Woche 23 im Van – Serviceparadies Deutschland!?

Woche 23 im Van – Serviceparadies Deutschland!?

Das kann uns echt keiner nehmen. Unsere Servicementalität. Hier mal ein paar Erlebnisse der letzten Wochen. Gut, dass ich ein optimistischer Mensch bin.

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Den für mich zuständigen Mitarbeiter meiner Hausbank versuche ich seit vier Wochen zu erreichen. Per Telefon und über mehrere Mails. Unter seiner Telefonnummer ist mittlerweile niemand mehr erreichbar und auf meine Mails kommt keine Antwort, nicht mal eine automatische. Selbst bei der Nummer der Zentrale in Frankfurt gibt es mittlerweile nur noch unpersönliche Auskunft. Man kann wählen zwischen x, y und z. aber nicht, dass man eine:n Mitarbeiter:in sprechen möchte. Also via Onlinebanking den Service angeschrieben. Auch keine Rückmeldung. Erst nachdem ich mich ausführlich über den Service beim online-Service beschwert habe, erfolgte ein Rückruf. Ich wurde tatsächlich von einem echten Menschen angerufen. Konnte es kaum glauben. Mit ihm also alles geklärt – abgesehen davon, dass die ganze Angelegenheit sehr dringend war – und nun warte ich, was geschieht. Denn zwischenzeitlich habe ich von der gleichen Abteilung, aber einer anderen Mitarbeiterin eine Antwort auf meine Mails der letzten vier Wochen erhalten. Scheinbar gibt es keine interne Datenbank, wo die Kommunikation mit mir festgehalten wird. Es ist noch nicht ausgestanden. Ich werde weiter darüber berichten.

Einschreiben? Sehr kritisch!

Nächster Fall: Ein Einschreiben, das über die Post verschickt wird, dauert in Deutschland vom Norden nach Frankfurt eine Woche. Ein normaler Brief zwischen ein und zwei Tagen. Nur verschicke ich sensible Post eben lieber per Einschreiben. Nachdem ich also vier Tage vergeblich gewartet habe, startete ich eine Abfrage, wo denn nun das Einschreiben abgeblieben ist. Dort lese ich nur „Status offen“, sonst nix. Was bedeutet das nun? Auch hier gibt es keine Menschen mehr am Telefon, also lasse ich das. Hoffe, dass ich es nun nächste Woche erhalte.

Es ist noch nicht zu Ende. Auch bei meiner zweiten Bank gab es ein hin- und her, bis ich eine zuständige Person für meine Belange gefunden habe. Musste dann extra zur Zentrale fahren, um mir dort einen Kontoauszug auszudrucken. Via Internet? Fehlanzeige. 

Rechnungs- und Lieferadresse – nicht einfach

Und es geht so weiter: Wollte mir gerne eine SIM-Karte für meinen Router für unterwegs bestellen. Geht aber nicht, dass die Rechnungs- und Lieferadresse unterschiedlich eingegeben werden kann. Zumindest erhielt ich von dem Vermittler hierzu einen Anruf, dass dies nicht vorgesehen ist. Also wieder in den Norden schicken lassen und von dort wieder nach Frankfurt. Eh, geht’s noch? 

TOP Service – geht doch bei andern auch!

Mein MacBook macht mir auch schon seit Wochen Probleme. Kein Problem ist jedoch der Service von Apple. Hier erhalte ich sogar einen Wunschtermin, wo der Mitarbeiter mich anruft. Das geht von sofort bis später. Und um Punkt dieser Zeit klingelt bei mir das Telefon. Der Mitarbeiter nimmt sich unendlich viel Zeit, auf meinem Rechner den Fehler zu finden. Was nicht einfach ist und auch noch nicht erledigt ist, aber der Service von Apple ist für mich absolut TOP! Das gleiche erlebe ich übrigens auch bei Amazon. Man mag über Amazon unterschiedlicher Meinung sein, aber der Service ist auch hier ist super. Man kümmert sich sofort um ein Thema und bekommt sogar Menschen ans Telefon. Wie bei Apple auch.

