Woche 8 im Van – Männer sind ja so schlau!!!

Woche 8 im Van – Männer sind ja so schlau!!!

Ich sitze im Garten bei Freunden auf Föhr und lasse meine letzte Woche Revue passieren. Es ist ein strahlender Sonnentag mit Wind, wie das auf dieser Insel meist üblich ist. Als ich gestern mit der Fähre hier angelandet bin war schon ein urlaubiges Treiben am Strand und in den Straßen von Wyk. Spitzmäßige Windverhältnisse haben zudem viele Surfer und Kiter aufs Wasser gelockt. Mutige sind sogar schon ins kalte Wasser gesprungen. Bei mir hat das nur für die Füße gereicht. Zudem muss man hier sehr weit laufen, bis man überhaupt an eine schwimmfähige Tiefe kommt. Und bei Ebbe ist es sowieso vorbei damit. Da wäre dann Wattwandern angesagt. Da ich einfach nur entspannen wollte habe mir gestern am Strandcafe einen Aperol Spritz genehmigt und das Treiben eine Weile betrachtet.

Heute früh ist nun mal wieder Blog schreiben dran. Was mich als Thema schon die ganze Woche umtreibt ist ein Thema, zu dem ich diese Woche interessanterweise einen Artikel auf LinkedIn gelesen und ihn leider heute nicht mehr gefunden habe.

Warum müssen Männer Frauen ungefragt Ratschläge geben!

Mein Kastenwagen ist ein ausgebauter Camper. Die Vorgängerin hat ihn Bruno genannt, also habe ich den Namen übernommen. Obwohl ich eigentlich einem Auto keinen Namen gebe. Aber so kann ich neugierigen Menschen, die fragen, mit wem ich unterwegs bin sagen. „Mit Bruno, der ist da hinten.“ Den Tipp habe ich von einer Camperfreundin.

So, aber nun zum Thema. Ende November habe ich mir einen ausgebauten 6 Meter langen Kastenwagen gekauft. Vor einem Monat dann noch einen Lastenträger für meinen Roller anbauen lassen. Zudem habe ich mir erst vor ein paar Wochen das Roller fahren beigebracht. Sonst war ich jahrzehntelang immer mit meinem Mountainbike unterwegs. Wegen Knieproblemen geht das aber leider nicht mehr. Letzte Woche nun versuche ich das 100 kg schwere Gerät an einer Böschung zu parken. Mein Bike konnte ich innerhalb von 2 Sekunden in die andere Richtung drehen. 100 kg hebe ich aber nicht hoch, sondern muss es eben anders drehen. Da spricht mich doch glatt ein vorbeigehender Familienvater an, wie ich das zu tun habe. Wohlgemerkt war ich gerade dabei, das zu tun. Trotzdem habe ich mich dazu genötigt gefühlt, mich zu rechtfertigen. Na, so ein Quatsch, dachte ich hinterher. Wieso muss ich mich dafür rechtfertigen? Weil ich das Gefühl hatte, ich muss ihm sagen, dass ich das sehr wohl weiß und auch kann? Oha, was sind das denn für Muster?

Ratschläge

Dieses Erlebnis hat mich dazu gebracht, mal darüber nachzudenken, wie viele Ratschläge ich jetzt schon seit dem Kauf meines Campervans von Männern bekommen habe. Ich kann sie nicht mehr zählen. Von „Was ich alles an Solar aufs Dach machen sollte und vor allem wie“ bis zu „Nimm statt einem Lastenträger für den Roller einen Anhänger, der ist billiger und flexibler“. Letzter Vorschlag kam von mehreren Männern und einer Freundin, die sich nun eine Anhängerkupplung an ihren Van hat anbauen lassen, um einen Hänger für den Transport verschiedener Sachen anzudoggen. Für sie ist das auch praktischer, da sie einen Garten hat, wo sie den Hänger auch mal für eine Weile stehen lassen kann. Ich habe meinen Roller permanent dabei. Wohlgemerkt sind diese Ratschläge immer „ungefragt“ erfolgt. Natürlich mache ich mich schlau, bevor ich etwas entscheide. Und greife auch gerne auf das Know-how „erfahrener“ Camper*innen sowie Fachleuten zurück. Ich versuche mittlerweile auch nicht mehr nachzuvollziehen, weshalb der andere meint zu wissen, was gut für mich ist? Ganz sicher ist das gut gemeint, aber eben aus der Perspektive der anderen Person. Meine Hypothese: Dies ist ein Mindset, dass Frauen mit manchen Dingen nicht so vertraut sind wie Männer. Insbesondere wenn es um technische Dinge geht. Das trifft auch sicher auf viele Frauen zu. Aber eben nicht auf alle. Wobei ich auch Frauen kenne, die das Nichtwisssen und -können als Strategie einsetzen. Und Männer, die dankbar sind, wenn sie ihnen zeigen dürfen, was sie können.

