Woche 28 im Van – Alles nicht so einfach – und doch so schön …

Woche 28 im Van – Alles nicht so einfach – und doch so schön …

Am Sonntag bin ich zu meiner 4monatigen Reise aufgebrochen. Die Wochen davor waren noch ziemlich stressig, da ich viele Seminare und Workshops hatte und das verteilt auf ganz Deutschland. So habe ich jetzt eine Woche gebraucht, um einigermaßen runterzufahren. Dabei eine Strecke von fast 2000 km hinter mich gebracht. Irgendwie fühlte es sich an, wie im sonstigen Alltag. Von Termin zu Termin. Hier – von Ort zu Ort und Stellplatz zu Stellplatz. Auf der Reise quer durch Frankreich ist mir aufgefallen, wie wunderschön dieses Land ist. Das konnte ich erleben, da ich keine Autobahnen genutzt habe. Aufgefallen ist mir aber hier auch die Landflucht. Viele Häuser sind verfallen – wobei, das ist nicht der richtige Ausdruck. Es ist wohl eher so, dass im Gegensatz zu uns Deutschen die Franzosen und auch Spanier nicht so extrem viel Wert auf ihre Häuser legen. Trotzdem, dass sie teils verfallen waren, hatten sie ihren Charme, den ich so bei uns noch nicht gesehen habe.

Interessantes erleben

Auf meiner Route durch Frankreich habe ich einen Schlenker Zur größten Wanderdüne Europas in der Nähe von Arcachon gemacht. Das war schon spektakulär. Ungefähr 2,7 Kilometer ist die Düne lang und ca. hundert 110 Meter hoch. Sie wandert zwischen 50 Zentimetern und 5 Metern im Jahr. Diesen Sommer ist dort ein sehr großes Waldstück abgebrannt einschließlich des Campingplatzes bei der Düne .Genauso interessant fand ich den Bahnhof in Canfranc, der im Jugendstil erbaut wurde. Frankreich und Spanien hatten unterschiedlich breite Gleise und so mussten die Fahrgäste in diesem Bahnhof vom französischen Zug in den spanischen Zug umsteigen und deswegen ist der Bahnhof auch wirklich irre lang. Leider wird er gerade renoviert und so konnte ich ihn innen leider nicht besichtigen.

Von dort ging es weiter nach Saragossa. Hier bin ich mit der Bahn in die Stadt rein gefahren und habe die Stadt zu Fuß erobert. Besonders interessant fand ich die Markthalle mit ihren frischen Angeboten an Fisch und Fleisch. Nichts für Vegetarier und Veganer. Die Kirchen in Spanien sind ja alle sehr opulent ausgestattet. Mich erschlägt das fast. Deshalb gefällt mir die Familia Sagrada in Barcelona so gut. Sie ist hell, hoch und ganz besonders. Diese hatte ich mir allersdings bei einer anderen Reise schon mal angeschaut.

 Neue Lebens- und Arbeitsmodelle finden

Unterwegs habe ich übrigens ein ganz nettes Pärchen mit ihrem 11 Monate alten Sohn kennengelernt. Die drei leben auch schon eine ganze Weile in ihrem Van und sind am überlegen, welches Lebens- und Arbeitsmodell sie künftig leben wollen. Marko arbeitet im IT Bereich und Daniella war vorher in stressigen und herausfordernden Jobs in mehreren Unternehmen. Sie hat immer sehr viel gearbeitet und sich dann entschieden, sich dem Baby zu widmen, sobald es auf die Welt kommt. Mit ihrem selbst ausgebauten Van sind sie jetzt auf der gleichen Route wie ich unterwegs.  Bin mal gespannt wo ich sie wieder treffe, denn ich würde gern ein Interview mit den beiden führen. In den Bardenas Reales habe ich eine junge Polizistin getroffen, die ebenfalls nach einer anderen Lebensversion sucht.

 Wunderbare Orte

Ein lohnenswerter Ort ist die Stadt Tarazena. Insbesondere die Geschichte ist interessant. Dort haben viele Kulturen und Religionen nebeneinander gelebt und das Stadtbild beeinflusst. Die Christen, Juden und Moslems. Alle haben sie an verschiedenen Stellen in der Stadt ihre Handschrift hinterlassen. Rita, die einige Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet hat, gab mir eine schnelle Führung durch den Ort. Sie hatte nur wenig Zeit, da sie zu einer Yogaausbildung fahren musste. Ich fand es ganz wunderbar, dass sie sich doch ein wenig Zeit genommen hat und mich auf Dinge aufmerksam gemacht hat, die ich überhaupt nicht wahrgenommen habe.