Ach so, mein Passwort bei einer Behörde wollte ich ändern. Leider wurde ich dann gleich ganz gesperrt. Das konnte man übrigens bei der Anforderung des neuen Passworts nicht erkennen. Jetzt habe ich gar keinen Zugang mehr. So langsam sollte man doch wissen, welche Anforderungen an eine solche Plattform gestellt werden. Kopfschüttel.

Und auf eine Nachricht meines Wohnmobilhändlers warte ich schon seit Monaten. Auf Mails und Telefonate wird auch hier nicht geantwortet. Und wenn ich dann spontan vorbeifahre, ist er nicht da. Heul!!!

Nochmal zurück zum Serviceparadies. Leider Fehlanzeige.

 Warum schaffen es manche Firmen und Behörden bei uns nicht, ihre Organisation und IT so zu gestalten, das die Plattformen einerseits einfacher zu bedienen sind und andererseits mir aber auch die Möglichkeit geben, mit einem echten Menschen zu kommunizieren? Was passiert da gerade? Wo bleibt die Qualität in Deutschland? Mein Eindruck – hier herrscht teilweise vollkommene Orientierungslosigkeit. Und nein, es gibt sicher auch andere, positive Beispiele. Aber diese sind mir im letzten Jahr leider nur selten begegnet. 

Genug gemeckert – diese Woche hatte noch einen sehr schönen Abschluss

Am Samstag habe ich eine Vanfreundin besucht und bin mit ihrer Familie Pilze sammeln gegangen. Ich hab keinen gefunden, die andern teils sehr viele und ganz Besondere, die ich nicht kannte. Am Abend dann im schönen Haus am See gegrillt und die Pilze mit und ohne Risotto gegessen. Das war ein wunderbarer Wochenabschluss. Das sind auch so Dinge im Vanlife, die ich sehr schätze. Man begegnet immer wieder neuen Menschen und kann sehr spontan schöne Zeiten haben. 

Learnings diese Woche:

  • Auch wenn nix funktioniert, bleib gelassen
  • Auch die kleinsten Dinge und Zeiten genießen und Spaß haben

 Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 22 – Ein Tag zu Vergessen – Roller gerettet – Es wird kälter

Woche 22 – Ein Tag zu Vergessen – Roller gerettet – Es wird kälter

Diese Woche war ziemlich durchwachsen. Am Montag ließ ich mir eine feste Gasflasche einbauen, damit ich LPG von außen tanken kann. Dann muss ich dazu nicht immer den Roller vom Träger holen.

Ein Tag zum Vergessen

Apropos Roller. Den hatte ich diese Woche echt nicht im Griff. Es war Mittwoch, ein verregneter Tag, wie die vorigen auch schon. Immer wieder heftige Schauer. Ich stand mit meinem Van vor dem Haus meiner Freundin. Den Roller und Träger hatte ich wegen des Einbaus der Gasflasche dort deponiert. Aber ich fange erst mal mit dem frühen Morgen an. Mein Podcast mit Chris wurde um 6.00 Uhr freigeschaltet. Dazu hatte ich auf LinkedIn bereits am Vortag einen entsprechenden Text verfasst. Nun um 5.20 Uhr habe ich noch einmal alles geprüft – aber leider nicht, ob mein Entwurf auf LinkedIn noch vorhanden ist. Kurz vor 6.00 Uhr wollte ich ihn dann freischalten. Doch er war nicht mehr auffindbar. Einfach weg. Das war echt nervig. Denn nun musste ich kurzfristig wieder einen Text schreiben und die ganzen Links einstellen. Unter der Rubrik: Wieder was gelernt! Künftig schreibe ich selbst solch kurze Texte doch lieber in Word. Da verschwinden sie nämlich nicht.