Welches Mindset könnte dahinter stecken?

Denken Männer, dass man Frauen generell helfen muss, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob diese das wünschen? In Spanien habe ich eine junge Frau getroffen die ihren 7 Meter Lieferwagen komplett alleine ausgebaut hat. Sie kennt jede Schraube, weiß, wie die Leitungen verlegt sind und was welche Funktion hat. Sie hat sich ein Solarsystem aufs Dach gebaut, dass sie bei Bedarf sogar aufstellen kann. In dem Van ist alles drin, was sie zum Leben und Arbeiten benötigt. Und wenn etwas nicht mehr funktioniert, kann sie das selbst reparieren. Damit ist sie seit Monaten in Europa unterwegs.

Frauenkompetenzen

Wenn ich dieses Mindset aufs Berufsleben übertrage, dann frage ich mich, wie viele schlaue, intelligente und kompetente Frauen dieses Verhalten in ihrem Arbeitsalltag erleben und ertragen. Wenn ihnen ihre Kompetenz so mir nichts dir nichts (vermutlich eher aus Gedankenlosigkeit) abgesprochen wird. Im schlimmsten Fall fühlen sich Frauen dadurch minderwertig.

Noch ein kurzer Nachsatz: Nachdem ich meinen Text in der ersten Ausführung geschrieben habe, bin ich hier auf Föhr kurz zum Strand und habe mich in den Sand gelegt und meine Augen geschlossen. Ein junger Vater kam mit seinem vielleicht 3jährigen Sohn Richtung Strand. Über eine Rampe fuhr der Kleine mit seinem Buggy mehrmals rauf und runter und hatte seinen Spaß dabei. Dann kletterte der Kleine auf eine Steinskulptur. Nun erklärte der Vater seinem Sohn auf eine Frage, dass dies Rost wäre. Worauf immer der Junge gezeigt hat, das konnte ich nicht sehen. Er erklärte dann: „Rost entsteht durch Wasser, Wind und Salz.“ Aha, denke ich, wieder was gelernt! Das war übrigens das Einzige, was er dazu zu sagen hatte. Plötzlich kreischt der Junge. Kommentar des Vaters: „Was’n das? Das machen doch nur Mädchen.“ Tja, so werden Glaubenssätze und Einstellungen von Generation zu Generation übertragen.

Meine Learnings diese Woche :

  • Lass dich nicht zu einer Rechtfertigung verleiten!
  • Hinterfrage deine Glaubenssätze und Einstellungen.

Dann bis nächste Woche. Bleib heiter!

Woche 7 im Van – zu schwer – Walk and Talk – endlich Meer

Woche 7 im Van – zu schwer – Walk and Talk – endlich Meer

Diese Woche bin etwas später mit dem Schreiben dran – aber gestern war hier oben an der Ostsee ein so traumhaftes Wetter, dass ich mir den Roller geschnappt und die Gegend erkundet habe. Nachdem die Wetter App für heute Regen angesagt hat, nutze ich diese Zeit für Büroarbeit und Blog. Also, was war diese Woche alles los:

„Zu schwer“

Wenn man im Van lebt und arbeitet, muss oder sollte man ja alles Wichtige und Nötige dabeihaben. Das meiste liegt bei mir zwar in der Cloud, aber manches geht doch nur mit Papier. Also am Wochenanfang wieder alles aus- und umgeräumt, Teile ins Storage gebracht und andere wiederum von der Homebase ins Auto verlagert. Aber der Hauptgrund des Ausräumens war mein Gewicht. Natürlich das Gewicht meines Vans inklusive mir. Also bin ich mit dem Van letzte Woche auf die Waage gefahren und musste feststellen: Ich bin zu schwer! „Ihr Mann kann da jetzt nicht mehr mit!“ meinte der freundliche Herr der Kompostierungsanlage, auf der ich mein Auto wiegen durfte. Tja, ich reise ohne Mann – aber – der Roller war da noch nicht am Auto! Und da kommen plus Träger noch mal 140 kg dazu. Also ist Auflasten angesagt. Das bedeutet: Luftfederung hinten, neue Federn vorne und das ist leider mit enormen Kosten verbunden. Mir bleibt jedoch nichts anderes übrig. Muss ich machen. Sonst kann ich nicht nach Österreich, Italien, die Schweiz, Spanien und und und.

