Woche 11 im Van – Hitze – Kessel Buntes -Gewitter und Hagel – Regentag

Woche 11 im Van – Hitze – Kessel Buntes -Gewitter und Hagel – Regentag

Bisher hatte ich meist schöne Tage auf meiner Reise. Letzte Woche bin ich vom kühlen Norden in den Süden Deutschland gefahren. Und damit in die brütende Hitze.

46 Grad im Van

Die Temperaturen im Van lagen tagsüber bei 46 Grad. Unmöglich, darin zu sitzen oder zu arbeiten. Also einen Platz suchen, wo es etwas „kühler“ ist. Leider nicht geglückt. Am letzten Wochenende fuhr ich dann zu Freunden, wo ich mit meinen langjährigen Netzwerk-Kollegen ein U-Lab 4-D-Mapping (Aufstellung) durchgeführt habe. Bisher taten wir das nur virtuell. Nun wollten wir es mal in real erleben. Das war sehr interessant. Zur Bearbeitung und zum Rendern der dort entstandenen Videos habe ich mich danach auf die Terrasse der Freunde gesetzt und mein MacBook mit meinem mobilen Ventilator aus dem Van gekühlt. Der hätte das wohl ohne Kühlung nicht geschafft. Für mich selbst war es fast unerträglich. In den Van, der in der prallen Sonne stand, hätte ich an dem Tag nicht reingehen können. Selbst nachts kühlte es nicht wirklich ab. Es blieben 29 Grad, wo ich mich zum Schlafen eher bei unter 17 Grad wohlfühle. Gegen Morgen kühlte ein kleiner Regenschauer die Temperatur dann doch ein wenig runter.

Kessel Buntes – meditatives Schwimmen

Bin dann Montag wieder weitergefahren, habe bei der Verwandtschaft Halt gemacht, mich gut unterhalten und einen Kessel Buntes gewaschen. Nach zwei Tagen ging es weiter. Ich hatte Sehnsucht nach einem Freibad, wo ich endlich mal wieder ein paar Runden ziehen konnte. Einen Stellplatz fand ich dann tatsächlich in der Nähe eines Freibades mit einem 50 m Becken. Bei der Hitze habe ich jeden Zug im Wasser genossen. Für mich ist Schwimmen wie Meditation, Den Kopf untertauchen, die Luftblasen beim Ausatmen blubbern hören und das Gefühl des Wassers am Körper ist einfach nur entspannend.  Zum andern ist die Nutzung der Duschen bei dieser Hitze sehr praktisch.

Gewitter und Hagel

Am Donnerstagabend kam dann allerdings ein Hitzegewitter und Unwetter der Stufe 3. Mein erstes wirklich schlimmes Unwetter im Van. Das war schon richtig unheimlich. Ich hatte Angst, dass mir die Hagelkörner die Dachfenster, kaputt schlagen oder meine Solarpanele beschädigt werden. Die Bäume neben mir bogen sich bis zu meinem Auto herunter. Bremsten allerdings auch die Hagelkörner ein wenig aus. Angst, dass sie brechen würden, hatte ich nicht, da sie sehr dünne und flexible Stämme und Äste hatten. Durch die abschüssige Einfahrt rauschte ein Sturzbach herunter. Fontänen spritzen neben den fahrenden Autos hoch in die Luft und man konnte vor Regen fast nichts mehr sehen. Glücklicherweise blieben die Hagelkörner kleiner als – wie angekündigt – drei Zentimeter.  Nach 30 Minuten war der Spuk endlich vorbei und die Sonne schien wieder. Wir stiegen alle aus unseren Wohnmobilen und checkten erst mal, ob alles heil geblieben war. Glücklicherweise wurde nichts beschädigt. Derweil waren schon die Feuerwehren unterwegs, um vollgelaufene Keller im Ort auszupumpen.

Es wird kühler

Die Temperatur fiel durch den Wetterumschwung um mehr als 20 Grad. Deshalb war es am Freitagmorgen recht frisch in meinem Van. Und zum Schwimmen hatte ich bei 14 Grad Außentemperatur auch keine rechte Lust. Zudem regnete es dauernd und das Schwimmbad war eh zu, da erst Reinigungsarbeiten durchgeführt werden musste. Wenn ich am Rechner sitze oder in einem so kleinen Raum mich mehr oder weniger bewegungslos aufhalte, bekomme ich schnell kalte Füße. Glücklicherweise hatte ich noch immer meine Uggs aus Schafwolle im Van, so dass ich diese wieder rauskramen und mir damit warme Füße verschaffen konnte. Die hatte ich bei den letzten kalten Tagen wieder aus meinem Storage herausgekramt und werde sie auch im Sommer mit mir führen. Man weiß ja nie, wann man sie wieder braucht.

