte nicht!

Zunächst leide ich gerade leider unter ziemlichen Knieschmerzen, so dass ich sogar erwogen hatte, direkt nach Deutschland zurückzufahren, und mir ein neues Knie einsetzen zu lassen. Und eigentlich möchte ich mein Knie ja behalten. Also mir eine Spritze geben lassen und noch beim Physiotherapeuten vorbeigeschaut. Der hat mir dann auch die Triggerpunkte ein Stück weit gelöst. Mein Problem ist dadurch allerdings nicht erledigt. Das kommt davon, wenn man viel Sport treibt. Nun ist die Arthrose da. Shit happens! Einer überstürzten Abreise habe ich dann mit einer Verlängerung vorgebeugt. Denn hier auf der Insel gibt es noch so viel zu entdecken. Nachtrag. Seit vier Tagen mache ich Übungen von Liebscher und Bracht. Und was kann ich sagen: Die Schmerzen sind viel geringer. Fast schon weg. Vielleicht erübrigt sich doch die Operation. Drückt mir die Daumen!

Reisen verändert den Blick

Ja, wie hat – oder wie verändert mich diese Reise eigentlich? Unterwegs bin ich auf viele Menschen getroffen, die unterschiedliche Lebensmodelle haben. Allen gemeinsam ist, dass sie frei sein möchten, sich nicht an Dinge binden und ihre Entscheidungen selbst treffen wollen. Ja, sie haben sich einen Lebensweg gesucht, der sie zufrieden macht. Manche sind auch noch auf der Suche danach.

Was habe ich bis dato festgestellt? Mir fehlt das Zusammensein mit Menschen, die mir besonders wichtig sind. Auch wenn ich viel mit ihnen telefoniere, so ist es doch etwas anderes, dem andern auf der Terrasse oder im Kaffee oder irgendwo auf einem schönen Platz gegenüberzusitzen oder in den Arm zu nehmen. Es entsteht eine andere Verbindung, eine Nähe, die man auf Entfernung einfach nicht richtig hinkriegt. Und auch wenn ich viele Menschen unterwegs treffe, von denen ich auch die meisten sehr liebenswert finde, so bleibt doch immer eine gewisse Distanz.

Den Augenblick genießen

Wenn ich nicht gerade mit irgendwelchen Aktivitäten, sei es arbeiten, einkaufen oder was auch immer beschäftigt bin, wenn ich alleine wie jetzt gerade am Strand stehe und auf das Meer blicke, dann überkommt mich eine Dankbarkeit, dass ich dies hier alles erleben darf. Heute morgen beim Sonnenaufgang, wo ich meine Qi Gong Übungen am Strand durchführe, ist ein Reiter mit seinem Pferd im Wasser unterwegs übt mit diesem verschiedene Schritte. Das Pferd ist fast bis zum Bauch im Wasser. Sie drehen Kreise, traben gerade aus, mal langsam, mal etwas schneller. Reiter und Pferd sind ein sehr harmonisches Miteinander in den sanften Wellen. In diesem Moment überkommt mich das Gefühl, dass ich diesen Augenblick gerne für immer festhalten möchte. Aber es sind eben nur Augenblicke, an die man sich später erinnern kann. Denn sobald ich mich umdrehe und aufs Land blicke, sehe ich grässliche Hotelbauten, die dem Idyll ein jähes Ende setzen. Wie sagte Doris zu mir. „Du darfst nur gerade aufs Meer, links und rechts schauen – aber nur nicht nach hinten.“ Recht hat sie.

Emotionen

Während ich diesen Blog schreibe, sitze ich im Van und blicke auf das Meer. Ich stehe auf einem Parkplatz, auf dem tagsüber ein ständiges Kommen und Gehen ist. Menschen, die zum Joggen an den Strand kommen oder ihre Hunde über den Strand tollen lassen. Radfahrer, die an der Promenade entlang radeln oder einfach nur Spaziergänger, die das wunderbare Wetter genießen. Den einen oder andern treibt es auch ins Wasser. Mal sehen, ob ich das heute auch schaffe.