Da bei meiner Homebase ein paar wichtige Dinge aufgelaufen waren, bin ich von Frankfurt wieder gen Norden gefahren. Manches muss einfach vor Ort erledigt werden. Beim letzten Mal habe ich mir mit der Fahrt viel Zeit genommen und 10 Stunden gebraucht. Diesmal bin ich in einem Rutsch durchgefahren, was sich natürlich an den Spritkosten deutlich bemerkbar machte.

Walk and Talk

Ich nutze meine Flexibilität im Van, mit Coachees in die Natur zu gehen, mit denen ich mich sonst online treffe. Wenn ich also weiß, dass ich demnächst in der Nähe bin, gebe ich meinen Klienten Bescheid. Diese Möglichkeit hat in dieser Woche einer meiner Klienten genutzt. Wir trafen uns für eine 3-Stunden-Termin in einem Park in der Nähe seines Wohnortes. Er arbeitet zurzeit zwar wieder überwiegend im Büro, hat aber seinen Rhythmus noch nicht gefunden. Zudem hat sich während der Homeoffice-Zeit vieles verändert. Er hat jetzt einige Mitarbeitenden, die auch künftig überwiegend im Homeoffice arbeiten wollen. So haben sich verschiedene Unannehmlichkeiten ergeben, über die wir bei unserem Walk and Talk gesprochen und sie klären konnten.  

Endlich Meer

Eigentlich wollte ich langsam in den Norden fahren. Aber wenn mir jemand sagt, dass es ans Meer geht, dann lockt mich das doch sehr. Dass ich nun so schnell gen Norden gefahren bin, habe ich übrigens meiner lieben Vanfreundin Petra zu verdanken. Ich stehe nun auf einem Campingplatz am Meer und teste, wie autark ich wirklich bin. Das alles Entscheidende für mich sind Strom und Internet. Beides benötige ich überwiegend zum Arbeiten. Die letzten beiden Tage hatten wir wunderbares Traumwetter und meine Batterien sind komplett voll. Seit heute ist es allerdings ein wenig trübe, windig und nass und jetzt kommt erst mal der Test, wie gut mein Solar bei bedecktem Himmel sich schlägt. Ich brauche den Strom für meinen Kühlschrank und vor allem für mein MacBook, Handy und Tablet. Diese kann ich über meine USB-Steckdosen oder meine große Powerbank mit 230 V laden. Wann mir der Strom ausgeht, kann ich jetzt am besten testen. Denn hier kann ich mich im Bedarfsfall einfach an den Landstrom anschließen.

Heute morgen trotz Wind wieder meine Qigong-Übungen am Meer genossen und festgestellt, ich bin ein Wasserkind. Wenn ich so am Ufer stehe und die Wellen auf mich zukommen, dann geht einfach mein Herz auf.

Learnings diese Woche

  

  1. Höre auf deine innere Stimme. Was sagt sie dir? Wobei geht dir das Herz auf?
  2. Nutze die Natur als Inspirationsquelle.
  3. Freunde sind einfach eine Bereicherung. Sei dankbar für sie.

Dann bis nächste Woche. Bleib heiter!

Woche 6 im Van – Elektrikprobleme und Technikermangel – Erfolgreiche Hybridveranstaltung – wieder kältere Nächte

Woche 6 im Van – Elektrikprobleme und Technikermangel – Erfolgreiche Hybridveranstaltung – wieder kältere Nächte

Wenn die Elektrik spinnt

Autos sind ja heute technisch so aufgerüstet, dass damit die Fehlerhäufigkeit zunimmt. Bei meinem Van ist das nicht anders. Die Schließanlage funktioniert mal und mal nicht. Muss täglich einen Neustart auslösen. Interessant, dass man selbst bei einem solchen Problem keinen Termin in der Werkstatt bekommt. Nun lebe ich ja in diesem Van und bin darauf angewiesen, dass alles funktioniert. Insbesondere die Alarmanlage ist mir wichtig, wenn ich irgendwo freistehe. Da helfen einem eher Gleichgesinnte im Internet, die die gleiche Erfahrung schon ein- oder mehrmals gemacht haben.