Ein Regentag

Neben dem Unwetter erlebte ich am Freitag auch meinen ersten Regentag. Zum Bäcker habe ich es am frühen Morgen fast ohne Regen geschafft. Den Rest des Tages musste ich jedoch im Van verbringen. Fand ich auch nicht schlimm, da ich sowieso einen Arbeitstag eingeplant hatte und zudem noch Videomeetings eingeplant waren. Außerdem musste ich mich noch auf mein Seminar für die kommende Woche vorbereiten. Ein Präsenztraining, das ich zusammen mit einer lieben Kollegin durchführen werde. Dafür sind am ersten Seminartag noch einige Flipcharts vorzubereiten, was natürlich im Van nicht funktioniert. Also reise ich schon am Vortag an, um frühmorgens die Flips im Seminarraum beschriften zu können. Die restlichen Flips bringt meine Kollegin mit. Das Seminar findet in einem schönen Schlosshotel im Allgäu statt. Ich freue mich schon auf das ausgezeichnete Essen dort. Und laut Wetterbericht soll es an den Tagen genau meine Temperaturen geben. 25 Grad im Durchschnitt. Perfekte Arbeitstemperatur. Jetzt gerade allerdings schon wieder über 30 Grad. Da geht es gleich wieder ins Becken eine Runde Schwimmen.

Learnings diese Woche:

  • Must-haves griffbereit im Van: Uggs, Ventilator, Panzertape, Taschenlampe, aufgeladenes Smartphone, Regenjacke …
  • Aufstellungen klappen virtuell sehr gut, persönlich sind sie jedoch noch intensiver und emotionaler.

Dann bis nächste Woche. Bleib heiter!

Woche 10 im Van – Muster, Glaubenssätze und Einstellungen

Woche 10 im Van – Muster, Glaubenssätze und Einstellungen

Als ich meinen vorletzten Blog geschrieben habe, wo es ja bereits um Prägungen ging, fiel mir ein Erlebnis aus meiner Kindheit ein. Manche unter den Leser*innen haben bestimmt ähnliches erlebt, für manche ist mein Erlebtes eventuell ganz interessant, insbesondere für diejenigen, die gerade mitten in der Kindererziehung sind. Wir geben ziemlich viel an unsere Nachkommen weiter! Seid achtsam.

Jungs sind gut in Mathe, Mädchen in Rechtschreibung

Als ich einmal (vor gefühlten hundert Jahren) bei einer Freundin und ihren zwei Kindern zu Besuch war, saßen beide Kids am Tisch und waren mit ihren Hausaufgaben beschäftigt. Meine Freundin meinte dann so beiläufig „Jungs sind besser in Mathe, Mädchen in Rechtschreibung.“ Ach, ist das so? Sie meinte dann nur, dass Jungs eher technisch begabt wären, Mädchen weniger. Zu meiner Zeit hielten sich Glaubenssätze der unterschiedlichen Interessen von Jungs und Mädchen sehr hartnäckig. Man hatte weder als Junge, noch als Mädchen die Chance, diesen Einstellungen zu entkommen.

Nun bin ich mit zwei Brüdern aufgewachsen. Einer jünger, der andere älter. Im zarten Alter von zwei Jahren konnte ich für mich feststellen, dass ich eher an Technik interessiert bin als am Puppen spielen. Mein Großvater hatte drei Taschenuhren. Eine funktionierte noch tadellos, die zweite trug er an nur an Sonn- und Feiertagen und die dritte hatte den Betrieb eingestellt. Das war meine Chance. Die Uhren lagen in einem Glasschrank im Wohnzimmer. Also nahm ich mir einen Stuhl, stellte mich drauf und holte die Uhr aus der Vitrine. Anschließend das gleiche am Schreibtisch, wo ich mir einen kleinen Schraubendreher aus der Schublade nahm.

Ein Mädchen macht doch sowas nicht

Dann setzte ich mich auf den Boden und zerlegte die Uhr in sämtliche Einzelteile. Ich hatte schon vorher bei meinem Großvater beobachtet, dass er mit dem kleinen Schraubendreher an der Uhr zugange war. Er hatte es allerdings nicht geschafft, sie wieder zum Laufen zu bringen. Ich war überzeugt, dass ich das hinkriege. Jedenfalls war ich hochmotiviert. Nachdem ich die Uhr zerlegt hatte, kam mein drei Jahre älterer Bruder herein und war total entgeistert. Er wusste, dass meine Aktion ziemlichen Ärger verursachen würde. Ich unbedarfte Zweijährige wollte ja nur was Gutes. Nämlich die Uhr wieder zum Laufen bringen. Mein Bruder versuchte noch, das Ganze zu vertuschen und die einzelnen Teile zusammenzufügen. Was ihm auch nicht gelang. Dann kam der Großvater rein. Tja, und jetzt kommen die Glaubenssätze. Die ganze Abreibung bekam mein Bruder ab, obwohl wir beide beteuerten, dass ICH die Übertäterin war. Aber nein, ein Mädchen – und dann auch noch so klein. Nein, das konnte nicht sein, dass ich das zerlegt hatte. Also bekam mein Bruder die Prügel. Damals war das leider noch so.