Ich frage mich, was ich über mein bisheriges Erleben schreiben soll. Es fällt mir schwer, meine Gefühle und Empfindungen der Erfahrungen aus den letzten Monaten in Worte zu fassen. Auf meiner Reise gab es Enttäuschungen, Freude, Einsamkeit, Gemeinsamkeit, gute Gespräche, Lachen, Weinen. Gefühle und Emotionen, mit denen ich alleine zurechtkommen musste. Auf dem Festland in Portugal und Spanien habe ich mich eher ungeduldig gefühlt, war manchmal genervt vom Wetter und bin regelrecht durch das Land gehetzt. Anfangs war es mir schwergefallen, länger an einem Ort zu verbleiben. Als ich dann nach Andalusien kam, hatte ich wieder ein freies Gefühl. Die Weite des Landes, die sanfte Landschaft mit hundertausenden Olivenbäumen, endlos lange Straßen und wunderbare lebendige Städte haben dies bewirkt. Raus aus der Enge, die ich in Portugal empfand.

Schnell vs. Langsamkeit

Die Weite und teilweise Kargheit Andalusiens hat mich überwältigt und mich dazu bewegt, große Distanzen zu überwinden. Ich habe mich einfach gleiten lassen. Nicht überall angehalten, um schnell mal ein Foto zu schießen. Erst in der Wüste Tabernas habe ich ein Stück weit zur Ruhe gefunden. Hier bin ich auch wieder auf liebenswerte Menschen getroffen, die ich bereits in Nordspanien kennenlernen durfte. Ich stand dann auch noch eine ganze Weile in Almeria bis es mich wieder gejuckt hat und ich weiter wollte. Kurzerhand entschied ich mich für Mallorca.

Auf Entdeckung

Hier auf der Insel ist alles anders. Der Takt ist langsamer. Alles ist entspannter, gelassener. Die Menschen stehen an der Kasse an, ohne sich zu beschweren (zumindest die Mallorquiner). Was mich allerdings irritiert hat: hier findet man mehr deutschsprachige Menschen als in Frankfurt auf der Zeil. So what!

Mallorca hatte für mich immer einen „na ja“-Ruf. Umso überraschter bin ich über die Vielfalt hier. Wunderbare lange Sandstrände, hohe Klippen, traumhafte Buchten, extrem viel Natur und grün um mich herum. Herden von Schafen und Ziegen, die zwischen Mandelbäumen friedlich auf den Wiesen grasen. Erste Blüten konnte ich schon sehen. Einsame Gehöfte tief im Innern der Insel und Touristenburgen an der Küste, die jetzt im Winter total ausgestorben sind, so dass man die Gegend ganz für sich alleine hat.

In dieser Umgebung können neue, kreative Ideen entstehen. Kann man zur Ruhe kommen, sich auf das Wesentliche besinnen. Die Kraft der Natur spüren, mit Meeresrauschen einschlafen und wieder aufwachen. Unbeschreibliche Sonnenauf- und Untergänge erleben und in einen blauen Himmel blicken, der atemberaubend schön ist. Nicht zu vergessen den klaren Sternenhimmel.

Coworking Space

Zwischendurch sitze ich im Coworking Space von Rayaworx bei Doris und Rainer. Hier fühle ich mich sehr wohl. Die beiden sind sehr herzlich der Kaffee dort schmeckt einfach hammermäßig gut. Es gibt dort superschnelles Internet und wenn man aus dem Office tritt, ist man direkt mitten in der Stadt mit schönen Cafés, wo man lecker Essen kann. Zum Strand und den Buchten fahre ich mit meinem Roller keine 10 Minuten. Der Ort Santanyí ist noch ziemlich ursprünglich und hat doch alles, was man zum guten Leben braucht. Hier ein paar Wochen zu verbringen, Abstand von der Hektik in Deutschland zu bekommen, zu arbeiten und zu genießen. Das ist hier ein guter Ort dafür.