Auf der einen Seite werden Wohnmobile wie warme Brötchen zu Höchstpreisen verkauft – hat man dann aber ein Problem, steht man ohne Service ganz schön dumm da. Hinzu kommt, dass durch Corona und den aktuellen Krieg viele Ersatzteile nicht geliefert werden. Selbst wenn die Werkstätten wollten, könnten sie nichts reparieren. Heutzutage wird ja auch alles ausgetauscht und weniger repariert. Ich hoffe, mein Problem kann diese Woche noch gelöst werden.

Hybrid-Veranstaltung bei SAP und der Hochschule Hamburg

Auf dem Corporate Learning Community Camp22 hatten mein Kollege Volkmar Langer und ich eine erste gemeinsame Hybrid-Veranstaltung. Volkmar präsentierte aus Hamburg, ich aus Wallau und dann hatten wir noch online zugeschaltete Teilnehmende. Ich war dankbar, dass mir SAP Torben für die Technik zur Seite gestellt hat. Aber selbst für ihn war dies eine Herausforderung. Ich musste erst alles exakt mit ihm klären, damit er die Technik entsprechend einrichten konnte. Wird mit Beamer präsentiert? Was soll der zeigen? Was kommt auf den im Raum stehenden Flatscreen? …

In Walldorf hatten wir eine „Eule“ zur Ton- und Bildübertragung. Die Eule zeigte einmal einen Rundblick, richtete sich aber jeweils auf den Sprecher/Sprecherin, der/die gerade spricht. Eigentlich eine tolle Sache. Nur unser Ton klang wohl wie in einer Bahnhofshalle. Dies war zumindest die Rückmeldung aus Hamburg. Woran dies lag, konnten wir allerdings im Laufe der Veranstaltung nicht herausfinden.

Ich fand unsere Hybridveranstaltung schon echt herausfordernd im Gegensatz zu einem Workshop in einem Raum. Man musste seine Aufmerksamkeit auf viele verschiedene Aspekte richten. Im eigenen Raum konnte man zwar sehen, wer etwas sagen möchte (per Hand heben), die Beteiligungen im anderen Präsenzraum sowie im Chat mussten jedoch koordiniert werden. Mir ist dabei aufgefallen, dass man die Zeit komplett vergisst. Deshalb würde ich jedem raten, eine Person für den technischen und organisatorischen Support einzubinden. Nur dann kann man sich auf seinen fachlichen Part fokussieren. Mit Torben hat das bei mir super funktioniert. Er gab mir entsprechende Handzeichen, wenn wir kurz vor dem Ende unserer Session waren.

Wichtig ist auch die Absprache mit dem Kollegen im anderen Raum. Wer übernimmt welchen Part, wie sind die einzelnen Zeiten … Manchmal gab es zeitversetzte Übertragungsverzögerungen. Wenn beispielsweise aus beiden Räumen gleichzeitig gesprochen wird, bzw. die eine Person die andere unterbricht, schien die Übertragung nicht so optimal zu funktionieren.

Was mir noch aufgefallen ist: Man sollte sich über die räumlichen Bedingungen gegenseitig informieren. Wir hatten vier Sessions mit jeweils 45 Minuten und 15 Minuten Pause dazwischen. In Walldorf mussten die Teilnehmenden das Gebäude wechseln, um sich einen Kaffee zu holen. Deshalb ist ein Timekeeper wichtig, der darauf achtet, dass die Zeiten eingehalten werden. Wie eine Teilnehmerin anmerkte: „Man schafft es sonst nicht, einen Kaffee zu trinken und noch einmal in der Keramikabteilung vorbeizugehen.

Aber es war ja ein Experiment und unglaublich spannend. Mit dieser Erfahrung gehe ich jetzt ganz gut gerüstet in die nächste, vielleicht nicht ganz gewöhnliche Hybrid-Session.

Wetter wie im April

Die Woche ist rum und es wird wieder kälter. Mal knallt die Sonne auf einen runter, sobald aber eine Wolke auftaucht, muss man sich wieder die Jacke anziehen. Heute morgen fand ich es mit 12 Grad schon ganz schön frisch. Mein Körper scheint sich jedoch daran zu gewöhnen. Mittlerweile ist es mir in Wohnungen schon viel zu warm. Was ich jetzt erst so richtig registriere, wie lange doch die kältere Jahreszeit geht. Und wahrscheinlich wird es dann wieder von heute auf morgen 35 Grad plus. Mal sehen, was kommt.

