Diese Woche habe ich das erste mal die brütende Hitze und Schwüle erlebt. Tja, mit der Isolierung scheint es bei meinem Kastenwagen nicht so weit her zu sein. Sicher liegt das auch an den vielen Fenstern. Also muss ich mir überlegen, wie ich hier Abhilfe schaffen kann. Eine Nacht hatte ich über 28 Grad. Zum Schlafen einfach viel zu warm. In der zweiten Wochenhälfte ist es dann Nachts abgekühlt bis auf 17 Grad bei tagsüber mehr als 32 Grad. Schwimmen war deshalb des öfteren angesagt.
Erste Interviews
Nach einer arbeitsintensiven Woche habe ich mein erstes Interview mit meiner Freundin durchgeführt. Sie war vor zwei Jahren an Brustkrebs erkrankt und ich habe sie in dieser Zeit als Freundin begleitet. So eine Krankheit bewirkt natürlich bei Menschen etwas. Man fängt plötzlich an, über sein Leben nachzudenken. Menschen, die sich vielleicht vorher eher weniger mit Selbstreflexion beschäftigt haben, stellen sich nun verschiedene Fragen.
Besonders beeindruckt war ich von der Selbstsicherheit und dem Vertrauen, das meine Freundin in sich selbst gesetzt hat. Die Diagnose anzunehmen, sich damit zu beschäftigen und das Beste daraus zu machen. Die Zeit der Chemotherapie mit all ihren Nebenwirkungen, der Verlust ihrer schönen blonden Haare und den Mut zu haben, sich mit kahlem Kopf zu zeigen, hat bei ihr viele Ressourcen und Fähigkeiten freigesetzt. Diese Stärke, eine Krankheit anzunehmen, sich aber nicht in ihr zu ergeben, sondern alles Mögliche zu tun, um mit ihr fertig zu werden, trägt laut ihrer Aussage jeder in sich. Wie sie dies geschafft hat und was sie für ihr Leben daraus gezogen hat, wird dann demnächst als Podcast veröffentlicht. Wenn es so weit ist, gebe ich dazu Bescheid.
In der zweiten Wochenhälfte besuchte ich dann meinen Sohn in Karlsruhe. Karlsruhe, also echt, eine Stadt der Studenten … und … der Parties, Parties, Parties. Einen Stellplatz zu finden, wo mal keine laute Musik zu hören war, hat sich als echte Herausforderung erwiesen. Ich bin dann doch am zweiten Tag geflüchtet und in einem einsamen, wunderbaren kleinen Ort in der Nähe von Landau gelandet.
Dort fanden dann auch meine weiteren Interviews statt. Eine junge Frau, die in ihrem Van lebt und arbeitet. Ich habe in einem anderen Blogbeitrag schon einmal kurz über sie geschrieben. Ihren Vater habe ich auch gleich interviewt. Bei ihm fand ich spannend, wie er sein Unternehmen mit 50 Mitarbeitenden leitet. Allein schon, wie er auf die Idee gekommen ist in jungen Jahren, diese Firma zu gründen. Wie er seine Firma leitet, die Haltung, die er zu seinen Mitarbeitenden, Kunden und allen, die mit ihm zu tun hat, das würde ich mir von vielen Führungspersönlichkeiten wünschen. Mit Respekt, Wertschätzung, Selbstverantwortung und auf Augenhöhe begegnet er den Menschen. Was mich aber angetriggert hat, ihn zu interviewen, ist seine Einstellung zur Arbeit und zum Leben. Seit vielen Jahren ist er eigentlich nur noch „Teilzeit“ in der Firma. In den ersten Jahrzehnten des Aufbaus und der Weiterentwicklung der Firma hat er enorm viel Zeit investiert. Wie dies meist nötig ist. Jetzt kann er es sich erlauben, sich mehr Zeit für sich und seine Familie zu nehmen und das Geschäft läuft blendend. Das hatte er übrigens von Anfang an so geplant. Mit 40 werde ich weniger arbeiten. Und er hat das tatsächlich geschafft.
Außendienst mal neu gedacht
Von ihm habe ich übrigens gerade gelernt, was das Wort „Außendienst“ auch noch bedeuten kann. Wenn er mit einem seiner Geschäftsführer oder Mitarbeitenden in den Außendienst geht, heißt das, sich auf das Fahrrad zu schwingen und in die Natur zu gehen. Warum? Weil er genau dort die Inspiration erhält, die er braucht. Die Gespräche laufen dort völlig anders als in der Enge eines Büros. Mag dieses noch so groß sein. Gegen die Natur kommt kein Gebäude an.
Inspiration durch die Natur
Die besten Ideen bekommt man, wenn man rausgeht, etwas Neues sieht, dem Alltag entflieht um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Probier es ruhig selbst mal aus. Nimm ein Thema und gehe damit in die Natur. Ob du läufst, mit dem Rad fährst oder einfach nur einen Spaziergang machst. Lass deine Kreativität zu und dich von der Natur leiten.
Diese Woche ist mein Bericht etwas kürzer. Ich möchte mich nämlich gleich meinem Sohn und seiner Freundin treffen und mit den beiden an einen See fahren.
Learnings diese Woche:
- Mein Highlight war die Neudefinition des Begriffes „Außendienst“
Bis nächste Woche. Bleib gesund und heiter.
Danke für die Inspiration! ‚Wir machen Außendienst’ klingt passend mehr nach Business als ‚wir gehen am Meer spazieren‘ – wenn wir als Hosts oder jeweils mit Coworkers am Wasser lang gehen und uns austauschen, entstehen immer interessante Ideen 😉
Übernachtung im Van: Tja, und da stellte ich mir romantisch vor, dass du bei Hitze dein (Himmel)Bett auf dem Dach aufschlägst… nur vielleicht nicht in einer Stadt. Hm.
Sonnige Grüße,
Doris