Zwei Jahre später. Ich war gerade vier geworden und man hat mir zu meinem Geburtstag eine riesige Puppe geschenkt. Sie hatte lange schwarze Haare, bewegliche Armen und Beine, leuchtend blaue Augen, die auf- und zugingen, wenn man die Puppe hingestellt oder gelegt hat. Ich nahm sie mit in den Garten, legte mich mit ihr unter einer Decke und drückte ihr die Augen ein. Sie hatte keine halbe Stunde bei mir überlebt. Das Gezeter von Mutter und Tanten war genauso groß wie die Puppe. Wie konnte ich das nur tun? Keiner konnte es verstehen. Und dieses Ungetüm war nicht gerade preiswert gewesen. Das ist doch nicht normal! Richtig, das war nicht normal. Warum? Weil ich NIE an Puppen interessiert war. Und das hatte ich auch immer wieder geäußert und gezeigt. Mein großer Bruder hatte Weihnachten zuvor einen großen Märklin Baukasten geschenkt bekommen. Da konnte man richtig was mit anfangen. Kräne, Brücken, Autos usw. bauen. Ich hatte meine Geschenke in die Ecke gelegt und mich mit meinem Bruder um den Baukasten gestritten. Natürlich verloren. War ja sein Geschenk. Du bist ein Mädchen, das brauchst du nicht, meinten alle. Ich habe jede sich mir bietende Chance genutzt, und die Konstruktionen meines Bruders zerlegt und meine eigenen Sachen zusammengeschraubt. Ich war übrigens total unglücklich darüber, dass man mir diese technischen Dinge verwehrt hat. Aber das durfte damals nicht sein.

Wenn Technik begeistert

Diese Begeisterung für alles Technische zog sich dann auch weiter in meiner Entwicklung durch. Mit neunzehn kaufte ich mir einen Opel GT. Das waren die kleinen Flitzer, bei denen man die Scheinwerfer ausfahren musste. Das Fahrzeug war eigentlich reif für den Schrottplatz. Ich habe den Wagen abgeschliffen, die Rostflächen entfernt und neu lackiert. An dem Wagen gab es immer etwas zu schrauben und zu reparieren. Als mir einmal auf einer Autofahrt durch die Schweiz der Gashebel riss, habe ich den auch a la McGyver repariert. Die Autowerkstätten hatten auch keine Freude an mir, da ich immer genau hinterfragt habe, was eigentlich kaputt ist und was sie ganz konkret repariert hätten. Das hat mich bei meinem Flitzer übrigens vor einem neuen Vergaser gerettet. Wollte mir doch glatt eine Werkstatt einen neuen einbauen, obwohl nix kaputt war.

Dieses Interesse ist bei mir bis heute vorhanden. Jetzt, wo ich meinen Van habe, interessiert mich auch, was wie warum funktioniert. Wobei die Technik von heute nichts mehr mit der von damals zu tun hat. Dafür gibt es heute Vereine, gelbe Engel oder wie immer man sie nennen mag. Für die Kleinreparaturen habe ich allerdings Bohrmaschine, Werkzeugkoffer, Kabelbinder mit an Bord. Wenn man mir etwas schenken möchte, freue ich mich tierisch über eine richtig gute Bohrmaschine oder gutes Werkzeug. Damit macht man mir mehr Freude als mit einem Brillantring. Wobei! Den Schmuck würde ich als Geldanlage auch nicht verschmähen.

Viele Chancen und Möglichkeiten

Ich finde es wunderbar, dass junge Menschen heute ihre Ausbildung, ihren Beruf, ihre Zukunft nach ihren Fähigkeiten und Interessen auswählen können. Dass langsam aber sicher das Schubladendenken aufhört, in das wir früher hineingesteckt wurden. Diese Glaubenssätze und Einstellungen haben viele Mädchen und Jungen daran gehindert, sich persönlich zu entwickeln und den eigenen Weg zu finden. Eigentlich wollte ich immer Architektin werden. Aber so was kam für mich nicht infrage. Kein Job für eine Frau. Heute sehe ich mich in meinem Beruf als Coach auch ein Stück weit als Architektin und so fühle ich mich auch wohl bei dem, was ich tue. Mit der Architektur wäre das wahrscheinlich auch an meinen Mathematikfähigkeiten gescheitert. Zahlen sind nicht meine besten Freude. Da könnte sich der Glaubenssatz ja glatt bestätigen. Vorsicht!

Schaut mal bei euch, welche Muster, Glaubenssätze und Einstellungen euren Werdegang beeinflusst haben und wie ihr sie vielleicht sogar überlebt und das Beste daraus gemacht habt. Und wer Kinder hat, beobachtet euch mal, wo ihr bei euch alte Muster findet. Oftmals sind sie automatisiert und werden unbewusst von den Eltern oder der sozialen Gemeinschaft, in der wir leben, übertragen und übernommen.

Es ist schon interessant, auf was für Gedanken man kommt, wenn man so wie ich unterwegs ist. Da ich mich nicht mehr in meiner Komfortzone befinde, werden wohl die einen oder anderen Trigger angestoßen. In meinem gleichförmigen Alltag vorher passierte das eher selten. Jetzt, wo ich viele fremde Menschen und Landschaften kennenlerne, erhalte ich täglich neue Inspiration.

So, aber jetzt verlasse ich gleich meinen Van und laufe eine Runde um den See, an dem ich gerade stehe. Die Temperaturen passen heute auch sehr gut. Es ist nicht zu heiß.

Learnings diese Woche

  • Die eigenen Glaubenssätze, Einstellungen hinterfragen
  • Tue ich das, was mir Freude bereitet, wo ich meine Fähigkeiten einsetzen kann?
  • Lass dich täglich inspirieren!