Wo bleibt die Ruhe?

Trotz vieler Eindrücke, Städte und Stellplätze bin ich noch nicht wirklich zur Ruhe gekommen. Jetzt stehe ich in einem kleinen Bergdorf auf einem Plateau mit Blick bis in die Pyrenäen und habe das erste Mal das Gefühl, runterzufahren. Zum Sonnenaufgang bin ich noch schnell durch die Bardenas Reales gebrettert, um mir diese Halbwüste anzuschauen. Ich empfehle jedem, ganz früh loszufahren. Sonst wird das fast ein Verkehr wie auf einer Autobahn. Alles ist Schotterstrecke auf der Wohnmobile, Autos, Motorräder, Fahrräder und Fußgänger unterwegs sind. Ich war froh, nach vier Stunden wieder Asphalt unter den Reifen zu haben und dass das Klappern im Van endlich Ruhe gefunden hat und ich auch.

Nun genieße ich zum ersten Mal den Abend und hoffe auf einen schönen Sternenhimmel. Hier gibt es kein Licht und keine Luftverschmutzung. Jetzt muss nur noch das Wetter mithalten.

Learnings diese Woche

  • Es ist gar nicht so leicht, richtig abzuschalten – man muss sich dafür Zeit lassen und darf es nicht erzwingen.
  • Man trifft überall auf liebenswerte Menschen, wenn man selbst aufgeschlossen ist.

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 27 im Van – letzte Arbeitswoche – Wir collaborieren erfolgreich! – Start ins Abenteuer

Woche 27 im Van – letzte Arbeitswoche – Wir collaborieren erfolgreich! – Start ins Abenteuer

Diese Woche waren meine letzten Präsenztrainings für dieses Jahr. Montag konnte ich beim Kunden eine Baustelle besichtigen, was ich wirklich sehr spannend fand. Erfreut war ich, als ich die großen Wände mit Aufgabenkarten sah und mir der Geschäftsführer erklärte, dass sich alle Verantwortlichen des Projektes jeden Morgen für eine halbe Stunde treffen, um zu besprechen, was gerade wie läuft oder auch nicht. Toll!

Wozu brauchen Sie denn sowas?

Grund dieser Veranstaltung war folgender: Vor zwei Jahren regte ich in einem Assistenzseminar in diesem Unternehmen die Teilnehmerinnen dazu an, sich doch mehr auszutauschen und sich gegenseitig wissensmäßig und persönlich zu inspirieren. Also ein Netzwerk zu schaffen, wo man sich regelmäßig trifft und austauscht. Daraufhin wurde das Team „PowerAssistenz“ gegründet. Drei der am Seminar Teilnehmenden ergriffen die Initiative und wollten das Projekt in die Praxis umsetzen. Jetzt könnte man denken, das ist doch ganz einfach. Weit gefehlt.

Als die federführende Assistentin für dieses Netzwerk einen TEAMS-Kanal anlegen wollte, traf sie direkt auf Erstaunen und klare Ablehnung der Entscheider. „Wozu brauchen Sie den sowas? Das können Sie vergessen!“ Wie bitte? Schon seltsam, welchen Stellenwert eine Assistentin/Assistent in einem Unternehmen haben kann. Aber mal ganz ehrlich! Ohne die Kompetenzen und Fähigkeiten, ohne das Engagement und die Motivation der Assistenzen würde vieles im Betrieb überhaupt nicht laufen. Sie halten die Fäden zusammen, übernehmen ungeliebte Arbeiten, organisieren und nehmen andern vieles ab, das diesen unnötig Zeit rauben würde. Zudem wichtige Personen an der Schnittstelle zu den Vorgesetzten.

Assistenzen wollen ein Netzwerk zur Collaboration gründen? Das gab es ja noch nie in diese doch recht konservativen Unternehmen? Allein schon der Begriff Collaboration stieß seinerzeit selbst bei den Assistentinnen auf Ablehnung. Nein, dieses Wort kam im Unternehmen nicht vor. Interessanterweise steht genau dieser Begriff seit diesem Jahr in den Unternehmenswerten an erster Stelle. Na also, geht doch!