Learnings diese Woche:

  1. Plane und bleibe trotzdem flexibel.
  2. Sich auf Experimente einlassen ist eine wunderbare Lernchance.
  3. Nicht jedes Unternehmen hat verstanden, was Service bedeutet.

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

 

Woche 5 im Van – Home- and Dogsitting – Hybrid? Geht doch! – Spontane Entscheidung

Woche 5 im Van – Home- and Dogsitting – Hybrid? Geht doch! – Spontane Entscheidung

Home- and Dogsitting

Diese Woche habe ich im Haus von Freunden wohnen dürfen, während diese auf einem Kurzurlaub zu ihrer Tochter nach Portugal gereist sind. Das habe ich mit Freude angenommen, da ich dort nämlich an meinem 27“ Mac arbeiten konnte. Ist schon etwas anderes wie das kleine MacBook. Zum einen hatte ich die Überarbeitung meiner Webseite auf dem Plan, zum andern wollte ich noch einen Pitch schreiben. Da zahlt sich doch ein großer Bildschirm und vor allem stabiles WLAN aus. Wenn ich mit dem Van unterwegs bin, habe ich nämlich nicht immer die gleiche WLAN-Qualität. Manchmal muss ich sogar den Platz für einen besseren Empfang wechseln. Der Vorteil eines Hauses oder einer Wohnung ist aber auch die Dusche. Habe ich zwar auch an Bord. Das Duscherlebnis ist allerdings nicht zu vergleichen. Im Bus ist Wasser sparen angesagt. Am Donnerstag wurde mir dann noch Levi, die ganz liebe Hündin der Familie gebracht. Sie hat mich dazu gezwungen, viele Pausen zu machen und vor allem mal die Beine nach draußen zu bewegen.

Hybrid? Geht doch!

Neben ein paar Coachings hatte ich diese Woche wieder einen Hybrid-Workshop. Das Führungskräftecoaching des Kleinunternehmens startete im April zunächst mit einem Präsenz-Workshoptag, an dem wir alle im Moment relevanten Themen sammelten und zudem noch das Thema Kommunikation mit einzelnen Rollenspielen bereicherten. An diesem Tag haben sich auch kleine Peer-Gruppen gebildet, die sich verschiedene Themen aus dem Cluster zur Bearbeitung ausgewählt haben und sich jede Woche treffen. In weiteren zweistündigen Coachingterminen mit mir werden nun die Themen von einzelnen Kleingruppen bearbeitet. Zu unserem Teamcoaching diese Woche war eine Teilnehmerin aus Portugal zugeschaltet, die andern hatten sich zu kleinen Teams in ihrem Unternehmen zusammengefunden. Als Plattform für unser Kanban und das Stage-Result-Board arbeiten wir mit einem cloudbasierten Board, auf das die Führungskräfte zeitunabhängig und damit flexibel zugreifen können. Hier sind alle wichtigen Informationen, Unterlagen und Links hinterlegt. Alles liegt an einer Stelle und kann somit von allen Beteiligten jederzeit eingesehen und der Bearbeitungsstand aktualisiert werden. Außerdem erhielten alle Teilnehmenden am Präsenztag ein kleines Buch zum Notieren ihrer ganz persönlichen Notizen und wichtigen Erkenntnisse.

Die weiteren geplanten Coachingtermine mit mir finden ca. alle 4 Wochen statt. Das Organisieren dieser Termine mit neun Personen ist schon eine echte Herausforderung neben Urlaub, Messe und anderen Terminen.

Ich bin wirklich erstaunt, wie engagiert und motiviert die Führungskräfte dieses Betriebes an diese für sie ganz neue Art der Zusammen- und Projektarbeit herangegangen sind. Sie haben vorher kaum mit TEAMS gearbeitet, geschweige denn so strukturiert auf einer Plattform. Zur Einarbeitung in das Board hatte ich ein identisches Übungsboard angelegt. So konnte sich jeder individuell einarbeiten. Positiv werden die Treffen der Peer-Gruppen und Coachings mit mir hervorgehoben. Innerhalb kurzer Zeit hat sich damit die Kommunikation und Zusammenarbeit verbessert.