Dann bis nächste Woche. Bleib heiter!

Woche 9 im Van – Was bisher geschah – Stellplatzflucht – den Norden erkundet –

Woche 9 im Van – Was bisher geschah – Stellplatzflucht – den Norden erkundet –

So schnell verfliegt die Zeit. Nun bin ich schon neun Wochen mit dem Van unterwegs. Es ist seltsam. Für mich ist und war das von Anfang an eine ganz normale Sache. Mein Zuhause und mein Büro sind immer dabei. Ich stehe frühmorgens um sechs Uhr auf, trinke meine Tasse Kaffee – wie schon immer erst mal im Bett – und mache mich dann für den Tag bereit.

Tür auf und schauen, was das Wetter meint. Also direkt frische Luft schnappen. Wenn es passt, mache ich einen kleinen Spaziergang oder meine Qi Gong Übungen und setze mich dann an mein Macbook. Checke Mails, Termine und Aufgaben. Dann starte ich mit der Arbeit.

In diesen neun Wochen habe ich mein altes geordnetes, organisiertes und sicheres Leben, also das, was ich seit zig Jahren lebe, komplett hinter mir gelassen. Vor allem habe ich mich vieler Verpflichtungen und Routinen entledigt. Dieses Gefühl, noch etwas in meinem Leben zu bewegen, raus aus der Komfortzone, dem Hamsterrad, hatte ich schon in 2019. Damals habe ich mich noch von außen beeinflussen lassen, es nicht zu tun. Als ich an meinem letzten Tag meiner Spanienreise morgens um sechs Uhr vor Valencia am Wasser stand, war die Entscheidung gefallen. Jetzt ist die Zeit reif!

Von den Anfängen habe ich bereits in meinen anderen Posts geschrieben. Der Start vor neun Wochen fiel mir erstaunlich leicht. Eigentlich sind Umzüge immer stressig, aber so ein „Auszug“ ist etwas ganz anderes. Ich fühlte mich befreit. Natürlich gab und gibt es immer etwas zu organisieren, aber das klappt auch bei dieser Lebensweise bisher sehr gut. Na ja, meistens.

Ganz besonders schätze ich die Unterstützung von Freunden, die mir alles Mögliche anbieten. Zum Beispiel Haus und Hund zu hüten, oder bei ihnen Wäsche waschen, duschen etc. Gut tut mir, dass sie voll hinter meiner Entscheidung stehen und Anteil an meinem Experiment nehmen.

Arbeiten im Van

Auch die Arbeit funktioniert. Bei SAP habe ich mit einem Kollegen eine Veranstaltung gehalten, Coachings und Kurzworkshops aus dem Van geführt und war mit Kunden zum Coaching in der Natur unterwegs. Papier habe ich fast vollständig abgeschafft.

Stellplatzflucht

Wenn man im Van lebt, muss man natürlich auch schauen, wo man sich nachts hinstellen und schlafen kann. Bisher hat das immer gut geklappt. Nur einmal bin ich geflüchtet, da die Berieselungsanlage eines Spargelfeldes bei Speyer so einen Lärm verursacht hat, dass von Schlafen keine Rede war. Beim nächsten Platz haben sich dann junge Menschen getroffen, die Bässe und Lautstärke ihrer Autos stundenlang testen mussten. Meine Kapitulation erfolgte dann um ein Uhr in der Nacht. Da bin ich dann noch einmal umgezogen. So kann es eben auch gehen.

Von Frankfurt nach Flensburg

Diese Orte habe ich in den letzten Wochen besucht: Walldorf, Frankfurt, Speyer, Lübeck, Eckernförde, Flensburg, die Insel Föhr, Tönning (bei St. Peter Ording), Hamburg, Cuxhaven, Bremerhaven. Die Übernachtungsorte erwähne ich hier gar nicht. An der Ostsee habe ich mich mit einer Camperfreundin getroffen, die ich auf meiner Spanienreise im Januar kennengelernt hatte. Dort stand ich dann ausnahmsweise mal länger auf einem Stellplatz. War ja auch in echt netter Gesellschaft. In der Umgebung des Stellplatzes konnte ich nun endlich mal wieder meinen Roller vom Träger holen und die Gegend auskundschaften. Schleswig Holstein ist wirklich ganz bezaubernd und die Menschen dort habe ich als ausgesprochen freundlich erlebt. Zudem gibt es in den Cafés so leckere Kuchen, dass man nicht widerstehen kann. Täglich nahm ich mir vor – morgen gibt es keinen Kuchen. Dann kam ich doch nicht dran vorbei. Schließlich gehört das Genießen auch zu meinem Experiment.

Auf Föhr habe ich liebe Freunde besucht. In Nieblum gab es am Sonntag Abend in der Kirche das Jahreskonzert des Chors, wo meine Freundin singt. An dem Abend war Vollmond und so habe ich diesen alten Friedhof mit den schiefen und krummen alten Grabsteinen fotografieren können. Da fällt einem so der eine oder andere Gruselfilm ein.

Von Föhr bin ich nach drei Tagen wegen des heftigen Windes abgereist. Für die Surfer und Kiter war das bestes Wetter. Mich hat es nur müde gemacht. 