Endlich kann die Collaboration starten

Nach über einem Jahr und mit Unterstützung der Personalentwicklung hatten sie schließlich den TEAMS-Kanal und konnten starten. So offiziell, dass bei der ersten von den Assistenzen organisierten größeren Präsenz-Veranstaltung sowohl Geschäftsleitung wie auch Standortleitung dabei waren, uns begrüßt und das Baustellenprojekt vorgestellt haben. Immerhin waren fast zwanzig Assistenzen der verschiedenen Einheiten aus ganz Deutschland zu diesem Workshop und der gemeinsamen Baustellenbesichtigung in Hamburg eingetroffen. Das war ein toller Erfolg!

Ein Netzwerk lebt von den Menschen, die sich aktiv daran beteiligen. Im Workshop wurde der Sinn und Nutzen der Collaboration herausgearbeitet und wie sich das Netzwerk künftig aufstellt und organisiert. Da gab es in den Bearbeitungsphasen verschiedene Erkenntnisse, Ansichten und Meinungen. Durch das persönliche Treffen und den Austausch wurde das Gefühl der Zusammengehörigkeit gesteigert und was ganz besonders wichtig war: Man hat die Menschen, die man sonst nur am Telefon hat, endlich mal persönlich getroffen. Das fanden alle sehr wertvoll.

Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Übrigens: Fast wäre das Projekt gescheitert. Eine Assistentin war besonders hartnäckig und hat sich trotz vieler Hürden nicht entmutigen lassen. Oft hat man die Erwartung, dass andere vom eigenen Projekt genauso begeistert sind und ist dann enttäuscht, wenn bei einem Meeting nur fünf von 21 Eingeladenen da sind. Ich durfte ihr immer wieder bewusst machen, dass genau diese fünf Personen besonders wichtig und wertvoll für die Collaboration sind. Und nun hoffen wir, dass durch unsere Veranstaltung das ganze Projekt nochmals einen ordentlichen Schwung bekommen hat und sich weitere daran beteiligen werden. Das im Workshop geschaffene Programm hört sich jedenfalls sehr vielversprechend an.

Letzte Vorbereitungen

Dann hatte ich noch ein eintägiges Seminar mich danach an die letzten Vorbereitungen für meine Reise gemacht. Checkliste abgehakt, Auto gecheckt. Alles dabei? Na ja, bin ja nicht aus der Welt. Die ersten drei Stellplätze sind auch schon fix. Das bringt mir am Anfang eine gewisse Sicherheit. Für mich ist das Ganze auch ein Experiment, wie gut ich mich aus der Geschwindigkeit des Businesskontextes herausschälen und mich einfach nur mal gleiten lassen kann. Ich lasse das alles auf mich wirken in den nächsten Tagen und berichte weiter.

 Learning diese Woche

  • Ein Netzwerk zu gründen und am Laufen zu halten, erfordert Engagement und Offenheit von jedem Einzelnen.

 Bis nächste Woche. Ich bin jetzt erst Mal auf dem Weg nach Bordeaux. Bleib gesund und heiter.

Woche 26 im Van – Vorbereitung zur Reise – Tolle Teilnehmerinnen im Training

Woche 26 im Van – Vorbereitung zur Reise – Tolle Teilnehmerinnen im Training

Diese Woche wieder ein tolles Präsenztraining mit wunderbaren Seminarteilnehmerinnen in Frankfurt am Main. Das Relaxa-Hotel in Heddernheim hat sich auch wirklich alle Mühe gegeben, uns sehr vozüglich zu betreuen. Ein großes Lob an den Service.

Heute sitze ich mal wieder im Van an einem meiner Stellplätze mit Strom, da ich den ganzen Tag nur am Rechner sitze, Videos aufnehme, Audios schneide und jetzt am hochladen bin. Bald gibt es hoffentlich eine schnellere Datenverbindung. Die Karte dazu müsste schon unterwegs sein. Google sagt mir, noch 1,5 Stunden.

Jetzt bin ich echt müde und erschöpft. Gestern noch schnell den 4. Booster geben lassen, damit ich auf meiner Reise so einigermaßen safe bin. Aber man kann ja nie wissen.

Letzte Seminare

Montag geht es noch mal zum Workshop nach Hamburg. Darauf freue ich mich sehr. Ich darf nämlich mit meinen Teilnehmenden eine Tunnelbaustelle besichtigen. Das finde ich total aufregend. Werde auf jeden Fall davon berichten.