Spontane Entscheidung

Die Woche ging weiter. Am Donnerstag früh ruft mich mein Kollege Volkmar Langer an, ob wir nicht zusammen auf dem Corporate Learning 2022 Camp #CLC22 das Experiment wagen, unsere Leadership-Coaching-Challenges standortüberreifend anzubieten. Er ist live in Hamburg in der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) und ich im Weiterbildungszentrum von SAP in Walldorf. Nun haben wir (oder er) spontan 4 simultane Sessions eingetragen, in denen wir gemeinsam mit den Teilgebenden einen „Deep Dive“ in unser Framework wagen. Da bin ich echt mal gespannt, wie das funktioniert. Ich habe zwar schon öfter hybrid gearbeitet, aber eben nicht so. Insbesondere interessiert mich die Technik und wie die Teamarbeit funktioniert. Werde nächste Woche sicher darüber berichten.

Learnings diese Woche:

  1. Ich brauche keinen Hund. Schön, mal zwischendurch einen zu haben, aber es ist nicht einfach, die eigenen und die Bedürfnisse des Hundes zu berücksichtigen.
  2. Weg mit den Vorannahmen, dass man in kleinen Unternehmen nicht bereit ist, Lernen auf eine Collaborationsebene zu heben und mit neuen Techniken zu arbeiten.
  3. Spontanität bedeutet, sich innerhalb kurzer Zeit für etwas entscheiden und es einfach dann zu machen.

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.

 

Woche 4 im Van – Wertschätzung- Coaching in der Natur – Stellplatzsuche

Woche 4 im Van – Wertschätzung- Coaching in der Natur – Stellplatzsuche

Gerade komme ich vom See, wo ich meine morgendliche Qigong-Übung gemacht habe. Vor mir hat sich auf dem glänzenden Wasser ein Schwan geputzt und im Hintergrund habe ich den Kuckuck rufen gehört. Meinen Blogbeitrag habe ich zuvor geschrieben und ergänze ihn nur noch.

Wertschätzung oder Gleichgültigkeit?
In der letzten Woche hatte ich ja über das Thema Enttäuschung geschrieben und stelle fest, dass dies ein anregendes Thema ist. Diese Woche habe ich einen guten Freund getroffen, der über 25 Jahre als IT-Spezialist in einem Unternehmen tätig war. In den letzten beiden Jahren durch Corona hatte sich auch hier viel verändert. War er sonst bei seinem Kunden vor Ort beschäftigt, konnte diese Arbeit jetzt nur noch online erfolgen. Aber auch dies hat hervorragend funktioniert. Allerdings gab es durch den neuen „Chef“ des Unternehmens auch einige Veränderungen, von denen mein Freund betroffen war. Da sich einiges in eine Richtung entwickelt hatte, für die er nicht mehr stand, entschied er sich, ein paar Jahre früher in den Vorruhestand zu gehen.

Was war nun enttäuschend? Vielleicht hatte er erwartet, dass man ihn bittet, doch noch ein wenig länger zu bleiben. Insbesondere, da er ja der Spezialist und einzige Know-how-Träger beim Kunden war. Aber es kam nichts. Man hat recht schnell seiner Bitte entsprochen. Es kam auch kein Danke des neuen Vorgesetzten für die geleistete Arbeit in den vielen Jahren. Nur der Kunde bedauerte es sehr, dass er nicht mehr für ihn da war. Sie luden ihn sogar zu einer sportlichen Veranstaltung im Rahmen eines Städtelaufs ein, da sie wussten, das er Marathonläufer ist. Zum Kunden war es im Laufe der Jahre zu einer persönlichen und sehr wertschätzenden Beziehung gekommen.

Bei meiner Arbeit als Coach erlebe ich es immer öfter, dass insbesondere Ältere nach jahrelanger Arbeit sehr gerne verabschiedet und durch Jüngere ersetzt werden, wenn überhaupt. Selbst wenn man dies aus betriebswirtschaftlichen Gründen vielleicht noch nachvollziehen kann, muss es doch nicht an Wertschätzung fehlen. Mangelt es den Führungskräften an Empathie oder haben sie Angst, sich mit den Emotionen dieser Menschen auseinanderzusetzen? Ist das ihr schlechtes Gewissen oder einfach nur Gleichgültigkeit. Auf jeden Fall hinterlässt dies bei den Betroffenen teils bittere Enttäuschung, vielleicht auch Trauer, bei manchem auch Wut und Ärger über sich selbst, dass man sich jahrelang so sehr für dieses Unternehmen eingesetzt hat. Man ist weg und keiner redet mehr über einen. So jedenfalls die Gefühle der Betroffenen. Jeder verarbeitet dies anders und nicht selten stellt man sich selbst infrage. Jedenfalls kann diese Reaktion für den Betroffenen sehr verletzend sein, insbesondere, wenn die Beziehung über so viele Jahre auch zu einer emotionalen Verbindung geworden ist. Da hilft es, darüber zu sprechen und sich klar zu machen, dass nicht jeder die eigene Haltung und Moral an den Tag legt. Akzeptieren, wie es ist und gelassen bleiben. In der Ruhe liegt die Kraft!