Viele Orte habe ich hier nicht aufgeführt, da sie auf der Strecke von A nach B lagen. Dort suchte ich mir oft einen Stellplatz für eine Nacht, was super funktionierte. Auch habe ich es nicht geschafft, alle Freunde und Bekannte zu besuchen. Lustigerweise erhielt ich in Bremerhaven eine Nachricht von Karin, wie lange ich denn noch in der Stadt wäre. Ehrlich gesagt, musste ich erst mal überlegen, welche Karin das ist. Und dann fiel mir ein, dass ich sie bei einem Fotoworkshop von Frank Fischer (Beste Fotoschule von Welt, https://www.ff-fotoschule.de) in der Toskana kennengelernt habe. Die kann ich nur empfehlen. Waren tolle Leute, alles perfekt organisiert und hat riesig Spaß gemacht. Leider war ich aber schon auf dem Weg Richtung Süden. Aber das nächste Mal klappt es bestimmt mit einem Kaffee (und Kuchen).

Wie reagieren andere?

Wenn ich den Menschen erzähle, dass ich gerade ein Experiment mache und ein Jahr in einem Van lebe und arbeite, erlebe ich ganz unterschiedliche Reaktionen. Die meisten finden das ganz toll und würden das auch gerne machen. Für manche käme das überhaupt nicht infrage. Die Wohnung eintauschen gegen acht Quadratmeter. No way. Für mich sind das aber keine 8 qm. Ich mache die Türe auf und stehe in der Welt. In Hamburg mitten in der Stadt an einem kleinen See, es kann aber auch ein banaler betonierter Parkplatz sein, der nichts Reizvolles bietet. Heute stehe ich auf einem Platz in einem kleinen Ort, umgeben von Bäumen, Vogelgezwitscher mit Blick auf eine Burg und kann hier wunderbar spazieren gehen.

Freiheit

Dieses Gefühl der Freiheit kann ich nicht beschreiben. Erst jetzt merke ich, wie eingeengt ich mich in meiner Wohnung gefühlt habe. Jetzt kann ich spontan entscheiden, ob ich irgendwo bleiben oder woanders hingehen möchte. Ich muss keine Blumen gießen, kaufe nur das ein, was ich auch wirklich brauche und bin die meiste Zeit draußen. So wie jetzt. Ich sitze vor meinem Van und schreibe den wöchentlichen Blog für euch. Danach habe ich einen virtuellen Workshop mit einem Führungsteam eines mittelständischen Unternehmens. Und außerdem lerne ich unglaublich viele und interessante Menschen kennen.

So, nun reicht es für heute, obwohl es noch viel zu erzählen gäbe. 

Meine Learnings

  • Freiheit braucht Raum und Zeit
  • Man kann auch mit weniger gut leben
  • Flexibilität entsteht im Kopf

 

Bis nächste Woche. Bleib heiter!

Woche 8 im Van – Männer sind ja so schlau!!!

Woche 8 im Van – Männer sind ja so schlau!!!

Ich sitze im Garten bei Freunden auf Föhr und lasse meine letzte Woche Revue passieren. Es ist ein strahlender Sonnentag mit Wind, wie das auf dieser Insel meist üblich ist. Als ich gestern mit der Fähre hier angelandet bin war schon ein urlaubiges Treiben am Strand und in den Straßen von Wyk. Spitzmäßige Windverhältnisse haben zudem viele Surfer und Kiter aufs Wasser gelockt. Mutige sind sogar schon ins kalte Wasser gesprungen. Bei mir hat das nur für die Füße gereicht. Zudem muss man hier sehr weit laufen, bis man überhaupt an eine schwimmfähige Tiefe kommt. Und bei Ebbe ist es sowieso vorbei damit. Da wäre dann Wattwandern angesagt. Da ich einfach nur entspannen wollte habe mir gestern am Strandcafe einen Aperol Spritz genehmigt und das Treiben eine Weile betrachtet.

Heute früh ist nun mal wieder Blog schreiben dran. Was mich als Thema schon die ganze Woche umtreibt ist ein Thema, zu dem ich diese Woche interessanterweise einen Artikel auf LinkedIn gelesen und ihn leider heute nicht mehr gefunden habe.

Warum müssen Männer Frauen ungefragt Ratschläge geben!

Mein Kastenwagen ist ein ausgebauter Camper. Die Vorgängerin hat ihn Bruno genannt, also habe ich den Namen übernommen. Obwohl ich eigentlich einem Auto keinen Namen gebe. Aber so kann ich neugierigen Menschen, die fragen, mit wem ich unterwegs bin sagen. „Mit Bruno, der ist da hinten.“ Den Tipp habe ich von einer Camperfreundin.