Roller gerettet

Also schon mal ein blöder Start in den Morgen. Aber zurück zum Roller. Er wiegt ca. 100 kg und ich muss ihn über eine Auffahrschiene hochfahren. Zum Schieben ist er mir zu schwer, also fahre ich ihn mit Motor hoch. Hat bis dato auch immer super geklappt. Nur war diesmal der ganze Träger vom Regen nass und deshalb ist mir der Roller auf den letzten Zentimetern entglitten. Na ja, wer von euch Motorrad fährt, der weiß, dass man Gas gibt, indem man den Hebel zu sich zieht. Was habe ich gemacht? Ich habe versucht, den Roller zurückzuziehen und damit natürlich fatalerweise ordentlich Gas gegeben. Gott sei Dank war ich gleichzeitig auf der Bremse. Trotzdem ist mir der Roller über den Träger gerutscht und hing nun mit dem Hinterrad auf dem Träger und das Vorderrad schwebte über dem Boden. Leider war kein Mensch bei diesem Wetter auf der Straße, der mir helfen konnte. Also den Roller noch weiter über den Träger gezogen, damit er mit dem Vorderrad auf die Straße kam. Irgendwie habe ich es dann geschafft, ihn so zu stabilisieren, dass ich Hilfe holen konnte. Ein paar Stücke der Verkleidung sind abgebrochen, aber sonst nichts passiert. Da ich sowieso zur ersten Inspektion gefahren bin, haben die Jungs gleich mal alles überprüft. Alles ok.

 Das passierte am Mittwochabend. Den ganzen Tag über hatte ich mal wieder Probleme mit meinem Macbook. Also das Betriebssystem neu aufgesetzt mit der Info, dass dies 12 Stunden dauern würde. Nach immerhin fünf Stunden war er dann fertig. Allerdings hat das in Bezug zum Problem null Komma nichts gebracht. Den Mittwoch konnte ich also komplett abhaken.

Die nächsten Tage war ich dann mit Arbeiten, Meetings etc. beschäftigt. Und festgestellt, dass heutzutage bei manchen Banken kein Mensch mehr erreichbar ist. Service? Fehlanzeige. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als nächste Woche direkt in der Bank einzulaufen. Per Telefon und Mail ist da nämlich niemand erreichbar. Und dies bei einer der größten Banken in Deutschland. Das ist hoffentlich nicht ein Ergebnis von Homeoffice.

 Heute stehe ich auf einem Stellplatz in einem Weinberg Nähe Mainz. Die ganze Nacht und immer noch ist hier irgendwo Musik. Immer der gleiche Takt. Eigentlich wollte ich noch ein paar Tage hierbleiben, aber ehrlich gesagt, ist das ganz schön nervig.

Es wird kälter

Den Herbst merke ich natürlich auch. Es wird kalt in den Nächten. Heute 13 Grad. Da habe ich gestern Abend doch die Wärmflasche rausgeholt, um es gemütlich im Bett zu haben. Die Winterdecke ist auch schon in Betrieb und ich bin schon am überlegen, wie ich das Auto noch mehr gegen die kommende Kälte abdichte. Noch werde ich bis Ende Oktober hier in Deutschland sein.

Es ist 7.00 Uhr am Sonntagmorgen. So langsam wird es hell. Schade, dass es regnet. Ich hätte gerne ein paar Sonnenaufgangsfotos gemacht. Aber vielleicht gibt es ein Nebelfoto. Mal sehen. Als ich gestern hier über’s Land gefahren bin, war ich von den vielen Schattierungen der Landschaft hier im Mittelrheintal beeindruckt. Hatte einen Termin in Koblenz und bin an der Mosel und Lahn entlang gefahren. Schöne Ecke hier.

 So Leute, diese Woche war echt für mich eine Katastrophenwoche. Das kennt ihr vielleicht auch. Manchmal läuft es einfach nicht. Da muss man trotzdem optimistisch bleiben.

Learnings diese Woche:

  • Tief durchatmen und Ruhe bewahren, auch wenn es gerade blöd läuft

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche

Woche 21 im Van – Eine ganz gewöhnliche Woche

Sonntagmorgen 5.20 Uhr. Es ist noch dunkel draußen, im Van hat es 18 Grad. Ja, der Herbst ist da. Die Blätter werden langsam bunt und es wird früher dunkel und später hell. Die letzten drei Tage hat es immer wieder geregnet. Der Natur tut das gut. Endlich wieder Wasser.