 Dann noch ein Online-Training und danach starte ich zu meiner Reise. Alles Wichtige habe ich bereits vorbereitet und es kann losgehen.

Sabbatical von Timo auf  YouTube

Am Mittwoch erscheint noch das Video mit Timo und seinem Sabbatical auf YouTube. Weitere Themen sind schon in der Pipeline und neue werden dann hoffentlich unterwegs produziert. Gibt es keinen Interviewpartner, dann spreche ich eben alleine ins Mikro. Themen finden sich immer.

Das war’s für diese Woche.

Learnings: 

  • Zwischen den einzelnen Arbeiten mal rausgehen und sich bewegen.

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 25 im Van – VUKA – Komfortzone – Freiheit oder Zwang

Woche 25 im Van – VUKA – Komfortzone – Freiheit oder Zwang

Endlich habe ich die Zeit und Muse gefunden, mir über meine Reise nach Spanien und Portugal Gedanken zu machen. Zunächst hatte ich in Erwägung gezogen, meine vier Monate größtenteils auf den Kanaren zu verbringen. Nach reiflicher Überlegung und einigem hin- und her mich jedoch dagegen entschieden. Ich fühle mich wohler, wenn ich weiterziehen kann, wenn es mir irgendwo nicht mehr gefällt. Zudem habe ich einige architektonische Sehenswürdigkeiten in Spanien und Portugal auf meinem Plan. Unbedingt möchte ich das Guggenheim-Museum in Bilbao sehen, das vom Architekten Frank O. Gehry designt wurde. Die Bardenas Reales stehen ebenso auf meinem Plan wie Porto.

Trotzdem werde ich zwischendurch digital weiterarbeiten, meine Meetings halten, Coachings durchführen und das eine oder andere Online-Training. Arbeiten und Leben gehören für mich seit Anbeginn meiner Selbständigkeit zusammen. Für mich gibt es da keine Trennung.

Diese Reise ist jedoch auch für mich eine Herausforderung. Alleine, in fremden Ländern, mit einer anderen Sprache … ich bin gespannt, wie das wird. Sich permanent neu orientieren, mit Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, aber auch dem Alleine sein umzugehen.

VUKA – die neue Welt

Wenn ich sehe, wie viele Menschen sich eingeengt fühlen, durch den Job, eine Beziehung oder was auch immer, dann fühle ich mich bestätigt, in dem was ich tue. Wir leben heute in einer Welt, die sich radikal verändert. Der Begriff VUKA wird in diesem Zusammenhang häufig genannt. Dieses Modell beschreibt die Veränderungen, in denen wir uns gerade befinden. Das Akronym VUCA/VUKA steht dabei für Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität. Unsere Welt wird instabiler, Veränderungen sind nicht mehr wirklich vorhersehbar. Langfristige Pläne werden von heute auf morgen obsolet. Zudem verlaufen viele Ereignisse völlig unerwartet, sind häufig hoch komplex und zudem verstehen wir die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung immer weniger. Das bedeutet, dass wir immer häufiger Entscheidungen treffen müssen, ohne genau zu wissen, ob es die richtigen sind. Aber geht das so einfach?

Komfortzone verlassen

Viele suchen – und das gerade in unsicheren Zeiten – eher Sicherheit, Vertrautheit, Routine. Dabei existiert diese Sicherheit überhaupt nicht. Wir wissen nicht, was uns am heutigen Tag, nächste Woche, nächsten Monat oder im Laufe des Jahres erwartet und begegnet. Natürlich ist die Komfortzone bequem. Das ist die Blase, in der wir uns auskennen. Aus dieser Blase herauszutreten und sich Neuem zuzuwenden, bedeutet, sich den eigenen Ängsten zu stellen. Erst wenn wir diese Angstzone durchlaufen, uns damit auseinandersetzen, gelangen wir in die Lernzone, die uns die Chance zum persönlichen Wachstum bietet. Es entsteht ein Gap der Unsicherheit. Es ist nicht wie in einem Laden. Wir sehen im Schaufenster etwas, das wir gerne haben möchten, gehen hinein und kaufen es. So funktionieren Veränderungen eben nicht. Sie sind manchmal sehr mühsam, tun weh und machen uns Angst. Verändern heißt eben verändern und nicht das gleiche tun, was wir schon immer tun. Wir haben dabei die Chance uns selbst zu überwinden, uns unseren Einstellungen, Glaubenssätzen und Werten zu stellen und uns ehrlich unsere Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu machen.