So, aber nun zum Thema. Ende November habe ich mir einen ausgebauten 6 Meter langen Kastenwagen gekauft. Vor einem Monat dann noch einen Lastenträger für meinen Roller anbauen lassen. Zudem habe ich mir erst vor ein paar Wochen das Roller fahren beigebracht. Sonst war ich jahrzehntelang immer mit meinem Mountainbike unterwegs. Wegen Knieproblemen geht das aber leider nicht mehr. Letzte Woche nun versuche ich das 100 kg schwere Gerät an einer Böschung zu parken. Mein Bike konnte ich innerhalb von 2 Sekunden in die andere Richtung drehen. 100 kg hebe ich aber nicht hoch, sondern muss es eben anders drehen. Da spricht mich doch glatt ein vorbeigehender Familienvater an, wie ich das zu tun habe. Wohlgemerkt war ich gerade dabei, das zu tun. Trotzdem habe ich mich dazu genötigt gefühlt, mich zu rechtfertigen. Na, so ein Quatsch, dachte ich hinterher. Wieso muss ich mich dafür rechtfertigen? Weil ich das Gefühl hatte, ich muss ihm sagen, dass ich das sehr wohl weiß und auch kann? Oha, was sind das denn für Muster?

Ratschläge

Dieses Erlebnis hat mich dazu gebracht, mal darüber nachzudenken, wie viele Ratschläge ich jetzt schon seit dem Kauf meines Campervans von Männern bekommen habe. Ich kann sie nicht mehr zählen. Von „Was ich alles an Solar aufs Dach machen sollte und vor allem wie“ bis zu „Nimm statt einem Lastenträger für den Roller einen Anhänger, der ist billiger und flexibler“. Letzter Vorschlag kam von mehreren Männern und einer Freundin, die sich nun eine Anhängerkupplung an ihren Van hat anbauen lassen, um einen Hänger für den Transport verschiedener Sachen anzudoggen. Für sie ist das auch praktischer, da sie einen Garten hat, wo sie den Hänger auch mal für eine Weile stehen lassen kann. Ich habe meinen Roller permanent dabei. Wohlgemerkt sind diese Ratschläge immer „ungefragt“ erfolgt. Natürlich mache ich mich schlau, bevor ich etwas entscheide. Und greife auch gerne auf das Know-how „erfahrener“ Camper*innen sowie Fachleuten zurück. Ich versuche mittlerweile auch nicht mehr nachzuvollziehen, weshalb der andere meint zu wissen, was gut für mich ist? Ganz sicher ist das gut gemeint, aber eben aus der Perspektive der anderen Person. Meine Hypothese: Dies ist ein Mindset, dass Frauen mit manchen Dingen nicht so vertraut sind wie Männer. Insbesondere wenn es um technische Dinge geht. Das trifft auch sicher auf viele Frauen zu. Aber eben nicht auf alle. Wobei ich auch Frauen kenne, die das Nichtwisssen und -können als Strategie einsetzen. Und Männer, die dankbar sind, wenn sie ihnen zeigen dürfen, was sie können.

Welches Mindset könnte dahinter stecken?

Denken Männer, dass man Frauen generell helfen muss, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob diese das wünschen? In Spanien habe ich eine junge Frau getroffen die ihren 7 Meter Lieferwagen komplett alleine ausgebaut hat. Sie kennt jede Schraube, weiß, wie die Leitungen verlegt sind und was welche Funktion hat. Sie hat sich ein Solarsystem aufs Dach gebaut, dass sie bei Bedarf sogar aufstellen kann. In dem Van ist alles drin, was sie zum Leben und Arbeiten benötigt. Und wenn etwas nicht mehr funktioniert, kann sie das selbst reparieren. Damit ist sie seit Monaten in Europa unterwegs.

Frauenkompetenzen

Wenn ich dieses Mindset aufs Berufsleben übertrage, dann frage ich mich, wie viele schlaue, intelligente und kompetente Frauen dieses Verhalten in ihrem Arbeitsalltag erleben und ertragen. Wenn ihnen ihre Kompetenz so mir nichts dir nichts (vermutlich eher aus Gedankenlosigkeit) abgesprochen wird. Im schlimmsten Fall fühlen sich Frauen dadurch minderwertig.

Noch ein kurzer Nachsatz: Nachdem ich meinen Text in der ersten Ausführung geschrieben habe, bin ich hier auf Föhr kurz zum Strand und habe mich in den Sand gelegt und meine Augen geschlossen. Ein junger Vater kam mit seinem vielleicht 3jährigen Sohn Richtung Strand. Über eine Rampe fuhr der Kleine mit seinem Buggy mehrmals rauf und runter und hatte seinen Spaß dabei. Dann kletterte der Kleine auf eine Steinskulptur. Nun erklärte der Vater seinem Sohn auf eine Frage, dass dies Rost wäre. Worauf immer der Junge gezeigt hat, das konnte ich nicht sehen. Er erklärte dann: „Rost entsteht durch Wasser, Wind und Salz.“ Aha, denke ich, wieder was gelernt! Das war übrigens das Einzige, was er dazu zu sagen hatte. Plötzlich kreischt der Junge. Kommentar des Vaters: „Was’n das? Das machen doch nur Mädchen.“ Tja, so werden Glaubenssätze und Einstellungen von Generation zu Generation übertragen.

Meine Learnings diese Woche :

  • Lass dich nicht zu einer Rechtfertigung verleiten!
  • Hinterfrage deine Glaubenssätze und Einstellungen.

Dann bis nächste Woche. Bleib heiter!