Kreuz und quer

Diese Woche hatte ich einen Workshop im Südwesten Deutschlands. Fahre also gerade kreuz und quer durch‘s Land. Mal hier, mal da. Mittlerweile haben sich so einige Stationen gebildet, an denen ich immer wieder andocke. Das ist wichtig zur Ver- und Entsorgung im Van. Dabei habe ich auch Ettlingen kennengelernt. Hatte dort einen Termin und mir dann den Ort angesehen. Ein schönes altes Städtchen. Mit Fluss und einer netten Fußgängerzone. Gegenüber vom Stellplatz gab es dann auch ein Schwimmbad, wo ich wieder meine Bahnen ziehen konnte. Manchmal fragt man sich, was Konstrukteure denken. Ein riesiges Freizeitbad mit mehreren großen Becken und dann gibt es nur fünf Duschen bei den Frauen. Also nach dem Schwimmen dann noch 10 Minuten anstehen, bis man unter die heiße Dusche kommt.

Sonntag war ich noch mit meinem Sohn und seiner Freundin in Karlsruhe unterwegs. Danach ging es weiter zu meinem Kunden. Buchhaltung musste auch mal wieder gemacht werden. Findet bei mir ja alles online statt. Hier habe ich dann auch eine neue Erfahrung mit dem Verbrauch von Datenvolumen gemacht. Ich habe einige Belege hochgeladen und nach ca. 20 Minuten erhalte ich von meinem Provider die Nachricht, dass ich 80 % meines Datenvolumens aufgebraucht habe. Meine eigene Schuld. Hatte das Hochladen meiner Fotos in die Cloud nicht ausgeschaltet. Und da ich in den Wochen zuvor einige Videos aufgenommen hatte, wurden diese mal schnell hochgeladen. Wieder etwas gelernt.

Ausmisten

Es ging dann weiter zu meiner Freundin. Ihr habe ich geholfen, im Keller auszumisten. Dann auch noch im Van die Sommersachen zusammengeräumt und ins Storage gebracht. Dort dann auch umgeräumt und dabei endlich meine Wanderschuhe gefunden. Die brauche ich für meine große Reise. Zwischendurch ein paar Termine erledigt, mit dem Roller zu Apple nach Frankfurt gefahren – mein MacBook war leider auch recht zugemüllt durch das Rendern der Filme. Der freundliche Mitarbeiter dort konnte mir jedoch nicht helfen, da ich zuvor keine Datensicherung gemacht hatte. Der Onlinesupport schickte mir dann eine Anleitung. Damit war es in 2 Minuten erledigt. Hätte eigentlich der Mitarbeiter an der Geniusbar von Apple auch wissen müssen. In Frankfurt war gerade ein Weinfest und viele Menschen unterwegs. Das war mir schnell zu viel. Irgendwie entwöhne ich mich gerade der Hektik und der vielen Menschen. Meine liebe Vanfreundin Katinka ist ja gerade in Schweden unterwegs und stellt fast täglich wunderschöne menschenleere Landschaften in den Status. Da merke ich, wie mich das Reisefieber packt. Noch ein paar vollbepackte Seminarwochen, dann geht es auch bei mir wieder los.

Gestern haben wir auf einem Erdbeerfeld in der Nähe von Frankfurt noch ein paar letzte Erdbeeren geerntet. Waffeln dazu gekauft und mit Sahne und den Erdbeeren darauf uns diese schmecken lassen. Die waren echt lecker.

Podcast aufnehmen

Diese Woche habe ich einen weiteren Podcast aufgenommen. Dieses Mal per Video, da mein Gast in Berlin saß. Das hat auch mit dem Programm sehr gut funktioniert. Allerdings nicht aus dem Van, da ich mir nicht sicher war, ob meine Datenrate dies überhaupt schafft. Also bei der Freundin das WLan genutzt.