Metapher als Leitbild

Sich aus der Sicherheitszone herauszubewegen bedeutet, nicht zu wissen, was auf einen zukommt. Wir begeben uns in unbekanntes Gewässer. Ich persönlich liebe Geschichten und Metaphern. Als ich mich vor über 30 Jahren selbstständig gemacht habe überlegte ich mir eine Metapher. Ich habe mir vorgestellt: „Ich bin in einem unbekannten Gewässer unterwegs, das Wasser ist kalt und es werden mir Eisberge begegnen. Aber ich weiß, ich kann gut schwimmen!“ Also sich bewusst machen, welche Fähigkeiten, welche Ressourcen hat man bereits, die man nutzen kann und welche braucht man noch, um diesen Gap zu überwinden und in die Lernphase zu kommen. Entscheidend ist, dass man sich auf das fokussiert, was in dem Moment machbar ist. Kleine Schritte zu gehen, zu reflektieren und wenn man hinfällt, wieder aufzustehen und weiterzugehen. Und vor allem auch die Gelegenheiten nutzen, die sich auf dem Weg zeigen.

Freiheit oder Zwang

Für mich persönlich bedeutet das Verharren in der Komfortzone gleichzeitig Stillstand. Das muss für andere nicht zutreffen. Ich habe viel gearbeitet, einen Sohn großgezogen und jetzt suche ich wieder ein Abenteuer, so wie dies mittlerweile immer mehr tun. Die Freiheit zu erleben, aus Zwängen auszubrechen. Wobei ich mit Freiheit nicht meine, dass man alles tun uns lassen kann. Ich sehe dies eher verteilt auf der Gaußschen Kurve. Es gibt Menschen, die sich in ihrem Beruf, ihren Beziehungen, ihren Glaubenssätzen und Einstellungen eingezwängt fühlen und andere, die die ganz große Freiheit leben. Es ist immer eine Balance. Die einen stehen sehr lange in der Zwangssituation, manche fühlen sich in der Mitte in einem komfortablen Zustand (Komfortzone) und wenige wagen sich auf die Seite der Freiheit.

Wenn man dies auf der Gaußschen Kurve einzeichnen würde, befänden sich die meisten Menschen in der Mitte. Wenn ich diese Kurve im Coaching oder in meinen Seminaren aufzeige und die Teilnehmenden sich darauf einordnen lassen, gibt es den einen oder die andere, die links oder rechts ausscheren. Die sich entweder frei in ihren Entscheidungen fühlen und mit dem, was sie tun, wirklich glücklich sind, und die andern, die schon sich schon seit Jahren darüber Gedanken machen, was sie in ihrem Leben ändern könnten, weil sie unzufrieden sind. Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht? Bist du so mit deinem Leben zufrieden oder haderst du mit dir selbst? Fragst dich, was du ändern solltest? Ein Tipp: Warte nicht auf den richtigen Zeitpunkt. Der ist immer JETZT!

  • Wo befindest du dich gerade auf dieser Kurve?
  • Warum fühlst du dich dort wohl? Ist das ok für dich?
  • Gibt es etwas, dass du schon lange ändern möchtest?
  • Was hindert dich daran, das zu tun?
  • Was könntest du für dich gewinnen, wenn du deine Komfortzone verlässt?
  • Was erwartet dich, wenn du da stehen bleibst, wo du gerade bist?

Oder wieder mal mit Worten von Henry Ford „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“

Ich warte mal bis zur Rente

Ein ehemaliger Kollege hat mir mal erzählt, dass er gerne, wenn er einmal die Zeit dafür findet, mit einem Segelboot den Atlantik überqueren wollte. Dies war ein langgehegtes Ziel von ihm. Leider konnte er es nicht mehr erleben. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit mit 50 Jahren. Damals war gerade mein Sohn geboren worden. Noch heute denke ich an ihn. Er war so sehr verhaftet in absolut nachvollziehbaren Zwängen, dass er das, war ihm wirklich wichtig war, hinausgeschoben hat. Er war mein Lehrmeister, dies nicht zu tun.

Unbekanntes Terrain

Ich habe keine Ahnung, was mich in den nächsten Monaten erwartet. Das lasse ich größtenteils auf mich zukommen. Ich bleibe neugierig, aufgeschlossen und stelle mich den Herausforderungen, die mir begegnen. Diese Reise ist für mich kein Urlaub, sondern eine Reise mit und zu mir. Egal in welchem Alter man ist, man ist nie zu alt, um etwas Neues zu lernen oder neue Erfahrungen zu sammeln.

