Interviews und Videos schneiden
Mit meinem Podcast habe ich mir ja echt was vorgenommen. Hätte nicht gedacht, dass Filme schneiden so viel Zeit in Anspruch nimmt. Ebenso natürlich das Aufnahmesetting. Und wie immer, hat etwas nicht geklappt. Hatte vergessen, bei Audacity Stereo einzustellen, damit beide Mikrofone aufgenommen werden. Mein Gast war gut zu hören, ich jedoch nur ganz leise. Da konnte man nichts mehr retten. Oder doch? Nach einer Stunde rumprobieren in verschiedenen Programmen habe ich mir mal die Aufnahmen aus meiner Kamera und meinem iPhone angehört. Puh, echt Glück gehabt. Die Qualität des iPhones hat meine Tonaufnahmen gerettet. Ich habe echt geschwitzt bis dahin. Denn wenn ein Interview gelaufen ist, kann man es nicht mehr wiederholen. Werde jetzt zur Sicherheit eine Checkliste erstellen, die ich vor jeder Aufnahme abhaken kann. Ich bin ja auch immer in einer anderen Umgebung. D.h. die Verhältnisse sind jedes Mal anders. Manchmal klappt es auch mit der Beleuchtung nicht so richtig. Aber Hauptsache meine Interviewpartner werden ins Licht gesetzt.
Die Videos habe ich dann für YouTube geschnitten und fertig gemacht und den Ton extrahiert für meinen Podcast. So langsam kommt ein wenig Routine hinein. Trotzdem ist es noch enorm zeitaufwendig. Mir fehlt da noch die Routine.
Echt oder Fake?
Diese Woche hat auf LinkedIn eine junge Frau über den Ausbau ihres Vans zum Leben und Arbeiten einen Artikel gepostet. Mit einer enormen Klickrate und vielen tollen Kommentaren. Da könnte ich glatt neidisch werden. Ich habe mir dann mal die Fotos angeschaut. Toll gemacht. Instagrammäßig stand sie mit der Kaffeetasse in der Tür ihres Vans. Wirklich sehr schön in Szene gesetzt. (Bei meiner Aufnahme sieht das nicht so schick aus.) Interessant fand ich jedoch die Inneneinrichtung. Ein ziemlich langes Bücherregal zierte die eine Wand des Vans. Einer kam auf die Idee zu fragen, wie das denn beim Fahren hält. Die Frage wurde nicht beantwortet. Ich vermute, die Bücher fliegen ihr in der ersten Kurve oder beim Bremsen vor der Ampel um die Ohren! Oder sie räumt sie jedes Mal vor einer Fahrt irgendwo ein. Das nennt man „Ladungssicherung“ und ist Vorschrift. Natürlich kann ich dazu nichts sagen, da ich die Umstände in ihrem Van nicht kenne. Nur mir ist es mal passiert, dass ich eine volle Wasserflasche auf dem Bett liegengelassen habe. Beim leichten Bremsen an der Ampel ist mir diese bis ins Fahrerhaus geschossen.
Zweifellos möchte man es schön haben. Das geht mir auch so. Aber die Realität ist, dass man ständig am Umräumen ist, da einfach nicht genügend Platz für alles vorhanden ist. Irgendetwas steht oder liegt immer im Weg. Man ist eben räumlich extrem begrenzt. Und wenn man dann auch noch Arbeitsmaterialien dabeihat, sowieso. Da mir Sicherheit vor Schönheit geht, ist bei mir manches also eher praktisch als schön.
Wenn ich mir so schöne Fotos machen möchte, muss ich einen Teil meines Krams vor die Tür stellen. Dann sieht es bei mir auch fein aus. Wenn ich andere Vanlifer treffe und wir eine „Roomtour“ machen, kommt immer die Aussage. „Bei mir ist es aber nicht aufgeräumt.“ Tja, weil es eigentlich nie wirklich aufgeräumt ist. That’s vanlife. Das andere Instalife. Echt oder fake? Ich möchte niemanden etwas unterstellen, zudem hat alles seine Berechtigung und seine Fans. Heute mal ein Lifebild von mir. Nicht gestyled, aber aufgeräumt.
Im Alten Land unterwegs
Zum Ende der Woche habe ich mich mit einer Freundin an der Elbe im Alten Land getroffen. Das alte Land ist ein Streifen von Stade bis Hamburg und wohl mit eine der größten Anbauregionen für Äpfel in Deutschland. Ich bin durch kleine Orte gefahren, die sich dort aneinanderreihen und wo einer schöner ist als der andere. Besonders aufgefallen ist mir, dass dort noch alles grün ist. Im Gegensatz zu Mittelhessen, wo ich gerade stehe und diesen Bericht schreibe. Hier ist alles von der Trockenheit verbrannt. Die Blätter hängen traurig an den Bäumen und es sieht schon fast aus wie im Herbst.
Nochmal zur Elbe. Was ich nicht wusste, die Elbe hat einen unglaublich langen Sandstrand. Dort konnte ich ewig am Wasser entlanggehen. Reingegangen bin ich nicht, da ich bei den andern gesehen habe, dass sie im Schlick versunken sind. War mir dann doch zu glitschig. Im Gegensatz zur Ostsee, gibt es an der Nordsee ja Ebbe und Flut. Und das wirkt sich auch auf die Elbe aus. Mal ist das Wasser da, mal wieder ein wenig weiter weg. Da die Elbe zudem ein Schifffahrtskanal ist, auf dem sowohl Handels- wie auch Kreuzfahrtschiffe verkehren, kann man am Strand sitzend die ein- und ausfahrenden Schiffe betrachten.
Highlight war die Queen Mary 2. Unter voller Beleuchtung fuhr sie Richtung Meer. Was für eine Energieverschwendung dachte ich bei dem Anblick und fragte mich, wie dort der Strom erzeugt wird. Hab mal Google gefragt. Also bei einer Liegezeit von 10 Stunden und 2000 Passagieren an Bord benötigt so ein Schiff 45.000 Kilowattstunden. Diese werden mittels Generatoren erzeugt. Ich mach jetzt kein Fass bezüglich Umweltverschmutzung auf. Die Aida fuhr dann auch noch vorbei. Die war so groß, dass ich sie, obwohl ich hinter dem hohen Deich stand, immer noch sehen konnte. Das sind schon kleine Städte auf dem Wasser mit einer enormen Leistung und Logistik. Mein Ding ist es allerdings nicht. Da fühle ich mich in meinem kleinen Van wesentlich wohler.
Das war die Woche 18. Noch einmal ein paar richtig heiße Tage im Norden waren dabei. Aber nachts kühlt es schon merklich ab. Bin mal gespannt, wie es in den kühleren Monaten wird.
Learnings diese Woche
- Alles braucht seine Zeit
- Die Vielfalt wird immer größer und unübersichtlicher
Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.
Ich liebe Dein Foto 🫶
Guter Hinweis auf das Thema Sicherung potenzieller Flugkörper im Innern! Wenn der Van auf einer Parzelle fest installiert steht, dann geht das wohl. Quasi Tiny House.
Vielleicht fehlt bei deinem Bild einfach nur der wohlig von beiden Händen umfasste Kaffeebecher ☕️
Freu mich, wenn wir uns eines wunderschönen Tages live am Van sehen!
Sonnige Grüße,
Doris
Danke liebe Doris, tja, den Kaffeebecher hatte ich tatsächlich nicht bedacht. War zu sehr in die Arbeit vertieft. Bis bald mal.