Nachdenklich

So langsam merke ich, dass sich in meinem Leben nicht mehr alles um die Arbeit dreht. Wenn ich an mein bisheriges Arbeitsleben zurückdenke, dann war die Arbeit neben meinem Sohn die höchste Priorität. Erst seit ich meinen Van habe ist bei mir eine Veränderung eingetreten. Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Früher bin ich nicht länger als zwei Wochen in den Urlaub gefahren. So richtig entspannen konnte ich da tatsächlich nicht. Die Teilnehmenden meiner Seminare betrachte ich mittlerweile auch aus einer anderen Perspektive. Viele davon nehme ich als sehr angespannt wahr. Extrem auf ihren Job fixiert. Zu viele Themen, Projekte und Aufgaben. Wenig bis gar keine Zeit für ihre persönlichen Interessen, Familienzeit, Freundeszeit oder einfach nur den früheren Hobbies nachzugehen. In ihrem Alltagsgeschehen vergessen sie, nach Entschleunigung zu suchen und Zeit für die ihnen wichtigen Dinge einzuplanen. Oder um einfach mal nichts zu tun.

Wir haben nur dieses eine Leben. Und da gibt es so viel zu entdecken. Die Arbeit ist nur ein Teil. Jetzt, wo ich unterwegs bin, stelle ich fest, dass ich nur sehr wenig brauche, um glücklich und zufrieden zu sein. Vor ein paar Jahren hatte ich mal eine Vortragsreise zum Thema „Downsizing – weniger ist mehr“. Damals hatte ich schon angefangen, danach zu Leben. Mich auf das Wesentliche und mir Wichtige zu konzentrieren. Dinge zu tun, die mir einen Sinn geben, die mir Freude bereiten. Wie ist das bei dir? Schaffst du dir immer wieder „Räume“ für dich und deine Bedürfnisse? Kannst du entschleunigen und abschalten? Auf meinem YouTube-Kanal findest du Entspannungsübungen oder Meditationsübungen, wenn dich das interessiert.

 Learning diese Woche:

  • Die kleinen Dinge des Lebens genießen
  • Für Entschleunigung muss man selbst sorgen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 20 im Van – Heute gibt es keinen Bericht

Woche 20 im Van – Heute gibt es keinen Bericht

Ja, ich bin zwar von Norddeutschland bis ganz runter an den Bodensee gefahren, habe ein Seminar gehabt und weitere Termine, und mich entschlossen, heute mal nichts zu posten. Eine Pause einzulegen, da ich auch schon wieder unterwegs nach Karlsruhe bin zu meinem nächsten Termin.

Deshalb gibt es nur ein paar Fotos von unterwegs als Impressionen.

Wer meinen neuen Podcast „Ich habe eine tödliche Krankheit, die nicht ansteckend ist“ noch nicht gehört hat, kann gerne mal reinhören. HeckenGespräche

Learning diese Woche

  • Nichts tun, sagen, schreiben – einfach mal Pause machen!

Bis nächste Woche. Bleib heiter und gesund!

Illerschleife
Essen genießen
Schloss Zeil mit Van
Karlsruhe Ettlingen

Woche 19 im Van – Abschied – Genussmanufaktur – Stellplatztalk

Woche 19 im Van – Abschied – Genussmanufaktur – Stellplatztalk

Tagsüber ist es diese Woche zwar immer noch sehr warm gewesen, bis auf gestern. Im Süden Deutschlands hat es die Nacht zuvor heftig geregnet. Nachts kühlt es dann schon auf unter 18 Grad runter. Ich hatte den Sommer schon zu hassen begonnen. Diese Hitze im Van war zeitweise unerträglich. Ständig zwischen 36 und 44 Grad. Das strengt echt an. Deshalb habe ich mir auch einen Lüfter im Dach einbauen lassen, der die Temperaturen zumindest etwas niedriger hält und für einen guten Luftaustausch sorgt. Na ja, das hilft mir dann im nächsten Jahr. Denn ohne Wind steht die Luft nicht nur draußen, sondern auch drinnen. Den Wassertest durch den Regen und das Gewitter hat er auch überstanden. Bis jetzt alles ist alles dicht geblieben. Aber irgendwie entwickelt sich der Van zu einem schwarzen Loch.