Woche 7 im Van – zu schwer – Walk and Talk – endlich Meer

Woche 7 im Van – zu schwer – Walk and Talk – endlich Meer

Diese Woche bin etwas später mit dem Schreiben dran – aber gestern war hier oben an der Ostsee ein so traumhaftes Wetter, dass ich mir den Roller geschnappt und die Gegend erkundet habe. Nachdem die Wetter App für heute Regen angesagt hat, nutze ich diese Zeit für Büroarbeit und Blog. Also, was war diese Woche alles los:

„Zu schwer“

Wenn man im Van lebt und arbeitet, muss oder sollte man ja alles Wichtige und Nötige dabeihaben. Das meiste liegt bei mir zwar in der Cloud, aber manches geht doch nur mit Papier. Also am Wochenanfang wieder alles aus- und umgeräumt, Teile ins Storage gebracht und andere wiederum von der Homebase ins Auto verlagert. Aber der Hauptgrund des Ausräumens war mein Gewicht. Natürlich das Gewicht meines Vans inklusive mir. Also bin ich mit dem Van letzte Woche auf die Waage gefahren und musste feststellen: Ich bin zu schwer! „Ihr Mann kann da jetzt nicht mehr mit!“ meinte der freundliche Herr der Kompostierungsanlage, auf der ich mein Auto wiegen durfte. Tja, ich reise ohne Mann – aber – der Roller war da noch nicht am Auto! Und da kommen plus Träger noch mal 140 kg dazu. Also ist Auflasten angesagt. Das bedeutet: Luftfederung hinten, neue Federn vorne und das ist leider mit enormen Kosten verbunden. Mir bleibt jedoch nichts anderes übrig. Muss ich machen. Sonst kann ich nicht nach Österreich, Italien, die Schweiz, Spanien und und und.

Da bei meiner Homebase ein paar wichtige Dinge aufgelaufen waren, bin ich von Frankfurt wieder gen Norden gefahren. Manches muss einfach vor Ort erledigt werden. Beim letzten Mal habe ich mir mit der Fahrt viel Zeit genommen und 10 Stunden gebraucht. Diesmal bin ich in einem Rutsch durchgefahren, was sich natürlich an den Spritkosten deutlich bemerkbar machte.

Walk and Talk

Ich nutze meine Flexibilität im Van, mit Coachees in die Natur zu gehen, mit denen ich mich sonst online treffe. Wenn ich also weiß, dass ich demnächst in der Nähe bin, gebe ich meinen Klienten Bescheid. Diese Möglichkeit hat in dieser Woche einer meiner Klienten genutzt. Wir trafen uns für eine 3-Stunden-Termin in einem Park in der Nähe seines Wohnortes. Er arbeitet zurzeit zwar wieder überwiegend im Büro, hat aber seinen Rhythmus noch nicht gefunden. Zudem hat sich während der Homeoffice-Zeit vieles verändert. Er hat jetzt einige Mitarbeitenden, die auch künftig überwiegend im Homeoffice arbeiten wollen. So haben sich verschiedene Unannehmlichkeiten ergeben, über die wir bei unserem Walk and Talk gesprochen und sie klären konnten.  

Endlich Meer

Eigentlich wollte ich langsam in den Norden fahren. Aber wenn mir jemand sagt, dass es ans Meer geht, dann lockt mich das doch sehr. Dass ich nun so schnell gen Norden gefahren bin, habe ich übrigens meiner lieben Vanfreundin Petra zu verdanken. Ich stehe nun auf einem Campingplatz am Meer und teste, wie autark ich wirklich bin. Das alles Entscheidende für mich sind Strom und Internet. Beides benötige ich überwiegend zum Arbeiten. Die letzten beiden Tage hatten wir wunderbares Traumwetter und meine Batterien sind komplett voll. Seit heute ist es allerdings ein wenig trübe, windig und nass und jetzt kommt erst mal der Test, wie gut mein Solar bei bedecktem Himmel sich schlägt. Ich brauche den Strom für meinen Kühlschrank und vor allem für mein MacBook, Handy und Tablet. Diese kann ich über meine USB-Steckdosen oder meine große Powerbank mit 230 V laden. Wann mir der Strom ausgeht, kann ich jetzt am besten testen. Denn hier kann ich mich im Bedarfsfall einfach an den Landstrom anschließen.

Heute morgen trotz Wind wieder meine Qigong-Übungen am Meer genossen und festgestellt, ich bin ein Wasserkind. Wenn ich so am Ufer stehe und die Wellen auf mich zukommen, dann geht einfach mein Herz auf.

Learnings diese Woche

  

  1. Höre auf deine innere Stimme. Was sagt sie dir? Wobei geht dir das Herz auf?
  2. Nutze die Natur als Inspirationsquelle.
  3. Freunde sind einfach eine Bereicherung. Sei dankbar für sie.

Dann bis nächste Woche. Bleib heiter!