Learning diese Woche:

  • Ängste sind dafür da, sie zu überwinden
  • Wenn dir etwas wichtig ist, dann fang damit an, es zu verwirklichen

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

Woche 24 im Van – Ein ganz normaler Tag

Woche 24 im Van – Ein ganz normaler Tag

Heute ist der 1. Oktober. Ich liege auf meinem Bett im Van und schreibe den wöchentlichen Blogbeitrag. Es regnet mal wieder wie so oft diese Woche. Eigentlich sehr entspannend, wenn die Regentropfen auf das Dach prasseln. Die Heizung läuft, also auch angenehm warm. Gestern kam endlich mal die Sonne raus und ich konnte einiges am Van machen. Heute ist Baumarkt angesagt, da ich noch ein paar Dinge optimieren möchte. Auf 8 qm leben und arbeiten ist eine echte Herausforderung.

Von meinen Technik- und Internetproblemen in dieser Woche möchte ich nicht mehr berichten.

Vanlife in echt

Vielleicht überlegt sich ja der eine oder andere, ob dies ein Lebensmodell sein kann. Im Van leben und arbeiten. Deshalb möchte ich heute mal einen Realitätsbericht dazu schreiben. Ich lese nämlich in letzter Zeit Berichte aus schick ausgebauten Vans mit Bücherregalen und tollen Dekorationen, die man eigentlich nur bei einem ständig stehenden Van nutzen kann. Oder man dekoriert jeden Morgen und Abend das ganze Fahrzeug neu. Also diese Zeit hätte ich definitiv nicht. Bei mir sieht es daher nicht aus wie bei Instagram. Obwohl ich finde, das meiner schon ganz schick ist. Aber jede Ecke wird ausgenutzt, um das, was ich zum Leben und Arbeiten benötige, unterzubringen.

Realistische Tage im Van – Beispiel

Donnerstagabend habe ich in einem kleinen Ort im Westerwald auf einem ausgewiesenen Stellplatz einer süßen Kleinstadt übernachtet. Ein großer Dank an all die Städte, die uns Campern diese Möglichkeit zur Verfügung stellen. Gewundert habe ich mich nur, dass nach Einbruch der Dunkelheit plötzlich so viele PKW’s aufgetaucht und sich auch schnell wieder verzogen haben.Nur einer blieb mit eingeschaltetem Licht und Motor immer hinter einem Gärtnerauto stehen. Ich vermute, das ist ein Drogenumschlagplatz. Übrigens nicht der erste, auf dem ich gestanden habe. Geschlafen habe ich hervorragend.

 Um sechs Uhr am nächsten Morgen stehe ich auf, mache mir einen Kaffee, mit dem ich mich wieder unter die Bettdecke verziehe (da ist es kuschelig warm) und lese erst mal meine Mails, schaue ein paar Videos für’s Campen oder Reisen oder Bus ausbauen an und bereite mich auf den Tag vor. Aufstehen, waschen, Zähneputzen, Frühstück. Dann ein kurzer Spaziergang durch den Ort, die Burg besichtigen und dann ins erste Meeting um 9.00 Uhr. Danach noch ein paar Büroarbeiten und Vorbereitungen zu Coachings oder Seminaren. Dann geht’s weiter auf die Suche nach dem nächsten Stellplatz. Dazwischen kurz im Supermarkt vorbei und zur Entsorgung.

 Am nächsten Stellplatz angekommen. Erst mal Internetcheck. Dann wieder Mails lesen und beantworten, Angebote schreiben etc. Noch einmal ein kurzer Abendspaziergang. Mit Sohn oder Freunden telefonieren und dann geht’s ab ins Bett.

Den Tag strukturieren

Am nächsten Morgen wieder um 6.00 Uhr aufstehen. Diesmal ist Badetag angesagt. Da ich sehr gerne schwimme, suche ich mir in der Nähe immer Schwimmbäder mit 50 Meter Becken. Nur kurz Kaffee gemacht (ohne den kann kein Tag beginnen), dann zum Schwimmbad gefahren. Öffnet leider erst um 8.00 Uhr. Schnell meine Runden schwimmen, Duschen, Haare föhnen und ab ins Auto. Gerade noch rechtzeitig für das 9.00 Uhr Meeting. Dann von einem Meeting ins nächste und ein paar Telefonate. Danach neuen Stellplatz suchen und diesen anfahren. Eventuell zwischendurch noch eine Post aufsuchen, Tanken und noch ein paar Besorgungen machen. Abendessen kochen und meiner Camperkollegin den nächsten Tag planen. Baumarkt, Supermarkt, Post … Das war natürlich nur ein kurzer Abriss. Aber gibt vielleicht einen kleinen Einblick.