Abschied nach Norwegen

Aber was war sonst noch diese Woche neben Arbeit, Coaching und Seminarvorbereitung? Meine liebe Freundin Katinka hat sich nach Norwegen verabschiedet. Sie wird dort für mehr als vier Wochen durch Norwegen und Schweden fahren. Ich wünsche ihr dort eine gute Zeit. Norwegen steht auch noch auf meiner Liste. Leider klappt es in diesem Jahr noch nicht. Hoffe, ich kann es für das nächste Jahr einplanen. Ich möchte nicht im Winter fahren, da geht’s ab in den Süden nach Portugal und Spanien. Dafür büffle ich Spanisch. Möchte mich ja schließlich unterwegs mit den Menschen unterhalten. Abreise ist geplant Ende Oktober und zurück Ende Februar. Wenn alles so läuft, wie geplant. Aber das weiß man ja nie. Dann wird mein Blog wohl eher zum Reiseblog. Digital werde ich in dieser Zeit natürlich weiterarbeiten. Also die Coachings und Meetings finden trotzdem statt. Nur eben keine Präsenztrainings.

Seminaranreise

Da ich nächste Woche wieder ein Seminar in Lautrach habe, bin ich wie üblich in Etappen von meiner Homebase in Norddeutschland in den Süden gefahren. Über Göttingen, wo ich mich mit einem Kollegen getroffen habe, Frankfurt, Dinkelsbühl und stehe jetzt in Leutkirch im schönen Allgäu auf einem Stellplatz der Stadt. Gegenüber befindet sich ein Schwimmbad und ein kleiner See zum Schwimmen. Gestern und vorgestern war ich dann mit dem Roller unterwegs. Unter anderem auf Schloss Zeil. Dies ist im Privatbesitz der Nachfahren der Fürsten von Waldburg-Zeil. Das Schloss selbst kann man nicht besichtigen, aber den Innenhof sowie den wunderbar angelegten Park. Man kann um das ganze Geländer herumlaufen und die wunderbare Aussicht bis in die Alpen genießen. Alles ist sehr gepflegt. Mit dem Roller den Berg hochzufahren war ein richtiges Vergnügen.

Genussmanufaktur

Am Samstag war ich dann in der Allgäuer Genussmanufaktur in dem kleinen Ort Urlau. Dort wird auf 1000 qm ein altes Brauereigebäude von mehreren kleinen Unternehmen als Produktions-, Verkaufs- und Ausstellungsfläche genutzt. Es gib einen Dorfladen, einen Genussbäcker sowie eine Kaffeerösterei, die hatte allerdings an meinem Besuchstag leider zu. Entstanden ist das Projekt 2019 als Heimat- und Bürgerprojekt durch eine ehrenamtlich organisierte Genossenschaft, an der fast 1000 Bürger beteiligt sind. Beeindruckt hat mich die große Bibliothek, in die man sich setzen und lesen kann. Zudem gibt es noch ein Kaffee mit leckerem Kuchen und anderen Genussmöglichkeiten. Im Laden habe ich mir Allgäuer Käse und ein wahnsinnig leckeres Brot gekauft. Im Ort wird übrigens demnächst auch ein Genusshotel eröffnet. Auch interessant, sich das einmal anzuschauen. Ein Abstecher hierher lohnt sich, wenn man in der Nähe ist.

Stellplatztalk

Neben mir auf dem Stellplatz habe ich ein älteres Paar kennengelernt. „Wir leben illegal zusammen“, sagte mir die 84jährige, die mit ihrem 75jährigen Partner schon viele viele Jahre zusammenlebt. Beide haben keinen leichten Lebenslauf hinter sich. Der Mann von Rosi ist mit 45 Jahren verstorben. Sie musste dann ihre drei Kinder alleine großziehen. Dabei hat sie auch ihren jetzigen Partner kennengelernt. Die Beiden sind ein wunderbares Paar und haben eine ausgesprochen positive Ausstrahlung. Bei all der schweren Last haben Rosi und Heiner immer nach vorne geschaut. Die zwei schaffen es, aus jeder Situation das Beste zu machen. Sie stehen nicht still, gehen nach vorne, packen an. Und das mit Tatkraft und Humor. Trotz Ereignissen, die man sich nicht wünscht. Vor sechs Jahren hat Rosi dann auch noch ihre jüngste Tochter verloren. Mit nur 48 Jahren hat der Krebs ihr keine Chance gelassen. Und Heiner wurde seinerzeit von seiner Frau verlassen, die ihm sogar die Kinder wegnehmen wollte. Auch keine leichte Situation. Was eine positive Lebenseinstellung bewirken kann, das konnte ich an Rosi und Heiner sehen. So endete der Tag in einer sehr angenehmen Atmosphäre bei Allgäuer Käse, Brot und Wurstsalat.