Über die Insel fahren

Auch das Landesinnere von Mallorca birgt seine Schönheiten. Valdemossa zum Beispiel, das Kloster Monestir, das neben der Finca von Michael Douglas liegt, ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Für Radler und Wanderer ist Mallorca ein Paradies. Eine Fahrt durch das Tramuntana-Gebirge und der Besuch der einzigen zwei Seen auf der Insel waren ein Highlight. Zum Cap Formentor bin ich nicht ganz durchgedrungen. Die Straße war wegen Bauarbeiten komplett gesperrt. Trotzdem ist der Blick vom vorletzten Aussichtspunkt schon sehr beeindruckend.

Meine neue Liebe

Dann die Buchten. Ich weiß nicht, wie viele ich besucht habe. Alle wunderschön mit klarem türkisfarbenen, blauem Wasser. Eigentlich wie in der Karibik. Nur dort gibt es mehr Palmen als hier. Kurz vor meiner Abfahrt habe ich es auch noch geschafft, die ersten Mandelblüten zu fotografieren. Auf alle Fälle muss ich wieder hierherkommen. Eine Insel, in die man sich sofort verliebt – oder auch nicht. Ich habe mich in sie verliebt. Allerdings ist es mit einem Camper nicht so günstig. Nächstes Mal werde ich mich in einer Ferienwohnung einmieten und mit dem Flieger hierherkommen. Ein kleines Auto mieten, mit dem man besser die schmalen Straßen und Gassen bewältigen kann.

Es gäbe noch viel Interessantes über diese Insel zu berichten. Aber für heute ist erst mal Schluss.

 Learnings:

  • Bleibe offen in deinem Leben und genieße den Augenblick.
  • Mach langsam. Dann entdeckst du Neues.

Bis zum nächsten Mal. Bleib gesund und heiter.

Woche 36 + 37 im Van – Weihnachten, Jahreswechsel, Mallorca

Woche 36 + 37 im Van – Weihnachten, Jahreswechsel, Mallorca

Gerade habe ich meinen ersten Podcast 2023 für „HeckenGespräche“ mit Doris Schuppe von Rayaworx auf Mallorca abgemischt. Morgen wird er auf den bekannten Kanälen erscheinen.

Wüste Tabernas und Weihnachten in Almeria

Ich bin noch eine Weile in Andalusien geblieben. War in der Halbwüste Tabernas für ein paar Tage mit anderen Reisenden, die ich bereits in Nordspanien getroffen habe, geblieben. Zwischendurch schaute ich mir die Gegend mit dem Roller an. Konnte ich doch ein wenig Kurven üben, da hier nur ganz wenige Autos unterwegs waren. Und im Übrigen muss ich feststellen, dass die Spanier sehr rücksichtsvoll fahren. Bis dato hat mich noch kein Auto in Bedrängnis gebracht. Nachdem es Nachts in der Wüste doch ein wenig kalt wurde,  beschloss ich, wieder runter ans Meer nach Almeria zu fahren. Sind eigentlich gerade mal circa 45 Kilometer, aber der Temperaturunterschied in der Nacht ist doch sehr krass. Hier waren es dann zwischen 12 und 15 Grad. Somit auch keine Heizung nötig.

In Almeria bin ich dann bestimmt fünf Tage geblieben und mit dem Roller die Gegend und die Stadt abgefahren. Der Roller war die beste Entscheidung. So kann ich locker meine 60 und mehr Kilometer am Tag hinter mich bringen und muss nicht meine Knie belasten. Leider machen mir diese ziemlich große Sorgen.

Würstchen mit Kartoffelsalat

An Weihnachten kam es dann zu einer größeren Zusammenkunft von Reisenden und es gab das klassische Würstchen mit Kartoffelsalat am Heiligabend. Da es hier so wunderbar warm war, konnten wir bis spätabends draußen an der großen Tafel sitzen und gemeinsam den Abend genießen.

Dann gings wieder weiter nach Gabo de Gata. Dort stand ich eine Nacht oben am Berg mit Blick auf eine wunderschöne Bucht. Und natürlich habe ich mich dort todesmutig in die Fluten gestürzt und das klare und vor allem kalte Wasser genossen.