Was ist wichtig beim Vanlife

Wichtig finde ich beim Vanlife – zumindest für mich –eine gewisse Regelmäßigkeit. Ich stehe immer zur gleichen Zeit auf und erledige meine Aufgaben aus meiner Todo-Liste. Zwischendurch kurze Spaziergänge oder Besichtigungen. Wenn man auf einem so kleinen Raum arbeitet, muss man zwischendurch einfach raus. Dann gehe ich spazieren und frische Luft schnappen. Dabei kommen mir sehr oft gute Ideen für meinen Job. Der Kopf ist frei und ich kann kreativ denken.

Ebenso wichtig finde ich, das man immer wieder dieselben Anlaufstellen hat. Das können Stellplätze sein, oder Freunde, oder Geschäfte. Da muss ich nicht lange suchen, bis ich etwas finde. Einkaufen in einem unbekannten Geschäft dauert dreimal so lange wie bei einem bekannten Geschäft. Vanlife bedeutet, mit den täglich wechselnden Gegebenheiten zurecht zu kommen. Es erfordert Offenheit und eine hohe Flexibilität. Nicht selten fahre ich mitten in der Nacht von einem Stellplatz zum andern, da es vielleicht laut geworden ist oder sich sonstige Störungen ergeben haben, die mir unangenehm sind. Wenn einem die Plätze bekannt sind, kennt man dies auch und hat entsprechende Alternativen parat. Aber manchmal muss man sich diese auch um ein Uhr nachts erst mal suchen. Das ist nicht immer witzig. Deshalb steht mein Van immer abfahrbereit da. 

Und mir fällt gerade noch ein. Für Insta-Fotos habe ich da überhaupt keine Zeit mehr. Denn dazu müsste mein Van immer tiptop aufgeräumt sein und ich müsste alles Störende rausstellen – fürs Foto! 

Dank an meine lieben Freunde

Ich bin sehr dankbar für die Gastfreundschaft meiner Freunde Nähe Frankfurt. Dort kann ich nicht nur meine Wäsche waschen und das stabile Internet für meine online-Trainings nutzen, sondern fühle mich in der Familie auch sehr wohl. Die gemeinsamen Gespräche, Kochen oder einfach nur mit dem Hund einen Spaziergang unternehmen. Ich merke, dass man auch als digitaler Nomade eine gewisse Stabilität und Gewohnheit braucht. Deshalb stehe ich dort auch mal ein paar Tage, bevor ich dann wieder auf Tour gehe.

 Reiseplanung

Den kalten Winter möchte ich nicht in Deutschland verbringen. Deshalb geht es Ende Oktober über Frankreich nach Nordspanien und Portugal. Meine Präsenztrainings habe ich entsprechend gelegt. Wobei auch jetzt schon wieder einige meiner Kunden auf online-Trainings umsteigen. Diese kann ich ebenso gut von unterwegs halten. Und meine Coachings sowieso. Bis jetzt habe ich die Route noch nicht festgelegt. Gibt auch noch zu viel Bürokram und Vorbereitungen meiner nächsten Seminare und Workshops zu tun. 

HeckenGespräche – Video mit Andreas Hutter

Am Mittwoch erscheint das Video zu meinem Podcast „HeckenGespräche“ Episode 4 mit Andreas Hutter auf einem YouTube-Kanal. Ihn habe ich bei meiner letzten Spanienreise auf einem Stellplatz kennengelernt. Er hat schon früh in seinem Leben ein Unternehmen aufgebaut und schafft es jetzt, seine Zeit so gut einzuteilen, dass er sein Jahr in Arbeit und Freizeit, Kreativität und Familie hervorragend in Balance bekommt. Wie er dies schafft, erzählt er in diesem Gespräch. Seine Tochter ist ja digitale Nomadin und mit ihr hatte ich mein erstes Gespräch.

Learning diese Woche

  • Als digitaler Nomade sollte man seine Homebase gut auswählen
  • Stabilität tut gut

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.