Learning diese Woche:

  • Mit einer positiven Lebenseinstellung und Humor sind schwierige Phasen leichter zu bewältigen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

In meinem nächsten Podcast geht es um ein Thema, das wir gerne von uns wegschieben. Den Titel verrate ich schon mal. „Ich habe eine tödliche Krankheit, aber sie ist nicht ansteckend.“ Hört ab Mittwoch auf meinen Podcast „HeckenGespräche“ gerne rein. Die Links findet ihr hier auf dieser Webseite.

  

Woche 18 im Van – Interviews – Echt oder Fake – Elbe

Woche 18 im Van – Interviews – Echt oder Fake – Elbe

Interviews und Videos schneiden

Mit meinem Podcast habe ich mir ja echt was vorgenommen. Hätte nicht gedacht, dass Filme schneiden so viel Zeit in Anspruch nimmt. Ebenso natürlich das Aufnahmesetting. Und wie immer, hat etwas nicht geklappt. Hatte vergessen, bei Audacity Stereo einzustellen, damit beide Mikrofone aufgenommen werden. Mein Gast war gut zu hören, ich jedoch nur ganz leise. Da konnte man nichts mehr retten. Oder doch? Nach einer Stunde rumprobieren in verschiedenen Programmen habe ich mir mal die Aufnahmen aus meiner Kamera und meinem iPhone angehört. Puh, echt Glück gehabt. Die Qualität des iPhones hat meine Tonaufnahmen gerettet. Ich habe echt geschwitzt bis dahin. Denn wenn ein Interview gelaufen ist, kann man es nicht mehr wiederholen. Werde jetzt zur Sicherheit eine Checkliste erstellen, die ich vor jeder Aufnahme abhaken kann. Ich bin ja auch immer in einer anderen Umgebung. D.h. die Verhältnisse sind jedes Mal anders. Manchmal klappt es auch mit der Beleuchtung nicht so richtig. Aber Hauptsache meine Interviewpartner werden ins Licht gesetzt.

Die Videos habe ich dann für YouTube geschnitten und fertig gemacht und den Ton extrahiert für meinen Podcast. So langsam kommt ein wenig Routine hinein. Trotzdem ist es noch enorm zeitaufwendig. Mir fehlt da noch die Routine.

Echt oder Fake?

Diese Woche hat auf LinkedIn eine junge Frau über den Ausbau ihres Vans zum Leben und Arbeiten einen Artikel gepostet. Mit einer enormen Klickrate und vielen tollen Kommentaren. Da könnte ich glatt neidisch werden. Ich habe mir dann mal die Fotos angeschaut. Toll gemacht. Instagrammäßig stand sie mit der Kaffeetasse in der Tür ihres Vans. Wirklich sehr schön in Szene gesetzt. (Bei meiner Aufnahme sieht das nicht so schick aus.) Interessant fand ich jedoch die Inneneinrichtung. Ein ziemlich langes Bücherregal zierte die eine Wand des Vans. Einer kam auf die Idee zu fragen, wie das denn beim Fahren hält. Die Frage wurde nicht beantwortet. Ich vermute, die Bücher fliegen ihr in der ersten Kurve oder beim Bremsen vor der Ampel um die Ohren! Oder sie räumt sie jedes Mal vor einer Fahrt irgendwo ein. Das nennt man „Ladungssicherung“ und ist Vorschrift. Natürlich kann ich dazu nichts sagen, da ich die Umstände in ihrem Van nicht kenne. Nur mir ist es mal passiert, dass ich eine volle Wasserflasche auf dem Bett liegengelassen habe. Beim leichten Bremsen an der Ampel ist mir diese bis ins Fahrerhaus geschossen.

