Sammelt sich bei Dir auch immer so viel Zeug an?
Obwohl ich sehr schnell mit Wegwerfen bin, fällt es mir diesmal doch nicht so leicht. Das liegt daran, dass ich ja nicht weiß, wie lange meine Reise gehen wird und was danach kommt. Das ist aber auch das SPANNENDE daran. Wenn man nur noch 8 qm zum Leben und Arbeiten hat, muss man schon genau überlegen, was wirklich benötigt wird. Denn schließlich begrenzt mich mein Auto gewichtsmäßig auch ein Stück weit. Wenn ich in meine Schränke und Schubladen schaue, ist alles voll. Allein meine Bücher!!! Die habe ich schon bei den letzten beiden Umzügen größtenteils abgeschafft, da ich mittlerweile alles digital lese. Trotzdem sind noch 4 Kisten übrig.
Downshifting – oder die Kunst des Weglassen.
Ich hatte mal eine Vortragsreihe für Führungskräfte in ganz Deutschland . Mein Thema war „Downshifting“ oder die „Kunst des Weglassens“. Es war spannend, was mir die Zuhörer*innen anschließend erzählt haben. Eine Führungskraft kam auf mich zu und meinte, ob ich in seiner Garage gewesen wäre? Da würde man hunderte angebrochene Schraubenschachteln finden. Jedes Mal wenn er wieder eine Schraube benötigte, würde er sich eine ganze Schachtel kaufen, da er in dem Wust nichts finden würde. „Nun“ meinte er „da können noch Generationen von Nachkommen davon profitieren.“ Ein anderer erzählte mir, dass er 120 Hemden in seinem Schrank hat. Als ich bei meinem Vortrag tags zuvor die Zuhörer*innen fragte, wieviele Blusen/Hemden sie im Schrank hätten, nannte er mir die Zahl 70. Er hat dann nochmal nachgezählt und festgestellt, dass er sich ziemlich verschätzt hatte.
Wie sieht das bei dir aus? Schuhe, Hemden, Kleider …? Könntest du sagen, wie viele du hast? Sortierst du zwischendurch auch mal aus?
Wegwerfen kann eine richtige Qual sein
Allein wenn ich meinen Kleiderschrank anschaue… Da mache ich die Schiebetüre doch schnell wieder zu. Ich frage mich, wo ich das alles auf meinen 8 qm unterbringen soll? Übrigens hat mein Van auch einen Namen. Er heißt Bruno. Den Namen habe ich von der Vorgängerin übernommen. Denn eigentlich habe ich es nicht so, einem Auto einen Namen zu geben. Aber zurück zum Wegwerfen. Bei meiner fünfwöchigen Rundfahrt durch Spanien habe ich mindestens ein Viertel meiner Klamotten nicht einmal benutzt. Das kennst du bestimmt auch. Mit vollem Koffer in den Urlaub fahren und die Hälfte ungetragen wieder mit zurückgebracht.
Jetzt stehe ich vor einer echten Herausforderung: Was nehme ich auf meine Reise mit? Was brauche ich in meiner Homebase? Gar nicht so einfach, sich da zu entscheiden. Soll ich diese Bluse oder Bluse einpacken? Welches Material benötige ich unterwegs, welches in meiner Homebase? Na ja, bei den Klamotten ist es nicht so schwer. Da bleiben jeweils die Sommer- oder Winterklamotten in der Homebase. Hinzu kommt, dass ich mein Büro auch in meinem Van unterbringen werde. Dies ist mein künftiger Arbeitsplatz. Also gilt die Devise: „Konzentriere dich auf das, was dir WIRKLICH WICHTIG ist und was du tatsächlich brauchst. Es hilft aber auch eine andere Methode. Man schaut, was man NICHT benötigt. Das habe ich nach der zweiten Fahrt mit meinem kleineren Bus vor zwei Jahren gemacht. Ich hatte viel zu viel Kram dabei. Deshalb habe ich mir in meiner Todo-Liste notiert, was ich NICHT mehr mitnehmen werde.
Du kannst Dich nicht entscheiden?
Wenn Du jetzt mal deine Wohnung, dein Haus, dein Büro gedanklich durchgehst. Wo hast du das Gefühl, eigentlich brauche ich das gar nicht mehr. Und trotzdem füllt es Regale, Schränke, Räume, Garagen, Dachböden …
Wie schwer uns Entscheidungen fallen, fällt mir am Beispiel eines meiner Au-Pairs aus der Ukraine ein. Ich schickte sie in einen „kleinen“ Supermarkt am Ort mit der Bitte, unter anderem einen Erdbeerjoghurt mitzubringen. Sie kam ohne zurück. Als ich sie fragte, warum sie keinen Joghurt mitgebracht hat, antwortete sie: „Da gab es so viele zur Auswahl. Ich wusste nicht, welchen ich nehmen soll.“ Damals wurde mir bewusst, dass für uns der Überfluss (fünf und mehr Sorten Erdbeerjoghurt) selbstverständlich ist. Deshalb wird es für mich auch interessant, was ich künftig alles nicht mehr benötige.
So, wann mistest du mal bei dir aus?
Nimm die Dinge in die Hand und frage dich:
- “Brauche ich dies noch?“
- Wenn ja: “Wofür brauche ich das?“
- “Was würde mir fehlen, wenn ich das nicht mehr hätte?“
Eigentlich ganz einfach.
Negative Gedanken ausmisten …
kann übrigens auch ganz wohtuend sein. Ich nenne das „Gedankenhygiene“. Warum soll du dich von schlechten Gedanken beeinflussen lassen? Wenn du bei deinen Gedanken mal ausmisten möchtest, dann frage dich: „Wie lange will ich diesen Gedanken noch bei mir behalten?“ Der Dalai Lama wurde mal gefragt, was er mit negativen Gedanken machen würde. „Ich lasse sie einfach fallen.“ war die Antwort. Toll. Also schmeiß diese Gedanken aus deinem Hirn. Oder stell dir vor, du setzt den Gedanken vor die Tür. Auch nicht schlecht. Manchmal sollte man noch ganz anderes vor die Tür setzen. Schmunzel …Die Assoziation dazu überlasse ich jetzt dir.
Viel Spaß beim AUSMISTEN!