Auf nach Mallorca

Vorher hatte ich mich übrigens spontan dazu entschieden, mal kurz einen Abstecher nach Mallorca zu machen. Für den 27.12.22 gab es dann sogar noch eine sehr günstige Fähre von Valencia nach Palma. Insgesamt ist man 7,5 Stunden unterwegs. Die Fähre ging um 22.30 Uhr los, so dass ich frühmorgens in Palma ankam. Hier war nur Nebel.

Es ist landschaftlich schon ein ziemlicher Unterschied zum spanischen Festland. Hier auf der Insel ist alles grün und die gelben Blüten des Klees breiten sich über die Wiesen aus. Dieses satte Grün steht im krassen Gegensatz zu dem steinigen und kargen spanischen Festland. Wobei es schon Richtung Valencia ein wenig grüner wird. Noch habe ich nicht viel von der Insel erforscht. Das werde ich diese Woche noch tun.

Keine Böller und Raketen

Silvester habe ich dann mit Freunden verbracht. Wir haben gemeinsam gekocht und sind dann kurz vor Mitternacht auf den Platz vor der Kirche von Santanyi gelaufen. Hier wird nicht mit Böllern und Raketen geknallt. Das war eine echte Wohltat. Dafür war neben der Kirche ein großes Discozelt aufgebaut und die Menschen tanzten fröhlich in das neue Jahr hinein. Eine besondere Eigenschaft ist hier übrigens, dass kurz vor Mitternacht die Glocken 12 mal läuten. Und bei jedem Läuten muss man eine Traube essen. Eine für jeden Monat im kommenden Jahr. Das soll Glück bringen. Na, mal sehen.  Ich hab sie jedenfalls alle verdrückt.

Am ersten Tag des Jahres bin ich dann mit dem Roller an die Küste zu einer kleinen Wanderung gefahren. Leider nur sehr wenig gelaufen, da meine Knie gerade nicht mehr mitmachen. Alles nicht schön. Trotzdem muss ich die Buchten hier echt bewundern. Und jetzt, in der Winterzeit, sind diese natürlich auch nicht überfüllt. Alles ist ganz entspannt.

Wo hinstellen?

Über eine Freundin habe ich bei einem Bekannten von ihr einen Stellplatz auf deren Finka bekommen. In Mallorca darf man sich nämlich nicht einfach irgendwo hinstellen. Nur auf dafür gekennzeichneten Plätzen. Und jetzt im Winter sind die wenigen Campingplätze leider zu. Hinzu kommt, dass es nur zwei Stellen zur Entsorgung von Grau- und Schwarzwasser gibt. Scheinbar möchte man hier keine Camper sehen. Ich bin also sehr dankbar für die Möglichkeit, auf einem privaten Gelände stehen zu können.

Jedenfalls fühle mich hier total wohl und habe auch das Gefühl, ganz runterfahren zu können. Heute arbeite ich im Coworking-Space von Rayaworks. Endlich mal ein Internet, das nicht permanent abbricht. Das passiert mir hier auf der Insel leider öfter mitten in der Arbeit. Mit Doris habe ich ein Interview geführt, geschnitten und bearbeitet. An das Video muss ich mich noch dransetzen. Dauert alles immer ziemlich lange. Zudem habe ich ein neues Schnittprogramm, in das ich mich auch noch einarbeiten muss.

Jahreswechsel

Noch ein kurzer Jahresrückblick. Es ist beruflich doch noch besser gelaufen, als ich am Anfang des Jahres dachte. Meine Entscheidung, im Van zu leben und zu arbeiten, habe ich bis dato noch immer nicht angezweifelt. Bin nun gespannt, was 2023 bringt. Ich lasse mich überraschen!

Ich wünsche euch Gesundheit, Glück, Gelassenheit und dass sich eure Wünsche in 2023 erfüllen.

 

Das war’s für heute. Bleib gesund und heiter.