Zweifellos möchte man es schön haben. Das geht mir auch so. Aber die Realität ist, dass man ständig am Umräumen ist, da einfach nicht genügend Platz für alles vorhanden ist. Irgendetwas steht oder liegt immer im Weg. Man ist eben räumlich extrem begrenzt. Und wenn man dann auch noch Arbeitsmaterialien dabeihat, sowieso. Da mir Sicherheit vor Schönheit geht, ist bei mir manches also eher praktisch als schön.

Wenn ich mir so schöne Fotos machen möchte, muss ich einen Teil meines Krams vor die Tür stellen. Dann sieht es bei mir auch fein aus. Wenn ich andere Vanlifer treffe und wir eine „Roomtour“ machen, kommt immer die Aussage. „Bei mir ist es aber nicht aufgeräumt.“ Tja, weil es eigentlich nie wirklich aufgeräumt ist. That’s vanlife. Das andere Instalife. Echt oder fake? Ich möchte niemanden etwas unterstellen, zudem hat alles seine Berechtigung und seine Fans. Heute mal ein Lifebild von mir. Nicht gestyled, aber aufgeräumt.

Im Alten Land unterwegs

Zum Ende der Woche habe ich mich mit einer Freundin an der Elbe im Alten Land getroffen. Das alte Land ist ein Streifen von Stade bis Hamburg und wohl mit eine der größten Anbauregionen für Äpfel in Deutschland. Ich bin durch kleine Orte gefahren, die sich dort aneinanderreihen und wo einer schöner ist als der andere. Besonders aufgefallen ist mir, dass dort noch alles grün ist. Im Gegensatz zu Mittelhessen, wo ich gerade stehe und diesen Bericht schreibe. Hier ist alles von der Trockenheit verbrannt. Die Blätter hängen traurig an den Bäumen und es sieht schon fast aus wie im Herbst.

Nochmal zur Elbe. Was ich nicht wusste, die Elbe hat einen unglaublich langen Sandstrand. Dort konnte ich ewig am Wasser entlanggehen. Reingegangen bin ich nicht, da ich bei den andern gesehen habe, dass sie im Schlick versunken sind. War mir dann doch zu glitschig. Im Gegensatz zur Ostsee, gibt es an der Nordsee ja Ebbe und Flut. Und das wirkt sich auch auf die Elbe aus. Mal ist das Wasser da, mal wieder ein wenig weiter weg. Da die Elbe zudem ein Schifffahrtskanal ist, auf dem sowohl Handels- wie auch Kreuzfahrtschiffe verkehren, kann man am Strand sitzend die ein- und ausfahrenden Schiffe betrachten.

Highlight war die Queen Mary 2. Unter voller Beleuchtung fuhr sie Richtung Meer. Was für eine Energieverschwendung dachte ich bei dem Anblick und fragte mich, wie dort der Strom erzeugt wird. Hab mal Google gefragt. Also bei einer Liegezeit von 10 Stunden und 2000 Passagieren an Bord benötigt so ein Schiff 45.000 Kilowattstunden. Diese werden mittels Generatoren erzeugt. Ich mach jetzt kein Fass bezüglich Umweltverschmutzung auf. Die Aida fuhr dann auch noch vorbei. Die war so groß, dass ich sie, obwohl ich hinter dem hohen Deich stand, immer noch sehen konnte. Das sind schon kleine Städte auf dem Wasser mit einer enormen Leistung und Logistik. Mein Ding ist es allerdings nicht. Da fühle ich mich in meinem kleinen Van wesentlich wohler.

Das war die Woche 18. Noch einmal ein paar richtig heiße Tage im Norden waren dabei. Aber nachts kühlt es schon merklich ab. Bin mal gespannt, wie es in den kühleren Monaten wird.

Learnings diese Woche

  • Alles braucht seine Zeit
  • Die Vielfalt wird immer größer und unübersichtlicher

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.