Woche 6 im Van – Elektrikprobleme und Technikermangel – Erfolgreiche Hybridveranstaltung – wieder kältere Nächte

Woche 6 im Van – Elektrikprobleme und Technikermangel – Erfolgreiche Hybridveranstaltung – wieder kältere Nächte

Wenn die Elektrik spinnt

Autos sind ja heute technisch so aufgerüstet, dass damit die Fehlerhäufigkeit zunimmt. Bei meinem Van ist das nicht anders. Die Schließanlage funktioniert mal und mal nicht. Muss täglich einen Neustart auslösen. Interessant, dass man selbst bei einem solchen Problem keinen Termin in der Werkstatt bekommt. Nun lebe ich ja in diesem Van und bin darauf angewiesen, dass alles funktioniert. Insbesondere die Alarmanlage ist mir wichtig, wenn ich irgendwo freistehe. Da helfen einem eher Gleichgesinnte im Internet, die die gleiche Erfahrung schon ein- oder mehrmals gemacht haben.

Auf der einen Seite werden Wohnmobile wie warme Brötchen zu Höchstpreisen verkauft – hat man dann aber ein Problem, steht man ohne Service ganz schön dumm da. Hinzu kommt, dass durch Corona und den aktuellen Krieg viele Ersatzteile nicht geliefert werden. Selbst wenn die Werkstätten wollten, könnten sie nichts reparieren. Heutzutage wird ja auch alles ausgetauscht und weniger repariert. Ich hoffe, mein Problem kann diese Woche noch gelöst werden.

Hybrid-Veranstaltung bei SAP und der Hochschule Hamburg

Auf dem Corporate Learning Community Camp22 hatten mein Kollege Volkmar Langer und ich eine erste gemeinsame Hybrid-Veranstaltung. Volkmar präsentierte aus Hamburg, ich aus Wallau und dann hatten wir noch online zugeschaltete Teilnehmende. Ich war dankbar, dass mir SAP Torben für die Technik zur Seite gestellt hat. Aber selbst für ihn war dies eine Herausforderung. Ich musste erst alles exakt mit ihm klären, damit er die Technik entsprechend einrichten konnte. Wird mit Beamer präsentiert? Was soll der zeigen? Was kommt auf den im Raum stehenden Flatscreen? …

In Walldorf hatten wir eine „Eule“ zur Ton- und Bildübertragung. Die Eule zeigte einmal einen Rundblick, richtete sich aber jeweils auf den Sprecher/Sprecherin, der/die gerade spricht. Eigentlich eine tolle Sache. Nur unser Ton klang wohl wie in einer Bahnhofshalle. Dies war zumindest die Rückmeldung aus Hamburg. Woran dies lag, konnten wir allerdings im Laufe der Veranstaltung nicht herausfinden.

Ich fand unsere Hybridveranstaltung schon echt herausfordernd im Gegensatz zu einem Workshop in einem Raum. Man musste seine Aufmerksamkeit auf viele verschiedene Aspekte richten. Im eigenen Raum konnte man zwar sehen, wer etwas sagen möchte (per Hand heben), die Beteiligungen im anderen Präsenzraum sowie im Chat mussten jedoch koordiniert werden. Mir ist dabei aufgefallen, dass man die Zeit komplett vergisst. Deshalb würde ich jedem raten, eine Person für den technischen und organisatorischen Support einzubinden. Nur dann kann man sich auf seinen fachlichen Part fokussieren. Mit Torben hat das bei mir super funktioniert. Er gab mir entsprechende Handzeichen, wenn wir kurz vor dem Ende unserer Session waren.

Wichtig ist auch die Absprache mit dem Kollegen im anderen Raum. Wer übernimmt welchen Part, wie sind die einzelnen Zeiten … Manchmal gab es zeitversetzte Übertragungsverzögerungen. Wenn beispielsweise aus beiden Räumen gleichzeitig gesprochen wird, bzw. die eine Person die andere unterbricht, schien die Übertragung nicht so optimal zu funktionieren.

Was mir noch aufgefallen ist: Man sollte sich über die räumlichen Bedingungen gegenseitig informieren. Wir hatten vier Sessions mit jeweils 45 Minuten und 15 Minuten Pause dazwischen. In Walldorf mussten die Teilnehmenden das Gebäude wechseln, um sich einen Kaffee zu holen. Deshalb ist ein Timekeeper wichtig, der darauf achtet, dass die Zeiten eingehalten werden. Wie eine Teilnehmerin anmerkte: „Man schafft es sonst nicht, einen Kaffee zu trinken und noch einmal in der Keramikabteilung vorbeizugehen.

Aber es war ja ein Experiment und unglaublich spannend. Mit dieser Erfahrung gehe ich jetzt ganz gut gerüstet in die nächste, vielleicht nicht ganz gewöhnliche Hybrid-Session.

Wetter wie im April

Die Woche ist rum und es wird wieder kälter. Mal knallt die Sonne auf einen runter, sobald aber eine Wolke auftaucht, muss man sich wieder die Jacke anziehen. Heute morgen fand ich es mit 12 Grad schon ganz schön frisch. Mein Körper scheint sich jedoch daran zu gewöhnen. Mittlerweile ist es mir in Wohnungen schon viel zu warm. Was ich jetzt erst so richtig registriere, wie lange doch die kältere Jahreszeit geht. Und wahrscheinlich wird es dann wieder von heute auf morgen 35 Grad plus. Mal sehen, was kommt.

Learnings diese Woche:

  1. Plane und bleibe trotzdem flexibel.
  2. Sich auf Experimente einlassen ist eine wunderbare Lernchance.
  3. Nicht jedes Unternehmen hat verstanden, was Service bedeutet.

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.