Coaching in der Natur
Es geht voran mit meinem Leben und Arbeiten im Van. Meine Coachings führe ich im Moment meist virtuell durch. Neulich sagte mir jemand, man könne die Gefühle eines andern über den Bildschirm nicht erkennen. Vielleicht fällt das den Menschen schwer, die das nicht gewohnt sind. Sowohl meine Kolleginnen und Kollegen wie auch ich machen jedoch die Erfahrung, dass virtuelles Coaching sehr gut funktionieren kann. Es gibt aber auch Situationen, da bietet sich das persönliche Coaching an. Gestern bin ich mit einer Klientin zum Coaching in die Natur gegangen. Wir waren in einem wunderschönen Park mit kleinen See, Bäumen und eine kleinen Brücke unterwegs. Es war ein sonniger und warmer Tag. Nach dem Spaziergang setzten wir uns auf eine Bank mit Blick auf den See mit einer Insel für die Enten, auf der eine große Trauerweide stand. Diese Stelle hatte meine Klientin ausgesucht. Diese kleine Insel mit der Trauerweide war für sie das Symbol für ihr Thema. Es ging um Trennung und darum, dass sie ihr Leben alleine weiterführen wollte, aber mit vielen Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert war. Da ich im Coaching gerne Elementen aus der Natur zu Analyse und Lösungsfindung nutze, konnte sie mit neuen Ideen und Zuversicht in ihre nächste Phase gehen.

Probiere es doch selbst mal aus. Wenn du ein Thema oder Problem hast, gehe raus in die Natur und finde einen Ausschnitt, der dich zu deinem Thema anspricht. Nimm dann die einzelnen Elemente wahr. Z.B. die Insel war die Klientin selbst. Sie steht alleine da. Die Trauerweide waren die vielen Unbekannten, die sie auf sich zukommen sah. Die Lösung war eine andere Trauerweide, die auf der Landseite stand und die Trauerweide auf der Insel mit ihren Ästen ganz leicht berührte und sich mit ihr verband. Für meine Klientin bedeutete dies, sich jemanden zu suchen, der sie für eine Zeit an die Hand nimmt und ein Stück begleitet.

Stellplatzsuche
Das Thema „Wo stelle ich mich heute hin?“ Dank ein paar Apps und Google ist dies bisher kein Problem gewesen. Ich finde immer wieder einen Platz. Wobei ich nicht aufs geradewohl losfahre, sondern die Umgebung mit den Apps absuche. Ich habe für mich festgestellt, dass ich gerne in der Nähe von Wasser bin und nicht mit vielen andern auf einem Platz stehen möchte. Auf meiner Rückreise nach Hessen bin ich deshalb am Steinhuder Meer aufgeschlagen. Es ist wunderschön dort. Allerdings würde ich hier im Sommer nicht sein wollen. Da wird es nur so wimmeln von Touristen. Da ich Frühaufsteherin bin, gehe ich meist nach meinem ersten Kaffee im Bett und dem Lesen der Nachrichten eine Runde raus in die Natur. Den Vögeln zuhören, die Enten auf dem See beobachten oder einfach nur den Wind um die Nase wehen lassen. Das ist etwas, was mich bei meinem Experiment total bereichert. Heute stehe ich an einem wunderbaren See, an dem ich jetzt gleich meine Qigong-Übung machen werde. Wer kann das schon. Aus dem Bus steigen und schon in der Natur zu sein. Ich genieße dies jeden Tag!

Learnings diese Woche:

1. Schenke jedem Tag einem Menschen deine Wertschätzung.
2. Mache dir bewusst, was dir guttut und tu dies auch. Du solltest dir selbst der wichtigste Mensch sein.
3. Eine gute Planung gibt Sicherheit.

 

Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.